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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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ergab nichts.
    Wie konnte das sein, fragte sie sich in ihrer Naivität. Wie konnte es sein, dass eine der besten Verbrechen bekämpfenden Organisationen der Welt keine Beweise für einen solchen weit verbreiteten Kult fand?
    Als sie erneut die örtliche FBI-Dienststelle aufsuchte und darauf bestand, dass man weitersuchte, nahm einer der Ermittler sie beiseite. Er berichtete ihr, dass sie hunderten von ähnlichen Hinweisen nachgegangen wären und immer noch irgendwelche erhärtenden Beweise finden müssten. Sie hätten Häuser durchkämmt, wo nach Aussage anderer Leute mit wieder erweckten Erinnerungsinhalten dutzende von Kindern rituell missbraucht und geopfert worden wären, und hätten keinen einzigen Tropfen Blut gefunden. Er ging sogar so weit anzudeuten, dass möglicherweise das, woran Olive sich erinnerte, niemals stattgefunden hatte, dass es auf etwas beruhte, das Phantom-Erinnerungs-Syndrom genannt wurde, hervorgerufen durch entsprechende Vermutungen und Andeutungen ihrer Therapeutin.
    Olive dankte ihm vielmals… und verließ fluchtartig das Gebäude.
    Denn nun wusste sie Bescheid… ausgerechnet die Leute, an die sie sich mit ihrer Bitte um Hilfe gewandt hatte, waren Teil des Problems. Dies war größer, als sie es sich je vorgestellt hatte. Hochrangige Regierungsmitglieder standen mit einem mächtigen weltweiten Netzwerk pädophiler Satanisten und Pornographieproduzenten in Verbindung, die alle Beweise vernichteten, wenn sie es schafften, und Desinformationen verbreiteten, wenn es ihnen nicht gelang. Und wenn das nicht funktionierte. Dann beschützte der Herr des Bösen sie persönlich – Satan selbst pflanzte in die Gehirne der Überlebenden Störelemente ein, sodass sie erschienen wie arme, von einem Wahn besessene Narren.
    Es war ein Netz von Betrug und Täuschung, das die Welt umschloss und die Wahrheit verschleierte…
    Plötzlich liegt Olive nicht mehr auf dem Boden. Sie spürt Laken, eine Matratze unter ihrem Rücken. Und sie ist kein Kind mehr.
    Sie schlägt die Augen auf. Sie befindet sich wieder in ihrem Hotelzimmer, und die Satanisten umringen ihr Bett.
    »Jetzt kannst du klar verstehen, Olive«, sagt ihr Vater mit spöttischer Stimme, »weshalb du nie gerettet werden kannst. Du hast Menschenblut getrunken und Menschenfleisch verzehrt. In Gottes Augen bist du ein Schädling innerhalb seiner Schöpfung, du bist eine Verfluchte. Du wirst in die Hölle wandern, wo wir alle wieder zusammen sein können – bis in alle Ewigkeit.«
    »Nein!«, jammerte sie. »Ich bin errettet! Ich bin wieder geboren!«
    Hässliches Gelächter brandet ringsum auf, während ihr Vater sagt: »Wieder geboren? Olive, Liebes, du kannst nicht im Heiligen Geist wieder geboren werden, denn du wurdest bereits wieder geboren – von einer Sau!« Das Gelächter wird lauter. »Und seit wann kann ein Schwein in den Himmel kommen?«
    Olive schluchzt. Sie schließt krampfhaft die Augen und presst sich die Hände auf die Ohren – aus irgendeinem Grund sind ihre Hände jetzt frei –, um das Gelächter auszusperren. Nicht lange, und das Gelächter verstummt allmählich. Zögernd öffnet sie die Augen …
     
    Sie war alleine.
    Olive richtete sich in ihrem Bett auf und rieb sich die Augen. Auf der anderen Seite des Zimmers, neben dem quadratischen Schatten des Fernsehers, verkündeten die rot leuchtenden Ziffern des Elektroweckers 4:28.
    Erleichterung durchströmte sie. Ein Traum… ein entsetzlicher, grauenhafter Traum, aber eben nur ein Traum. Ihr Vater war tot. Er konnte ihr nichts mehr antun. Er –
    Olive erstarrte. Die Leuchtziffern waren verschwunden… als wäre jemand zwischen sie und die Uhr getreten. Sie spürte rechts und links von sich eine Bewegung.
    O nein! Bitte, o Gott, NEIN!
    Sie würde es nicht überstehen, wenn sie das Ganze noch einmal durchleben müsste. Sie öffnete den Mund zu einem Schrei, aber eine lederbehandschuhte Hand glitt über ihr Gesicht und versiegelte ihre Lippen.
     
     

Jack …
     
    … erwacht von einem Geräusch … einem Kratzen …
    Er setzt sich auf und lokalisiert es. Es kommt von der Tür. Er greift unter das Kopfkissen und findet die Glock. Er entsichert sie und lädt durch, damit schon eine Kugel in der Kammer ist, dann tappt er zur Tür.
    Während er sie erreicht, bemerkt er den Geruch.
    Rakoshigestank.
    Nicht schon wieder. Aber das war ein Traum gewesen. Und dies ist real.
    Er blickt durch den Spion in den Flur. Etwas stimmt da draußen nicht. Alle Lampen sind erloschen. Es ist, als

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