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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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auch nachher – Emil Corvo war sein jüngstes Opfer. Er war bei Corvo unvorsichtig gewesen und wäre beinahe ins Gefängnis geschickt worden, wenn er nicht einen Zeugen ausgeschaltet hätte, um alle anderen zum Schweigen zu bringen. Wer war es gewesen, der hatte überfahren werden sollen? Artie oder so… er konnte sich nicht einmal mehr an den Namen erinnern.
    Aber so war es nun mal. Ein Tod löste Probleme, klärte die Luft, und Milos verfocht das Prinzip, seine Schmutzarbeit selbst zu tun, wenn es irgend möglich war. Nicht weil es etwas Persönliches war – das war es niemals. Nein, es sorgte dafür, dass alle schön bei der Stange blieben.
    Aber bei Petar war es etwas Persönliches gewesen, zu persönlich, um die Sache jemand anderem zu übertragen. Er hatte monatelang getrauert, und bis zu diesem Tag vermisste er seinen älteren Bruder schmerzlich.
    Ah, Petar, dachte er, während er das Foto in Cinos Hand betrachtete, wenn ich doch damals nur einmal hätte in die Zukunft blicken können. Wenn ich damals von Loki und von den Millionen gewusst hätte, die es einbringen würde. Ich hätte das KLA-Geschäft sausen lassen, und du wärst heute noch da, um mit mir die Beute zu teilen.
    Milos musste krampfhaft schlucken, während er mit dem Glas dem Foto zuprostete. »Auf meinen geliebten Bruder.«
    Inständig wünschend, es wäre Wodka, zwang er sich, den Rest Petrus in seinem Glas hinunterzuwürgen.
     
     

16
     
    Nadia blinzelte und richtete sich ruckartig in eine sitzende Position auf. Dunkel. Wo waren ihre Kleider? Wo war sie?
    Sie blickte aus dem Fenster und sah die Unterseite der Manhattan Bridge und erinnerte sich. Sie war in Dougs Bett – alleine.
    Mein Gott, wie viel Uhr? Die roten Leuchtziffern der Digitaluhr sagten ihr, dass es spät war.
    Wo war Doug? Sie rief seinen Namen.
    »Ist das etwa Dornröschen, die ich da höre?«, rief er von irgendwo in seiner Wohnung zurück.
    »Wo bist du?«
    »In meinem Arbeitszimmer. Komm mal her. Ich will dir etwas zeigen.«
    Sie streckte sich unter dem Laken und bog den Rücken durch. Sie und Doug waren mit der Absicht in seine Wohnung gefahren, gemeinsam in den GEM-Hauptcomputer einzudringen, hatten jedoch auf dem Weg dorthin einen Abstecher ins Schlafzimmer gemacht. Sie lächelte, als sie sich erinnerte. Doug war während ihres Liebesspiels kein bisschen abgelenkt gewesen. Sie hatte sich seiner ungeteilten Aufmerksamkeit erfreuen dürfen.
    Und nachher, müde und zufrieden in seinen Arm gekuschelt, war sie eingeschlafen. Das tat sie eigentlich niemals. Nun, fast nie. Aber sie hatte in letzter Zeit viel zu wenig Schlaf gehabt.
    Sie schlüpfte aus dem Bett, zog sich an und machte einen Umweg über die Küche, wo sie im Kühlschrank eine Dose Jolt Cola fand. Sie bevorzugte Pepsi Light, aber das hier würde ausreichen. Sie trug die Dose ins andere Zimmer, das Doug in ein Büro verwandelt hatte.
    Sie fand ihn, nur mit einer Boxershorts bekleidet, wie er Cornflakes aus einem blauen Karton mampfte und dabei auf den Bildschirm starrte. Sie liebte seine breiten Schultern.
    »Isst du was Gutes?«, fragte sie, lehnte sich an seinen Rücken und beobachtete, wie die Zahlen über den Bildschirm wanderten.
    Er reichte ihr den Karton, ohne hochzuschauen. Sie wunderte sich, als sie einen vertraut schielenden Alien mit Propeller auf dem Kopf vorne auf dem Karton entdeckte.
    »Quisp?« Sie erinnerte sich an die niedlichen Quisp-gegen-Quake-Werbespots in ihrer Jugend. »Ich dachte, man hätte schon vor einer halben Ewigkeit aufgehört, sie herzustellen.«
    »Ich auch, aber offensichtlich werden sie noch immer in einigen Läden im Land verkauft. Ich habe mir ein paar übers Internet bestellt.«
    Sie kostete eins der knusprigen UFO-förmigen Stücke und würgte beinahe. »Ich kann mich nicht erinnern, dass sie so süß waren.«
    »Sie bestehen sicher zu neunzig Prozent aus Zucker. Aber was noch besser ist…« Er hielt sein Handgelenk hoch. »Sieh mal, was man auch noch kriegen kann.«
    »Eine Quisp-Uhr?«
    »Aber warte – da ist noch mehr!« Er reichte ihr ein kleines Goldringset mit dem Bild des Markenmaskottchens darauf. »Reicht das, bis ich dir diesen Brillanten kaufen kann?«
    Sie lachte. »Du bist verrückt.«
    »Ich glaube, Quisp würde qwazy sagen.«
    Sie deutete auf den Monitorschirm. »Was hast du jetzt vor?«
    »Ich versuche an die Finanzdaten von GEM heranzukommen. Nicht an die getürkten Zahlen, die sie in ihren Jahresberichten veröffentlichen. Ich will das echte

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