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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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brauchte gar nicht nachzuhelfen. Das Wesen war ein sicherer Todeskandidat.
    Jack behielt Oz aus den Augenwinkeln im Blick. Nach einem geflüsterten, einseitigen Gespräch von einer halben Minute – der Angestellte tat nichts anderes, als des Öfteren zu nicken – kehrte der Chef des Unternehmens zurück.
    »Tut mir Leid. Ich musste einige Anweisungen zu einem wichtigen Auftrag revidieren. Aber ich muss mich bei Ihnen bedanken. Sie haben mir im Zuge eines ziemlich enttäuschenden Gastspiels doch noch einen Lichtblick beschert.« Er schaute sich um. »Gewöhnlich verlaufen unsere Gastspiele in Monroe immer sehr erfolgreich, aber diesmal… offenbar ist im letzten Monat etwas Schlimmes passiert – hier soll eines Nachts ein Haus verschwunden sein, mitsamt Fundament und allem, begleitet von Lichtblitzen und lautem Getöse. Die Bewohner haben sich noch nicht von dem Schreck erholt.«
    »Wie finde ich denn das«, sagte Jack und wandte sich zum Ausgang. »Ich denke, ich muss jetzt gehen.«
    »Aber Sie müssen mir gestatten, mich Ihnen erkenntlich zu zeigen. Schließlich haben Sie dieser armen Kreatur durch Ihren Besuch geholfen, und Sie haben sie identifiziert. Vielleicht ein paar Freikarten?«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Jack.
    »Übrigens«, sagte Oz. »Wie kann ich Sie erreichen, falls ich Sie noch mal brauche?«
    »Das können Sie nicht«, rief Jack über die Schulter.
    Ein letzter Blick verriet ihm, dass Narbenmaul ihn immer noch ansah. Dann teilte er den Zeltvorhang und trat wieder hinaus in die frische Luft.
    Eine seltsame Mischung von Empfindungen erfüllte Jack, während er zu seinem Wagen zurückkehrte. Es war beruhigend zu wissen, dass Narbenmaul bald das Zeitliche segnen würde, doch allein die Tatsache, dass er noch am Leben war, auch wenn er auf Grund seines geschwächten Zustands keine Gefahr für Vicky mehr darstellte, beunruhigte ihn. Er hätte ihn lieber tot gesehen. Er nahm sich vor, den Zirkus genau im Auge zu behalten, jeden Tag ein- oder zweimal vorbeizuschauen, bis er zweifelsfrei sicher sein konnte, dass Narbenmaul seinen letzten Atemzug getan hatte.
    Noch etwas anderes störte ihn. Er konnte nicht genau erklären, was, doch er hatte das unbehagliche Gefühl, dass er niemals hätte hierher zurückkommen sollen.
    Blitze am westlichen Horizont, wo offensichtlich ein Gewitter aufzog, verstärkten sein Unbehagen noch.
     
     

10
     
    Immer noch besetzt! Nadia hätte am liebsten das Telefon aus dem Fenster geworfen, wo es vier Stockwerke tiefer in der Thirty-fifth Street zerschellt wäre. Blitze in der Ferne erhellten gelegentlich die Welt vor ihrem Fenster, aber sie hörte keinen Donner.
    Überzeugt, dass Schlaf das Einzige wäre, was jetzt half, war sie schon früh zu Bett gegangen. Wenn sie am Morgen erwachte, würde alles sicher schon ganz anders aussehen, nicht mehr so bedrückend, hoffentlich. Aber sie konnte kein Auge zutun, daher hatte sie ihr Glück noch mal versucht und Dougs Nummer gewählt.
    »Er kann doch unmöglich noch arbeiten«, murmelte sie.
    Aber sie wusste, dass dies sehr wohl der Fall sein konnte. Manchmal machte er die ganze Nacht durch.
    Entweder das, oder er war eingeschlafen, und der Hörer lag noch immer neben dem Telefon.
    »Ich gehe einfach rüber zu ihm«, sagte sie halblaut.
    Sie zog sich etwas über und ging durch die Diele.
    »Du willst noch ausgehen?«, rief ihre Mutter aus ihrem Zimmer, wo sie vor dem Fernseher saß. »Um diese Zeit?«
    »Ich will rüber zu Doug, Mom. Ich muss mit ihm reden.«
    »Kann das nicht bis morgen warten?«
    Nein. Das konnte es nicht. Sie brauchte Doug in diesem Augenblick.
    »Hältst du das für klug?«, fuhr Mom fort. »Es gibt bald ein Gewitter.«
    »Ich werde schon nicht nass.« Nadia holte einen Regenschirm von der Garderobe neben der Tür, dann ging sie kurz zu ihrer Mutter. »Ich bleibe nicht lange weg.«
    Sie hauchte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange, dann eilte sie die Treppe hinunter. Ein erstes Donnergrollen erklang, als sie das Haus verließ, doch es regnete noch nicht. Auf der anderen Straßenseite erstreckte sich der St. Vartan’s Park, eine winzige grüne Idylle, wo sie früher als Kind immer gespielt hatte.
    Sie wanderte bis zur First Avenue, wo sie ein Taxi anhielt.
    Das ist sicherlich viel besser, als wenn Doug zum Abendessen rübergekommen wäre, dachte sie, nachdem sie dem Taxifahrer Dougs Adresse genannt hatte.
    Sie hätte in Gegenwart ihrer Mutter kaum mit Doug über Dr. Monnets Verbindung zu Berzerk reden

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