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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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eine ausgiebige Pause…
     
     

6
     
    Luc rutschte unruhig im Sessel seines mit Bücherregalen gesäumten Arbeitszimmers herum und entschied, dass er nicht mehr länger warten konnte. Er war den ganzen Tag zu Hause geblieben, hatte jedoch die Anwesenheitsliste der GEM-Büros über seinen Heimcomputer kontrolliert. Nadias Name fehlte immer noch.
    Er schaute auf die Uhr. Fast elf. Wenn sie bis jetzt nicht zur Arbeit erschienen war, würde sie heute sicher nicht mehr kommen. Es wurde Zeit, in der Ambulanzstation anzurufen. Er tastete die Nummer ein.
    »Diabetesambulanz«, meldete sich eine weibliche Stimme.
    »Ja. Ist Dr. Radzminsky zu sprechen?«
    »Nein. Sie hat sich für heute abgemeldet.«
    »Wissen Sie, wann sie weggegangen ist?«
    »Wer spricht dort bitte?«
    »Hier ist Dr. Monnet. Sie arbeitet in der Forschungsabteilung meiner Firma.«
    »Natürlich. Sie hat schon mal von Ihnen gesprochen.«
    Tatsächlich? Ich würde gerne wissen, was sie gesagt hat.
    »Nun, sie ist noch gar nicht zur Arbeit erschienen, und ich habe mich schon gefragt…«
    Luc hörte geduldig zu, während die Telefonistin und Empfangsdame ihm berichtete, dass Dr. Radzminsky sich große Sorgen wegen ihres verschwundenen Verlobten mache und so weiter, und er ließ einige angemessene mitfühlende Bemerkungen dazu fallen. Wichtig war, dass er deutlich machte, dass auch er sich wegen eines verschwundenen Angestellten sorgte.
    Nachdem er erfahren hatte, dass Nadia später als üblich nach Hause gegangen war – es war schon fast halb zehn –, bat Luc die Schwester, ihn doch bitte sofort in seinem Büro anzurufen, falls sie sich doch noch in der Ambulanz blicken lassen sollte.
    Er lehnte sich zurück, trank von seinem Kaffee und dachte an Nadias Kaffeetasse. Sicherlich hatte sie längst daraus getrunken und wanderte ziellos durch die Gegend, gesteuert von einem durch Loki erzeugten Wahnsinn.
    Luc seufzte erleichtert und mit einem Anflug von Bedauern, während er sich vorzustellen versuchte, wo sie sich gerade aufhielt und was sie wohl tat. Er gab sich selbst gegenüber eine gewisse professionelle Neugier hinsichtlich der Verhaltensweise zu, die Loki bei einer netten, friedlichen, durch und durch reizenden Person wie Nadia zum Ausbruch bringen könnte. Er erinnerte sich daran, einen Bericht über eine unscheinbare, harmlose Hausfrau gelesen zu haben, die, nachdem ihr von einem wohlmeinenden Freund unbemerkt eine starke Dosis verabreicht worden war, ihren gewalttätigen Ehemann regelrecht in Streifen geschnitten hatte. So etwas Blutrünstiges würde Nadia sicherlich nicht zustande bringen, hoffte er. Es reichte schon, wenn sie verhaftet und angeklagt würde… und wenn ihre Glaubwürdigkeit erschüttert würde.
    Er stand auf und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Er betrachtete die Weinkisten, die säuberlich aufgestapelt worden waren und bereit standen, um abgeholt und nach Frankreich verschifft zu werden. Er hatte jede einzelne von ihnen persönlich gepackt. Es fehlten nur noch vier.
    Er warf einen Blick auf den Fernseher, wo in der Sendung Headline News gerade das Dragovic-Video abgespielt wurde. Luc hatte es schon dreimal gesehen, aber er setzte sich jetzt hin und wollte es auch noch ein viertes Mal anschauen. Er musste unwillkürlich grinsen, als in einer Nahaufnahme Dragovic zu sehen war, wie er wie von Sinnen auf den Helikopter der Küstenwache schoss. Oh, es war einfach köstlich.
    Er versuchte sich vorzustellen, wie klein, wie vollkommen erniedrigt Dragovic sich jetzt fühlen musste, und schaffte es nicht. Er fragte sich auch, wer wohl hinter diesem genialen Schabernack stecken mochte. Wer immer es war, Luc hätte ihn küssen können.
    So gerne er die Kanäle nach weiteren Wiederholungen abgesucht hätte, er musste seine Vorbereitungen fortsetzen. Der Kalender für diesen seinen letzten Tag in Amerika, war noch ziemlich voll. Er musste die letzten Flaschen Wein verpackt haben, ehe die Spediteure gegen drei Uhr bei ihm erschienen. Sobald die Kisten sicher und unbehelligt auf dem Weg nach Frankreich waren, würde er frühzeitig zu Abend essen, zum letzten Mal in New York, und dann zum Flughafen hinausfahren. Ein erwartungsvolles Kribbeln machte sich auf seiner Brust bemerkbar. Er hatte ein Erster-Klasse-Ticket für die Zehn-Uhr-Maschine zum Charles de Gaulle Airport in Paris. Nur noch elf kurze Stunden –
    Das Telefon klingelte. Luc überprüfte die Anrufer-ID. Falls es jemand von GEM war, speziell seine Partner, sollten sie eine Nachricht in

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