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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wurden. Sicher, da war der dickste Mann der Welt, dann ein Riese, der als größter Mann der Welt bezeichnet wurde, zwei Schwestern mit viel zu kleinen Köpfen, die in schrillem Falsett ein Duett sangen – das alles war nichts Besonderes.
    Dann kamen sie zu den anderen.
    Laut Definition sollten Freaks immer seltsam sein, aber diese waren nicht mehr seltsam, sondern absolut fremdartig. Zum Beispiel der Alligator Boy, der Vogelmann mit schlagenden, gefiederten Flügeln… diese »Freaks« waren so sonderbar, dass sie nicht echt sein konnten.
    Wie der Schlangenmann. Jack konnte nicht erkennen, wo sein eigentlicher Körper endete und die Attrappe begann.
    Make-up und Prothesen, dachte Jack.
    Aber wenn man sich ansah, wie er mit seinem Schwanz ein ausgestopftes Kaninchen umschlang und würgte… genauso wie eine Boa Constrictor.
    Eine gute Attrappe, aber eben nur eine Attrappe. So musste es sein… selbst wenn man hier in Monroe war.
    Ein Aspekt der Show, der seinen Eindruck untermauerte, dass diese Erscheinungen nicht echt waren, war der, dass an diesen »Freaks« nichts traurig oder bemitleidenswert war. Ganz gleich, wie grotesk ihre Körper aussahen, sie schienen auf ihre Missbildungen stolz zu sein – schienen sie fast schon aggressiv vorzuführen –, als ob die Leute, die sie besichtigten, die eigentlichen Freaks wären.
    Vor einer Kabine, in der ein Zwerg auf einem winzigen Thron stand, blieb Jack stehen. Er trug einen kleinen Knebelbart und mit Pomade geglättetes Haar mit einem Mittelscheitel. Auf einem Schild, das über ihm hing, war in goldenen Lettern zu lesen: LITTLE SIR ECHO.
    »Hi!«, sagte ein kleines Mädchen.
    »Ebenfalls hi«, erwiderte der kleine Mann und imitierte nahezu perfekt die Stimme des Kindes.
    »Hey, Mom!«, rief die Kleine. »Er klingt genauso wie ich!«
    »Hey, Mom!«, sagte Little Sir Echo. »Komm mal her und hör dir diesen Mann an!«
    Jack bemerkte, wie die Mutter zusammenzuckte und ihr Lächeln plötzlich einen angespannten Ausdruck annahm. Er glaubte zu wissen, warum. Die imitierte Stimme glich zu sehr der ihres Kindes – Tonhöhe und Timbre stimmten bis ins Letzte. Wenn Jack mit dem Rücken zu ihm gestanden hätte, wären ihm nicht die geringsten Zweifel gekommen, dass das kleine Mädchen gesprochen hatte. Erstaunlich, aber auch gespenstisch.
    »Sie sind sehr gut«, sagte die Mutter.
    »Ich bin nicht sehr gut«, erwiderte der Zwerg und imitierte den Tonfall der Mutter perfekt. »Ich bin der Beste. Und Ihre Stimme ist genauso schön, wie Sie es sind.«
    Die Mutter errötete. »Vielen Dank.«
    Der Zwerg wandte sich an Jack und sagte immer noch mit der Frauenstimme: »Und Sie, Sir – Mr. Schweigsam. Wollen Sie nicht auch etwas sagen?«
    »Du miese kleine Ratte!«, sagte Jack in seiner besten Imitation eines schlechten Komikers, der James Cagney nachmachte. »Du hast meinen Bruder alle gemacht!«
    Die Frau brach in schallendes Gelächter aus. Sie sprach es nicht aus, aber sicher dachte sie, dass es einfach schlecht war… denn das war es wirklich.
    »Ein W.-C.-Fields-Fan!«, rief der kleine Mann mit einem verschmitzten Lächeln. »Ich habe eine alte Aufnahme von einer seiner Bühnennummern! Wollen Sie sie hören?«
    Ohne auf eine Aufforderung zu warten, begann Sir Echo die Aufnahme zu imitieren, und Jack lief es kalt den Rücken hinunter, als ihm klar wurde, dass der kleine Mann nicht nur genau die Stimme reproduzierte, sondern auch das Knacken und Knistern der alten Vinylschallplatte nachmachte.
    »Phantastisch, mein Bester!«, sagte Jack in einer W.-C.-Fields-Imitation, die genauso schlecht war wie sein James Cagney. »Phantastisch.«
    Er ging weiter und fragte sich, weshalb er darauf geachtet hatte, den Zwerg seine eigentliche Stimme nicht hören zu lassen. Irgendetwas hatte ihn davon abgehalten. Wahrscheinlich der gleiche Instinkt, der primitive Eingeborene vor einem Fotoapparat zurückweichen lässt – aus Angst, dass er ihnen die Seelen raubt.
    Während er an einer Kabine mit einem grünhäutigen Mann vorbeiging, der als »Marsmensch« angekündigt wurde, schaute er hoch und blieb sofort stehen.
    In geringer Entfernung war ein Transparent über den Mittelgang gespannt worden. Verblichene gelbe Buchstaben bildeten das Wort SHARKMAN. Aber es war die grobe Zeichnung, die seine Aufmerksamkeit fesselte.
    Er wollte verdammt sein, wenn sie nicht einem Rakosh ähnelte.
    Nach dem, was er bereits gesehen hatte, wäre er nicht überrascht, wenn das der Fall wäre.
    Nicht dass auch nur

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