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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Freizeitzimmers hing? Er hasste das Fernsehen. Aber die Leute, die am Sonntag als Gäste herkämen, würden ihn sehen und wissen, dass dies der beste Fernsehschirm war, den man zur Zeit finden konnte.
    Dieses Haus und das Grundstück, wo jenseits der Glastüren, aus denen die südliche Wand seines Wohnzimmers bestand, der Ozean wogte, war das absolut großartigste Anwesen, das man für Geld kriegen konnte. Das hatte jedoch gewisse Einheimische nicht davon abhalten können, die Bauarbeiten zu behindern. Die Ladys Village Improvement Society – zuerst hatte er angenommen, jemand erlaube sich einen Scherz mit ihm, aber sie entpuppte sich als tatsächlich existierende Vereinigung mit echtem Einfluss – hatte gegen sein blaues Ziegeldach protestiert. Er hatte Unmengen bezahlt, um den Protest zum Schweigen zu bringen.
    Aber andererseits hatte er Unmengen für alles bezahlt, was mit diesem Anwesen zusammenhing. Er hatte zu viel für das Land bezahlt, war vom Bauunternehmer, der das Haus errichtet hatte, über den Tisch gezogen worden und war von der Bande schwuler Inneneinrichter, die während der letzten Monate die Räume bevölkert hatten, gründlich aufs Kreuz gelegt worden. Und um allem die Krone aufzusetzen, stand das Haus hundert Meter vom Atlantischen Ozean entfernt, ein gefundenes Fressen für den nächsten Hurrikan, der sich etwas weiter nach Norden verirrte.
    Milos war das gleichgültig. Es war nur Geld, und er hatte immer gewusst, wie man viel Geld heranschafft. Wichtig war nur, das Beste zu haben. Denn wenn man das Beste hatte, bedeutete es, dass man wusste, was das Beste war, und die Leute – zumindest die Leute in Amerika – setzten das mit Klasse gleich. Wenn es nach Milos ging, waren sie alle Idioten. Er konnte ein Designersofa nicht von einer Versandhauscouch unterscheiden, eine antike Kommode nicht von einem Sperrmüllschrank, aber warum auch nicht? Er engagierte ganz einfach die Leute, die es konnten. Und was war das Einzige, das man brauchte, um jemanden anzuheuern? Geld.
    Am Ende lief es immer nur auf Geld hinaus.
    Aber manchmal reichte Geld nicht aus, um die Leute zu beeindrucken, die wirklich wichtig waren – die Insider. Sie verlangten mehr als Geld. Sie wollten Herkunft, einen Stammbaum, Klasse, Prominenz – man konnte es sich aussuchen. Irgendein Computerheini konnte eine Firma gründen, sie ein paar Jahre später für mehrere hundert Million verkaufen, doch er wäre immer noch ein Heini. Ein Outsider. Milos war immer ein Outsider gewesen, jetzt aber arbeitete er daran, sich seinen Weg in die besseren Kreise zu erkämpfen. Es kostete viel Mühe, es war hart, doch er lernte die Regeln schnell.
    Sein Ruf – einige bezeichneten ihn als zwielichtig; er bevorzugte schillernd – erwies sich durchaus als Vorteil, denn er verlieh ihm eine Aura von sinistrer Prominenz. Das war ein Brückenkopf in dieser anderen Welt. Er stellte fest, dass gewisse Insider gerne in Gesprächen seinen Namen fallen ließen. Darauf baute er. Deshalb hatte er Cino für das Wochenende eingeladen. Sie wäre seine Trophäe, eine Dekoration an seinem Arm – bei beiden Partys.
    Am wichtigsten war jedoch, dass sie erzählen würde, wenn sie nächste Woche in die Stadt zurückkehrte. Die Mädchen redeten dauernd. Deshalb musste alles, was sie an diesem Wochenende zu sehen bekäme, erstklassig sein, das Beste. Sogar der Sex. Cino war höchstens halb so alt wie er, aber sie hatte in ihren zweiundzwanzig Jahren stellenweise bizarre Vorlieben entwickelt. Sie liebte es rau – so lange sie nicht irgendwelche blauen Flecken davontrug – und Milos war mehr als freudig gewillt, ihr in diesem Punkt möglichst gerecht zu werden. Sie würde von dem Sex und von allem anderen erzählen, und er brauchte sie, um ihren Freunden und Bekannten alles als das Beste zu schildern, was sie erlebt und gesehen hatte. Denn sie würden sie in ihren Kreisen zitieren, und die Neuigkeiten würden die Runde machen, und schon bald würden alle Insider über Milos Dragovics Memorial Day Wochenendpartys Bescheid wissen und wünschen, sie würden ebenfalls eingeladen… und sie würden wetteifern, um zu seiner nächsten Gala gebeten zu werden.
    Und dieses Wetteifern würde sich auch auf seinen Club erstrecken. Wenn das Belgravy im Herbst seine Pforten öffnete, wäre es ein Ort, den aufzusuchen ein Muss bedeutete.
    Cino drückte kaum das Kissen ein, als sie sich neben ihm niederließ.
    »Was willst du mit mir teilen?«, fragte sie und zeigte perfekte Zähne,

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