Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Normalerweise hätte ihn die Vorstellung, ein Lebewesen bei lebendigem Leib zu verbrennen, abgestoßen, aber hier hatte er es mit einem Rakosh zu tun. Wenn eine Kugel ins Hirn der Bestie ausgereicht hätte, wäre er mit geladener Waffe hergekommen. Aber der einzige sichere Weg, ein Rakosh zu vernichten, war Feuer… die alles reinigende Flamme.
    Jack wusste aus Erfahrung, dass ein Rakosh, sobald es zu brennen begann, sehr schnell ein Raub der Flammen wurde. Sobald er sicher sein konnte, dass das Feuer sein Werk vollbringen würde, würde er zu den Wohnwagen rennen, aus voller Lunge »Feuer! Feuer!« schreien und dann schnellstens zu seinem Wagen zurückkehren.
    Er konnte nur hoffen, dass die Schausteller und Handlanger rechtzeitig mit den Feuerlöschern zur Stelle wären, um zu verhindern, dass das ganze Zelt in Flammen aufging.
    Die Sache gefiel ihm gar nicht, er wollte weder das Zelt noch irgendjemand anderen in seiner Nähe in Gefahr bringen, doch es war der einzige Plan, der sich so kurzfristig in die Tat umsetzen ließ. Er würde Vicky um jeden Preis beschützen, und dies war die einzige Möglichkeit, die sich Jack im Augenblick anbot.
    Er näherte sich der Station des »Haifischmanns« vorsichtig von hinten und schlich in einem weiten Bogen zur Vorderseite. Narbenmaul lag ausgestreckt auf dem Käfigboden und schlief. Sein rechter Arm hing zwischen den Gitterstäben nach draußen. Das Wesen schlug die Augen auf, als er sich ihm näherte. Diesmal war ihr gelber Schein noch matter als am Nachmittag. Die Klauen waren nur zur Hälfte ausgefahren, als das Rakosh einen halbherzigen, fast spielerischen Versuch machte, Jack anzugreifen. Dann schloss es die Augen und ließ den Arm matt herabsinken. Das Wesen schien zu mehr weder die Kraft noch den Willen zu haben.
    Jack hielt inne und betrachtete die Kreatur. Und wusste sofort Bescheid.
    Sie lag im Sterben.
    Lange stand er da und betrachtete Narbenmaul. War das Wesen krank oder wurde es durch etwas anderes geschwächt? Es gab Tiere, die konnten außerhalb ihres Rudels nicht überleben. Jack hatte das Nest dieses Wesens und all seine Brüder und Schwestern darin vernichtet. Starb dieses Rakosh an Einsamkeit, oder war es ganz einfach am Ende seines Lebenszyklus angelangt? Welche Lebenserwartung hatte ein Rakosh überhaupt?
    Jack wog den Benzinkanister in der Hand und fragte sich, ob er hier überhaupt gebraucht wurde. Ein lebhaftes, angriffslustiges, gesundes Rakosh hätte er ohne Bedenken sofort vernichtet, denn er wusste genau, dass es ihm den Kopf abreißen würde, wenn die Positionen vertauscht wären. Aber hier schien außer Frage zu stehen, dass Narbenmaul nicht mehr lange unter den Lebenden weilte. Warum sollte er dann seine anderen bemitleidenswerten Gefährten mit einem Feuer in Gefahr bringen?
    Andererseits… was wäre, wenn Narbenmaul sich erholte und sich befreien konnte? Diese Möglichkeit bestand immerhin. Und er würde es sich niemals verzeihen, wenn die Kreatur sich wieder an Vicky heranmachte. Jack hätte beinahe sein Leben verloren, als er Vicky das letzte Mal gerettet hatte – und er hatte damals verdammtes Glück gehabt. Könnte er sich auch diesmal auf sein Glück verlassen?
    Nein, man sollte sich niemals auf sein Glück verlassen.
    Er wollte den Verschluss des Kanisters aufschrauben, hielt jedoch inne, als er Stimmen hörte… sie kamen vom Mittelgang. Er zog sich in den Schatten hinter den Buden zurück.
    »Weißt du, Hank«, sagte eine Stimme, die vertraut klang, »du hättest das Monster heute Nachmittag sehen sollen. Irgendetwas hat es aufgeregt. Die Leute drängten sich massenweise vor seinem Käfig, während es wach war.«
    Jack erkannte den kahlköpfigen Kassierer, der ihn am Nachmittag von innerhalb der Absperrung weggeholt hatte. Der andere Mann in seiner Begleitung war größer, jünger, aber genauso vierschrötig und mit einer blonden Mähne auf dem Kopf. Er hatte eine Flasche in der Hand, offensichtlich ein billiger Wein, während der Glatzkopf eine zwei Meter lange Eisenstange bei sich trug, die an einem Ende angespitzt war. Keiner der beiden war allzu sicher auf den Füßen.
    »Vielleicht haben wir ihm gestern genau die richtige Lektion verpasst, was meinst du, Bondy?«, fragte derjenige, der mit Hank angesprochen worden war.
    »Das war nur Lektion Nummer eins«, sagte Bondy. »Die Erste von vielen. Jawohl, Sir, die Erste von vielen.«
    Sie blieben vor dem Käfig stehen. Bondy nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche und gab sie Hank

Weitere Kostenlose Bücher