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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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kurzen Finger zu Werke gingen.
    »Da steht’s. Die unerklärlichen Vorfälle häufen sich offensichtlich. Ein Schullehrer in Jackson Heights soll zwei aufsässige Schüler aus einem Fenster im zweiten Stock geworfen haben.«
    »Wahrscheinlich waren sie im Physiksaal, und die Jungs hatten die Gravitationsgesetze nicht verstanden.«
    »Der eine hat sich den Arm gebrochen, der andere ein Bein. Vier Cops waren nötig, um den Lehrer zu verhaften. Und weißt du, wie er seine Tat begründete, nachdem sie ihn endlich ein wenig beruhigt hatten? ›Sie sind mir einfach ins Wort gefallen! Niemand redet, solange ich rede! Das wird ihnen für das nächste Mal eine Lehre sein!‹«
    »Irgendwie habe ich meine Zweifel, dass es bei diesem Lehrer ein nächstes Mal – hey, was tust du da?«
    Abe hatte soeben eine Portion schwarze Papayasamen mitsamt ihren klebrigen Samenfäden auf den Sportteil der Times fallen lassen.
    »Was denn? Soll ich mit dem Zeug die schöne, saubere Theke beschmieren?«
    Jack hatte nicht vor, näher darauf einzugehen – die Theke war alles andere als sauber. »Was wäre, wenn ich diese Seite hätte lesen wollen?«
    »Seit wann bist du plötzlich ein solcher Yankee-Fan? Ein Sportler bist du jedenfalls nicht.«
    »Ich war als Kind am Schlagmal in der Little League immerhin mal ein richtiger Star. Und wenn ich nun wissen wollte, wer das Knicks-Spiel gewonnen hat?«
    »Die haben gar nicht gespielt.«
    »Na schön. Dann die Mets.«
    »Die haben gegen die Jazz verloren, hundertneun zu hunderteins.«
    Jack sah Abe an. Er glaubte ihm. Abe hörte ausgiebig Radio. Wahrscheinlich hatte er an diesem Morgen das Ergebnis schon ein Dutzend Mal gehört. Aber Jack gab nicht so schnell auf. Außer während der World Series und in der Super-Bowl-Saison las er nur selten einen Sportteil, doch hier ging es ums Prinzip. Er wusste nicht genau, um welches, aber irgendetwas würde ihm dazu schon einfallen.
    »Manchmal habe ich tatsächlich den Wunsch, zu einem bestimmten Spiel etwas zu lesen.«
    Abe hatte die orangefarbene Papayafrucht gesäubert, das Fleisch aber an der Rinde belassen. Jetzt zerschnitt er die gewölbten Viertel in kleine Bissen.
    »Du kennst das Ergebnis. Brauchst du noch mehr? Für was? Du willst die Betrachtungen eines Fachmanns von eigenen Gnaden darüber lesen, weshalb sie gewonnen oder verloren haben? Wen interessiert das, es sei denn, du bist der Trainer? Mannschaft A hat gewonnen; Mannschaft B hat verloren. Ende der Geschichte. Wann ist das nächste Spiel?« Er deutete mit dem Messer auf die Papayastücke. »Iss.«
    Jack steckte sich ein Stück in den Mund. Köstlich. Während er nach dem nächsten Stück griff, deutete Abe auf Parabellum, der die klebrige Masse auf dem Sportteil beäugte. Der Papagei wackelte misstrauisch mit dem Kopf. Die Samenkörner sahen verlockend aus, aber er wusste nicht, was er von den matschigen Fäden halten sollte.
    »Was für einen gierigen Vogel habe ich da.«
    »Machst du Witze?«, fragte Jack. »Du hast das Zeug genau auf die Kolumne von George Vecy geklatscht, und jetzt kann er sie nicht zu Ende lesen.«
    Abe starrte ihn in stummer Missbilligung an.
    Jack seufzte. »Na schön, dann gib mir die Post, okay – es sei denn, deren Sportteil hast du ebenfalls versaut.«
    Abes Hand machte sich auf die Reise, verharrte dann aber. »Schön, schön, schön. Da ist etwas, das dich interessieren könnte.«
    »Hoffentlich etwas über die Mets«, sagte Jack.
    »Nein, über einen etwas anderen Sport – deine wilden Schulabgängerfreunde stehen wieder in der Zeitung.«
    »Hoffentlich hat man sie nach Sing-Sing geschickt.«
    »Im Gegenteil. Sie wurden freigelassen – und zwar alle.«
    Jacks Miene verfinsterte sich. »Lass mal sehen.«
    Abe drehte den Lokalteil und deutete mit einem Finger auf einen kleinen Artikel neben dem Kasten mit den Lotterienummern. Jack überflog ihn kurz, dann, als er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können, las er ihn ein zweites Mal.
    »Keiner wurde festgehalten! Nicht ein Einziger! Gegen niemanden wurde Anklage erhoben!«
    »Auf Grund einer ›neuen Entwicklung‹ in dem Fall, heißt es. Hm… was meinst du, was das bedeuten könnte?«
    Jack wusste, worauf Abe hinaus wollte. Es waren gut situierte Typen dabei gewesen, einige von ihnen sicherlich mit besten Beziehungen zum Rathaus oder zur Polizeibehörde. Sie hatten die richtigen Fäden gezogen und konnten unbehelligt nach Hause gehen, als ob nichts passiert wäre.
    Und einer von ihnen war Robert B.

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