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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Nicht!«
    Unterdessen hatte Hank sich mit seinen »Hey, Trottel!«-Rufen drangehalten. Als Jack sich umdrehte, um ihn zum Schweigen zu bringen, erfuhr er, was die Rufe bedeuteten.
    Das Zelt füllte sich mit fahrendem Volk. Und zwar einer Menge, die alle auf ihn zueilten. Innerhalb weniger Sekunden war er von ihnen umzingelt. Mit den Arbeitern würde er schon fertig werden, aber die anderen, die Schausteller, so wie sie jetzt in einer Gruppe auftraten, im dämmrigen Licht, in verschiedenen Stadien des Bekleidetseins, waren beunruhigend. Der Schlangenmann, der Alligator Boy, der Vogelmann, der grüne Marsmensch und andere trugen noch ihre Kostüme – zumindest hoffte Jack, dass es Kostüme waren – und keiner von ihnen machte einen besonders freundlichen Eindruck.
    Hank hielt sich die blutende Nase und richtete drohend den Finger auf Jack. »Jetzt bist du fällig! Dein Schicksal ist besiegelt!«
    Bondy schien plötzlich von neuem Mut beseelt zu sein. Er kämpfte sich auf die Füße und kam mit erhobenen Fäusten auf Jack zu.
    »Du verdammter Huren – «
    Jack schmetterte ihm die Eisenstange seitlich gegen den kahlen Schädel und ließ ihn taumeln. Unter zornigem Gemurmel zog sich der Kreis der Kirmesleute enger um Jack.
    Jack wirbelte herum und ließ dabei das spitze Ende der Stange bedrohlich kreisen. »Okay«, sagte er. »Wer ist der Nächste?«
    Er hoffte, dass seine Show überzeugend war. Er wusste nicht, was er sonst hätte tun sollen. Er hatte sich einige Fähigkeiten im Umgang mit dem Bambusstab, den Nunchakos und anderen fernöstlichen Kampfwaffen erworben. Er war zwar kein Bruce Lee, aber er könnte mit seiner Stange eine Menge Schaden anrichten. Das Problem war nur, dass er herzlich wenig Raum hatte, um sich zu bewegen, und dieser schrumpfte von Sekunde zu Sekunde. Der Kreis wurde enger und schnürte ihn mehr und mehr ein – wie eine Henkerschlinge.
    Jack hielt Ausschau nach einer schwachen Stelle, nach einer Lücke, durch die er hätte durchbrechen können, um anschließend schnellstens die Flucht zu ergreifen. Als letzte Rettung hatte er immer noch seine .45er Semmerling im Knöchelhalfter.
    Dann erhob sich eine tiefe Stimme über das zornige Gemurmel der Zirkusleute.
    »Ganz ruhig! Was gibt’s? Was geht hier vor?«
    Das fahrende Volk verstummte, aber Jack hörte noch ein paar Stimmen etwas flüstern, was klang wie »der Boss« und »Oz«. Sie wichen auseinander, um einem hoch gewachsenen Mann, mindestens eins fünfundachtzig groß, Platz zu machen. Er hatte glattes dunkles Haar, einen fahlen Teint, und sein birnenförmiger Körper steckte in einem weiten Seidenmantel, der mit orientalischen Mustern bestickt war. Obgleich er einen teigigen, schlaffen Eindruck machte, waren die großen Hände, die aus den Mantelärmeln herausragten, schlank und an den Gelenken ziemlich knochig.
    Der Boss – Jack vermutete, dass er der Ozymandias Prather war, der die Show leitete – blieb, kaum dass er den Kreis betreten hatte, stehen und nahm die Szene in sich auf. Sein Gesichtsausdruck wirkte seltsam entspannt, aber seine Augen blickten aufmerksam, düster, kalt und lebendiger, als seine ganze Erscheinung und sein Auftreten vermuten ließen. Der Blick dieser Augen richtete sich schließlich auf Jack.
    »Wer sind Sie, und was haben Sie hier zu suchen?«
    »Ich beschütze Ihr Eigentum«, sagte Jack und versuchte es mit Frechheit.
    »Ach, wirklich?« Das Lächeln war säuerlich. »Wie großzügig von Ihnen.« Plötzlich verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck. »Beantworten Sie gefälligst meine Frage! Ich kann die Polizei rufen, wir können die Angelegenheit aber auch auf unsere ganz spezielle Art und Weise regeln.«
    »Gut«, sagte Jack. Er blieb seiner Rolle treu, indem er die Stange dem Boss vor die Füße warf. »Vielleicht habe ich das Ganze völlig falsch verstanden. Vielleicht bezahlen Sie den kleinen Glatzkopf dafür, dass er Ihre besten Attraktionen von Zeit zu Zeit mit Luftlöchern versieht.« Der große Mann erstarrte für einen kurzen Augenblick, dann drehte er sich langsam zu dem Kassierer um, der eine rote Schwellung seitlich an seinem Kopf vorsichtig massierte.
    »Hey, Boss – «, begann Bondy, aber der große Mann brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    Der Boss schaute auf die Stange, wo Sägemehl an der dunklen Flüssigkeit klebte, die die Spitze bedeckte, dann zu dem kauernden Rakosh mit seinen Dutzenden blutender Wunden. Seine Wangen liefen rot an, während er sich zu Bondy

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