Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Doug holte ein Tranchiermesser aus der Besteckschublade und ging mit langsamen Schritten in Richtung Geräuschquelle.
    »Ist da jemand?«, rief er und dachte gleichzeitig, was das für eine blöde Frage war.
    Keine Antwort – nicht dass er eine solche erwartet hätte. Er wäre viel eher zu Tode erschrocken, wenn jemand reagiert hätte. Er nahm an – betete geradezu –, dass es für seine Wahrnehmung eine harmlose Erklärung gab. Es wäre auf jeden Fall das Beste. Denn das Messer hatte allenfalls kosmetische Bedeutung. Er wüsste nicht, was er damit anfangen sollte, falls er es wirklich brauchte. Er hatte nicht die geringste Ahnung von handgreiflichen Auseinandersetzungen, wusste nicht, wie und wohin man am besten einen Gegner schlug, geschweige denn wie man auf einen solchen einstechen sollte.
    Er betrat das Schlafzimmer.
    »Hallo?«
    Tiefe Schatten, wohin er blickte. Aber er nahm einen schwachen, modrigen Geruch wahr, der vorher noch nicht da gewesen war. Doch das Zimmer schien leer zu sein…
    Dann blitzte es, grelles Licht drang ins Zimmer und erhellte zwei massige Gestalten, die sich an die Wand drückten.
    Mit einem lauten Schrei wirbelte Doug herum und rannte zur Wohnungstür. Ein ohrenbetäubender Donner verschluckte seinen Schrei.
    »Hilfe! Hil –!«
    Er sprintete mit dem Kopf voran in eine dritte massige Gestalt in der Diele und federte zurück – als wäre er gegen eine gepolsterte Betonwand geprallt. Doug stürzte beinahe hin, schaffte es jedoch, das Gleichgewicht zu behalten. Er machte kehrt, doch im Lichtschein eines neuerlichen Blitzes gewahrte er die beiden Gestalten, die sich aus dem Schlafzimmer näherten.
    »Ich habe ein Messer!«, rief Doug warnend und hielt seine Behelfswaffe hoch.
    Etwas schlug hart gegen die Hand, und das Messer flog in hohem Bogen in die Dunkelheit. Er öffnete den Mund für einen Hilfeschrei, aber dicke Finger pressten sich auf seine Lippen und versiegelten sie. Zwei weitere Hände packten seine Fußknöchel und hoben ihn vom Fußboden hoch. Trotz seiner Gegenwehr war er völlig hilflos, als sie ihn wie ein widerspenstiges, unartiges Kind ins Schlafzimmer schleppten.
    Warum, ertönte der verzweifelte Schrei in seinem Kopf, während er den unwiderstehlichen Drang verspürte, seine Blase zu entleeren. Wer sind die Kerle? Was sind sie? Und warum wollen sie mich? Ich habe niemandem etwas getan. Warum also sollte jemand –?
    Sein Hackerangriff! Sie kamen doch nicht etwa von GEM, oder?
    Sie trugen ihn ins Schlafzimmer und hielten inne – sie erstarrten, würde besser passen. Sie drückten ihn auf den Fußboden und hielten ihn dort fest. Sie schienen zu lauschen. Auf was?
    Und dann hörte Doug ein Pochen. Er brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass es aus der Diele hereindrang. Jemand klopfte an seine Tür.
    Sein Blut schien in den Adern zu gefrieren, als er eine vertraute Stimme seinen Namen rufen hörte.
    »Doug? Doug, bist du da?«
    Nadia! Gütiger Himmel, es war Nadia. Und sie hatte einen Schlüssel. Wenn er nicht antwortete, würde sie ihn bestimmt benutzen.
    Er musste sie warnen!
    In der Hoffnung, seine Peiniger zu überrumpeln, begann Doug plötzlich sich aufzubäumen und sich hin und her zu werfen. Dabei konzentrierte er seine gesamten Kräfte darauf, sein Gesicht von der Hand zu befreien, die ihm den Mund zuhielt. Er musste sie warnen, ihr zurufen, sie solle wegrennen und die Polizei holen…
    Der Kerl, der seine Beine festhielt, verlor seinen rechten Fuß aus dem Griff. Doug trat aus, traf aber nur die Stehlampe. Sein Fuß wurde wieder eingefangen, während die Lampe mit einem lauten Krachen umfiel.
    Triumph verwandelte sich in Schrecken, als Doug kombinierte, dass dieser Lärm Nadia noch viel eher hereinlocken würde. Er schrie gegen die Finger auf seinem Mund an, aber nur ein leises Wimmern drang hervor. Und dann spürte er, wie zwei Finger seine Nase fanden und die Nasenlöcher zudrückten.
    Während Doug verzweifelt nach Luft rang und alle Energie aufbot, um bei Bewusstsein zu bleiben, hörte er Nadia von der anderen Seite der Tür rufen:
    »Doug? Warst du das?«
    Viel zu schnell verhallte ihre Stimme, während gleichzeitig seine Kraft und sein Bewusstsein aus seinem Körper sickerten, und dann war schlagartig alles weg…
     
     

12
     
    »Doug, bist du da drin? Ist alles in Ordnung?«
    Nadia war entschlossen gewesen, ihm gründlich die Meinung zu sagen, weil er offenbar ganz bewusst dafür gesorgt hatte, dass er nicht zu erreichen war. Doch ihr Unmut

Weitere Kostenlose Bücher