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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Meilen.
    Donnerwetter. Die Glen Cove Road. Das ist der Weg nach Monroe. Und Monroe ist der Ort, wo diese dämliche Freak-Show gastiert, in deren Käfig Narbenmaul, das Rakosh, gefangen gehalten wird.
    Jack schiebt eine Hand unter sein Hemd und betastet die drei dicken Narben, die die versengte Haut seiner Brust zeichnen. Die Narben hat ihm Narbenmaul beigebracht. Dafür hat er sich bei der Bestie noch nicht revanchiert. Mehr noch, er hatte sogar diese beiden Kirmeshelfer abgehalten, die Kreatur zu quälen. Warum zum Teufel hatte er das getan? Was hatte er sich dabei gedacht? Narbenmaul hatte ihn gezeichnet – ihn, den König. So etwas darf man nicht dulden. Was sollen die Leute denken? Ich sollte zurückkehren und tun, was zu tun ist, und das kann ich genauso gut jetzt gleich tun. Jawohl, Sir, es ist schon längst Zeit für einen kleinen Umweg, um einem Rakosh die Leviten zu lesen.
    Jack reißt das Lenkrad nach rechts, schneidet einem Lincoln und einem Chevy den Weg ab, als er über drei Fahrspuren hinweg in die Ausfahrt hineinschießt. Aber auf der Glen Cove Road kommt er viel langsamer voran. Er überholt so oft und gut es geht, doch dann endet der Highway in einer zweispurigen Asphaltstraße, und er schäumt vor Wut, weil hier offensichtlich niemand weiß, wie man Auto fährt.
    Hey, heute ist nicht Sonntag, Freunde, also seht zu, dass ihr Gas gebt – oder macht mir den Weg frei!
    Und so klebt er an Stoßstangen, hupt wie wild, lässt sein Fernlicht aufblitzen, fährt bei Gelb durch und einige Male sogar bei Rot, bis er andere rote Lichter in seinem Rückspiegel sieht, die ihm zuzuwinken scheinen.
    Ein dämlicher Cop aus Glen Cove. Offensichtlich weiß er nicht, wen er vor sich hat. Man hält den König der Straße nicht so einfach an.
    Jack ignoriert ihn eine Zeit lang, doch dann ist der Kerl so dreist und wirft seine Sirene an. Es ist nur ein kurzer Ton, aber er scheint in Jack eine Bombe zu zünden. Es ist wohl an der Zeit, dem Kerl eine Lektion zu erteilen. Anstatt zu bremsen, gibt Jack Gas. Nicht zu heftig – er ist mit sechzig, siebzig Sachen unterwegs –, aber schnell genug, um deutlich zu machen, dass dieser große schwarze Mercedes seinem Verfolger die Automobilversion des Stinkefingers zeigt.
    Jack kann das Gesicht des Cops nicht sehen, aber er muss ziemlich sauer sein, denn jetzt schaltet er die Sirene richtig ein, und nicht nur sein Rotlicht rotiert wie ein tanzender Derwisch, auch die Scheinwerfer flackern wie in einer Disco, während er sich an das Heck von Jacks Mercedes heranschiebt.
    Fährst du wirklich so gerne dicht auf? Wie wäre es damit?
    Jack stemmt sich gegen die Rückenlehne und die Kopfstütze, während er brutal auf das Bremspedal tritt und durchgeschüttelt wird, als der Streifenwagen gegen seine hintere Stoßstange prallt. Jack wartet lange genug, bis er den Cop hinter einem sich aufblähenden weißen Ballon verschwinden sieht, dann braust er mit schallendem Gelächter davon.
    Jetzt kannst du deinen Airbag aufschreiben, Mr. Sheriff.
    Aber ungefähr eine Meile weiter hat Jack einen weiteren christbaumgleich funkelnden Streifenwagen aus Glen Cove im Nacken, und es scheint ihm nichts auszumachen, dass Jack mittlerweile durch Monroe fährt. Die Polizisten bleiben hinter ihm. Jack beschleunigt und hofft, diesen Knaben genauso auszutricksen wie den Letzten, aber Cop Nummer eins muss eine entsprechende Warnung verbreitet haben, denn Cop Nummer zwei bleibt in sicherer Distanz. Jack bremst und beschleunigt in einem fort und versucht, ihn durcheinander zu bringen, aber vielleicht achtet er viel zu sehr auf das, was in seinem Rückspiegel geschieht, denn als er während der nächsten Beschleunigungsphase wieder nach vorne durch die Windschutzscheibe schaut, taucht vor ihm ein Pacer auf, der von einem Orientalen gelenkt wird. Er steigt auf die Bremsen und kurbelt das Lenkrad nach links und schlittert über die Straße, und alles wäre noch gut ausgegangen, wenn dieser Chevy Suburban, groß wie ein Wolkenkratzer, nicht auf der Gegenfahrbahn erschienen wäre. Er erwischt ihn seitlich wie eine Kanonenkugel, wirft den Mercedes auf die Seite und schleudert Jack wie eine Lumpenpuppe im Wageninneren herum. Er ist eine menschliche Flipperkugel zwischen Hochgeschwindigkeitsstoßstangen, und während er miterlebt, wie die Windschutzscheibe auf sein Gesicht zurast, denkt er plötzlich mit einer gewissen resignierenden Wehmut an das Warnlicht des Sicherheitsgurts. Dann machen Erinnerung und Bewusstsein

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