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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gezwungen sah, das Unannehmbare als gegeben hinzunehmen.
    »Diese ganze Sache ergibt hinten und vorne keinen Sinn. Sie grenzt ans… Übernatürliche.«
    »Ich weiß.« Er seufzte. »Das ist ein weiterer Grund, weshalb ich die Substanz Loki genannt habe. Loki war ein Gott, ein übernatürliches Wesen.«
     
     

10
     
    »Ich bin ja so froh, dass ich dich dazu überredet habe«, sagte Gia.
    Sie trug verwaschene Jeans und ein pinkfarbenes Polohemd, und sie saß hinterm Lenkrad des Buick. Offiziell war es Gias fahrbarer Untersatz. Jack hatte den Wagen gekauft, er unterhielt ihn und bezahlte die Garagenmiete, aber zugelassen war er auf Gias Namen, und er stand ihr zur Verfügung, wann immer sie ihn brauchte. Sie fühlten sich beide viel wohler, mit einen Automobil unterwegs zu sein, das auf eine real existierende Person zugelassen war.
    »Ich auch«, sagte Jack, war sich aber nicht sicher, ob er es auch meinte.
    Gia hatte gerade an der Staffelei gestanden und gemalt, als er zu ihr kam. Wenn er auch nur die leiseste Ahnung gehabt hätte, dass sie Lust hatte, zu den Hamptons rauszufahren, hätte er niemals die Sprache darauf gebracht. Aber er tat es, und sie hatte die Idee mit einer solchen Begeisterung aufgegriffen, dass er nicht mehr nein sagen konnte.
    Es wird schon gut gehen, sagte er sich. Eine harmloser Ausflug zu Dragovics Haus, vielleicht ein Spaziergang am Strand, um sich die andere, dem Ozean zugewandte Seite des Anwesens einzuprägen, und dann zurück in die Stadt. Kein Risiko, keine Gefahr für Gia und Vicky, lediglich ein Ehepaar mit Kind, das die schöne Aussicht genießt.
    »Ich war noch nie draußen bei den Hamptons«, sagte Gia. »Du denn?«
    Farbreste klebten immer noch an ihren Fingern, die sie um das Lenkrad legte. Vicky saß auf der Rückbank und war in ein altes Nancy-Drew-Buch vertieft, das Jack in einem Buchladen gefunden hatte. Eine ruhige Nacht in ihrem Bett schien ausgereicht zu haben, um sich von den Schrecken des Vortags zu erholen, obgleich Jack sich fragte, wie sie wohl reagieren mochte, wenn Gia mit ihr das nächste Mal ins Museum ging.
    »Ein paarmal«, sagte Jack. »Nur um mir anzuschauen, wie es dort aussieht.«
    Sie folgten dem Long Island Expressway, so weit es ging, wechselten dann auf den zweispurigen Montauk Highway bis zur südlichen Gabelung. Sie fuhren durch West Hampton, Bridgehampton, Dies-Hampton, Das-Hampton und durch weite Felder dazwischen. Da draußen erstreckte sich fruchtbares Farmland, so weit das Auge reichte – die Kartoffelfelder waren gepflügt und bepflanzt, der Mais stand bereits knöchelhoch unter der späten Maisonne. Alle Fenster waren heruntergedreht und der Wind spielte mit Gias kurzem blondem Haar und ließ es flattern.
    »South Hampton College«, kommentierte Jack, als sie an dem Straßenschild vorbeifuhren, das nach rechts zeigte. »Die Heimat der Schrecklichen Venusmuscheln.«
    »Wie bitte?« Gia lachte und warf ihm einen Seitenblick zu. »Das hat nicht da draufgestanden. Oder etwa doch?«
    »Natürlich. Soll ich mir so etwas aus den Fingern saugen?«
    »Ja. Aber immer.« Sie trat auf die Bremse. »Ich kehre jetzt um und fahre bis zu dem Schild, und wenn du gelogen hast…«
    »Okay, okay. Ich hab die Schrecklichen Venusmuscheln erfunden. Aber selbst wenn sie nicht so heißen, so könnten sie es doch durchaus sein, oder? Das Zeug dazu hätten sie.«
    »Schluss mit den Muscheln. Reden wir lieber über deine Ausflüge hierher. Warst du mit jemandem zusammen?«
    Jack lächelte. Gia suchte stets nach irgendwelchen Hinweisen auf sein Liebesleben, ehe er sie kennen gelernt hatte.
    »Ich war immer alleine. Einmal bin ich bis nach Montauk rausgefahren. Hab vorher Paul Simon, Billy Joel, Sting, Paul McCartney und Kim Basinger angerufen und Bescheid gesagt, ich wäre unterwegs zu ihnen – sie wohnen alle da draußen, musst du wissen.«
    »Ich lese auch gelegentlich die Zeitung.«
    »Ja, ja, da du aus Iowa kommst, war ich mir nicht sicher, dass du das weißt. Wie dem auch sei, keiner hat zurückgerufen. Die müssen alle gerade verreist gewesen sein.«
    »Diese Leute sind sehr beschäftigt. Bei denen sollte man sich früher ansagen.«
    »Da hast du wahrscheinlich Recht. Aber ich habe mir das Memory Hotel angesehen – das kennst du doch aus diesem Song von den Stones, nicht wahr? Ich bin durch die Dünen gelaufen. Eigentlich war es nicht besonders beeindruckend, außer dass dort ein paar imposante Häuser stehen. Ich glaube, ich habe fürs Strandleben nicht allzu

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