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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wirkungsvoll.
    Er eilte zum Hotel zurück, wobei er auf dem ganzen Weg immer wieder über seine Schulter blickte.
     
     

6
     
    Jack saß auf einer der Bänke im Aufenthaltsbereich im zweiten Stock, wo zahlreiche SESOUPer zwischen dem Flohmarktsaal und der MK-ULTRA-Podiumsdiskussion hin und her wanderten. Er sah sie lächeln und einander begrüßen, über einen Insiderwitz lachen, sich gegenseitig auf die Schulter klopfen – und er dachte daran, was Abe gesagt hatte. Sie waren wirklich wie eine Familie, vielleicht genetisch nicht miteinander verwandt, aber in gewisser Weise hatten sie einen ähnlichen Hintergrund. Er hätte wetten können, dass viele von ihnen sehr viel Zeit alleine verbrachten und dass ihre Kontakte nach außen sich für den größten Teil des Jahres auf Newsletter und Internet und vielleicht ein gelegentliches Telefongespräch beschränkten. Diese Konferenz war auf ihre Art so etwas wie ein Familientreffen… vorwiegend ein Treffen der Einzelgänger.
    Einzelgänger… Jack kannte die Einzelgänger-Familie… er war dort ein eingetragenes Mitglied.
    Aber ein Mitglied dieses speziellen Zweiges war tot. Vielleicht zwei, falls Melanie bereits das gleiche Schicksal wie Olive ereilt hatte.
    »Sind Sie an der Arbeit?«
    Jack schaute hoch und sah Ehler vor sich stehen.
    Lew sah noch schlimmer aus als an diesem Morgen. Schlief er wirklich etwa überhaupt nicht mehr?
    »Setzen Sie sich, Lew«, forderte Jack ihn auf und klopfte einladend auf den Platz neben ihm. »Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    Lew ließ seine schlaksige Gestalt müde auf die Bank fallen. »Haben Sie seit heute Morgen etwas Neues erfahren?«
    »Nichts Wesentliches.«
    »Hier herumzusitzen und in den Tag hineinzuträumen wird die Lage bestimmt nicht verbessern.«
    Jack musterte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Tut mir Leid«, sagte Lew und senkte den Blick. »Ich bin ein Wrack, völlig am Boden. Mit jeder Stunde, die verstreicht, wächst meine Überzeugung, dass ich sie nie wieder sehen werde.« Er biss sich auf die Unterlippe. »Ich verliere noch den Verstand.«
    »Als ich mich heute Morgen von Ihnen verabschiedete, haben Sie sich viel besser gefühlt.«
    »Für eine Weile ja. Die Männer in Schwarz… ich dachte, deswegen ist sie verschwunden und meldet sich nicht bei mir – sie versteckt sich vor ihnen.« Er sackte noch mehr in sich zusammen. »Aber dann begann ich mich zu fragen, wie kann ich mir dessen sicher sein? Und wenn sie sich versteckt, dann wo? Ich kann es nicht ertragen, mir vorzustellen, dass sie irgendwo allein sitzt und schreckliche Angst hat.«
    Jack spürte, dass Lew gleich wieder zu weinen anfangen würde. »So schlimm braucht es nicht zu sein. Vielleicht hat sie sich in einem Motel einquartiert…«
    »Wie? Womit will sie bezahlen? Ich habe auf unserem Konto nachgeschaut, und sie hat bis jetzt nichts abgehoben. Ich habe auch unsere Kreditkartenfirmen angerufen, und ihre Karten wurden bisher nicht belastet. Es ist fast so, als wäre sie vom Erdboden verschluckt worden.«
    »Vielleicht ist sie bei einer Freundin?«, bot Jack eine Erklärung an.
    »Bei Olive etwa?«, sagte er, und seine düstere Miene hellte sich ein wenig auf. »Sie wird auch noch vermisst, wissen Sie?«
    »Das habe ich auch schon angenommen«, sagte Jack vorsichtig.
    »Sie hat sich bisher noch bei niemandem gemeldet – genauso wie Mel. Meinen Sie, Olive könnte bei Mel sein und ihr helfen?«
    Jack überlegte, ob er ihm die Wahrheit über Olive erzählen sollte. Hatte Lew ein Recht, das zu wissen? Möglich. Würde das im Augenblick sein Leben leichter machen? Nachdem er bei der Erwähnung von Olives Namen den Hoffnungsschimmer in seinen Augen gesehen hatte, war Jack überzeugt, dass die Wahrheit ihm den Rest geben würde.
    Ein andermal, sagte Jack sich.
    »Ich weiß nicht, was ich Ihnen von Olive erzählen soll«, sagte Jack.
    Keine Antwort, dachte er, aber wenigstens ist es die Wahrheit.
    »Ich denke immer wieder an die Strickleiter im Keller von Mels Elternhaus«, murmelte Lew. »Sie ist so bizarr… sie will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Fragen Sie mich nicht, warum, aber ich weiß einfach, dass sie etwas mit Mels Verschwinden zu tun hat.«
    »Na schön«, sagte Jack und griff nach allem, was ihn vom Thema Olive ablenken könnte. »Vielleicht sollten wir hinfahren und sie uns noch einmal genau ansehen.«
    »Jetzt gleich?«, fragte Lew gespannt.
    »Eigentlich nicht. Nicht sofort. Ich will erst noch einmal mit Professor Roma

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