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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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selbst war die einzige andere lebende Person, die von der Existenz der Rakoshi wusste, Kolabati.
    »Er hat sich als Professor Roma vorgestellt. Ich hatte damals noch nie von ihm gehört und seitdem auch nicht mehr. Ich habe anschließend nach ihm gesucht, um ihn zu fragen, ob er mir mehr über das Lebewesen erzählen könnte, aber ich habe ihn nicht ausfindig machen können.«
    Jack schluckte. Roma… das passte.
    »Etwas in der Stimme des Anrufers, seine vollkommene Gewissheit, seine Überzeugung, brachte mich dazu zu tun, was er mir geraten hatte. Bei Tagesanbruch war ich mit einigen meiner Leute auf dem Wasser. Dabei stießen wir auf einige Gruppen Souvenirjäger, die nach Wrackteilen eines Schiffs suchten, das in dieser Gegend in der Nacht zuvor explodiert und völlig ausgebrannt war. Unseren Freund fanden wir im Wasser zwischen Trümmerteilen treibend. Ich nahm an, die Kreatur wäre tot, doch als ich feststellte, dass noch Leben in ihr steckte, ließ ich sie an Land bringen. Sie sah ziemlich wild und gefährlich aus, deshalb sperrte ich sie in einen alten Tigerkäfig.«
    »Glück für Sie.«
    Der Boss lächelte und zeigte dabei zwei Reihen gelber Zähne. »Das kann man wohl sagen. Die Bestie hätte den Käfig fast zerlegt. Aber seitdem geht es mit ihrer Gesundheit bergab. Wir haben das Wesen mit Fisch, Geflügel, Rindfleisch, Pferdefleisch, sogar mit Gemüse und Salat gefüttert – obgleich ein Blick auf diese Zähne keinen Zweifel daran lässt, dass es ein Fleischfresser ist –, aber egal, womit wir es versucht haben, sein Zustand verschlechtert sich stetig.«
    Jack konnte sich jetzt einen Grund denken, weshalb Narbenmaul im Sterben lag. Rakoshi brauchten eine ganz bestimmte Fleischsorte zum Leben. Und dieses Rakosh bekam sie offensichtlich nicht.
    »Ich habe einen Tierarzt hergeholt«, fuhr Oz fort, »natürlich einen, auf dessen Diskretion ich mich verlassen kann. Doch auch er konnte nicht helfen. Sogar ein Wissenschaftler hat das Blut der Kreatur untersucht. Er fand dort ein paar sehr interessante Dinge, doch einen Hinweis, wie der Zustand des Wesens sich bessern ließe, konnte auch er nicht entdecken.«
    Schlagartig wurde es Jack klar, dass dieser Wissenschaftler eigentlich nur Dr. Monnet sein konnte. Eine andere Möglichkeit konnte es nicht geben. Und er hatte in Narbenmauls Blut etwas »Interessantes« gefunden.
    Kam Berzerk etwa von Narbenmaul?
    Eine Droge, die die Gewaltbereitschaft verstärkt, gewonnen von der gewalttätigsten und bösartigsten Kreatur auf dem Planeten…
    »Sind Sie sicher, dass dies ein Rakosh ist?«, fragte Oz und unterbrach Jacks hektischen Gedankenfluss.
    »Nun…«, sagte Jack und bemühte sich, unsicher zu klingen. »Ich habe einmal in einem Buch ein Bild von so einem Wesen gesehen. Ich… ich glaube, es sah genauso aus. Aber ich bin mir nicht sicher. Ich kann mich auch irren.«
    »Aber Sie irren sich nicht«, sagte der Boss, wandte sich um und blickte ihm beschwörend in die Augen. Er richtete den Blick auf Jacks Brust, und zwar genau auf die Stelle, wo der Rakosh ihn mit Narben gezeichnet hatte. »Und ich glaube außerdem, dass Ihnen diese Kreatur weitaus vertrauter ist, als Sie bereit sind zuzugeben.«
    Jack zuckte die Achseln. Dieser prüfende Blick gefiel ihm gar nicht, zumal es nicht das erste Mal geschah, dass jemand mit diesem Ausdruck auf seine Brust gestarrt hatte.
    »Aber das macht nichts!«, erklärte Oz lachend und breitete die Arme aus. »Ein Rakosh! Wie wunderbar! Und er gehört ganz und gar mir!«
    Jack blickte auf Narbenmauls schlaffe, ausgemergelte Gestalt. Ja, aber nicht mehr lange.
    Er hörte einen Laut, der wie ein Knurren klang, und fuhr herum. Der Anblick eines der vierschrötigen Typen aus Monnets Lagerhaus im Zelteingang erschreckte ihn. Er sah aus, als würde er sich mit einem Winken von seinem Boss verabschieden. Jack wandte sich schnell ab – in der Hoffnung, dass er ihn nicht erkannte.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Oz und eilte zum Ausgang, wobei sein Seidenmantel lebhaft flatterte.
    Als Jack sich umdrehte, stellte er fest, dass Narbenmaul ihn aus kalten gelben Augen anstarrte. Du möchtest mich am liebsten immer noch abmurksen, nicht wahr? Nun, das beruht auf Gegenseitigkeit, mein Freund. Aber es sieht so aus, als würde ich dich um einige Jahre überleben. Einige Jahrzehnte, um genau zu sein.
    Je länger er sich bei der geschwächten Kreatur aufhielt, desto mehr gelangte er zu der Überzeugung, dass Narbenmaul in den letzten Zügen lag. Er

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