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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Vorträge, die sie halten würde. Kaum dreißig, und sie wäre schon eine Berühmtheit.
    Nun ja, eine Berühmtheit unter Molekularbiologen.
    Und das Beste war, dass sie dafür bezahlt wurde, etwas zu tun, das sie auch jederzeit umsonst tun würde.
    Nadia begann sich anzuziehen. Sie wollte sofort in ihr Computerlabor, vorher aber musste sie noch in der Diabetesstation vorbeischauen. Sie würde dort schnellstens alle notwendigen Arbeiten erledigen und gleich zu GEM weiterfahren.
    Während sie durch die Diele zur Wohnungstür ging, vorbei an verschiedenen Porträts von Papst Johannes Paul und an getrockneten Palmenzweigen, die an den Wänden hingen, hörte sie die Stimme ihrer Mutter, die soeben aufgewacht sein musste.
    »Ich hab dich deutlich gehört, Nadj.«
    »Du hast mich gehört, Mom?«, fragte sie, ohne stehen zu bleiben.
    »Ich habe gehört, wie du den Namen des Herrn in unguter Weise ausgesprochen hast. Das darfst du nicht. Es ist eine Sünde.«
    Wann habe ich das denn getan, überlegte sie. Aber sie hatte keine Zeit und erst recht nicht die Absicht, jetzt darüber zu diskutieren.
    »Tut mir Leid, Mom.«
    Doug hat Recht, dachte sie, als sie auf den Flur hinaustrat. Ich muss hier ausziehen. Und zwar bald.
     
     

2
     
    Dougs Augen brannten vom langen Starren auf den Monitor. Er lehnte sich zurück und rieb sie. Er hatte die ganze Nacht damit verbracht, einen Weg zu suchen, um die Sicherungen zu umgehen, die die Hauptdatenbank von GEM vor einem fremden Zugriff schützten. In einige Bereiche hatte er vordringen können – zum Beispiel zu den Spesenkonten der Partner. Er hatte sie eingehend überprüft und viel Zeit damit vergeudet, nach etwas Ungewöhnlichem, Auffälligem Ausschau zu halten, doch er hatte nichts gefunden.
    Die Schutzwälle um die Finanzen von GEM Basic hingegen brachten ihn auf die Palme. Er konnte den Geldern bis zur Abteilung für Forschung und Entwicklung folgen, doch dann war Schluss. Einzelheiten darüber, wo, wann und wie das Geld ausgegeben wurde, waren in einem Cybersafe deponiert, und dazu hatte er nicht die Kombination.
    Noch nicht jedenfalls. Er machte Fortschritte, allerdings unendlich langsam.
    »Ich muss mal eine Pause einlegen«, murmelte er, während er sich erhob und seinen Rücken streckte.
    Er schritt in seinem Arbeitszimmer auf und ab, reckte sich und ruderte mit den Armen, um seine Schultermuskulatur zu lockern. Er war müde, aber voller Zuversicht. Allmählich kam er hinter das System der Sicherheitscodes von GEM. Wer sich die ausgedacht hatte, war wirklich gut, aber Doug war auch nicht schlecht. Er hatte auf dem College oft genug nächtelang mit den Computerfreaks herumgehangen und war in diverse staatliche und akademische Systeme eingebrochen und hatte lustige Nachrichten in den Mailboxen der jeweiligen Systemoperatoren hinterlassen. Nichts Schlimmes, eher das cybertechnische Äquivalent von Wasserfarbengraffiti.
    Er schaute auf die Uhr. Verdammt – schon fast acht, und er hatte am Spätvormittag einige Termine. Außerdem war er zum Mittagessen bei einem Managertraining in Bay Shore angesagt.
    Er hasste es, jetzt aufzuhören, doch wenn er nicht wenigstens ein kurzes Schläfchen machte, wäre er für den Rest des Tages nicht zu gebrauchen. Aber weshalb sollte er sich über Verkaufsgespräche und das Bezirzen von Krankenschwestern und Sprechstundenhilfen den Kopf zerbrechen, wenn seine Verkäufe mit der Höhe seiner Provisionen überhaupt nicht in Einklang standen?
    Gute Frage, aber es war nicht sein Stil, Verabredungen platzen zu lassen. Und außerdem hatte er noch den Abend und ein verlängertes Wochenende vor sich, um sich die gewünschten Daten zu beschaffen.
    Widerstrebend klappte er den Laptop zu und begab sich mit müden Schritten ins Schlafzimmer. Er stellte den Wecker auf halb zehn, dann ließ er sich ins Bett kippen wie ein gefällter Baum. Den Laken haftete noch immer eine letzte Spur von Nadias Geruch an. Mit einem Lächeln schlief er ein.
     
     

3
     
    »Sieh mal!«, sagte Abe und deutete mit einem saftbeschmierten Finger auf die Daily News, die aufgeschlagen vor ihm auf der Theke lagen. »Sieh nur!«
    »Was soll ich sehen?«, fragte Jack.
    Wieder mal Frühstück mit Abe auf ihren vertrauten Plätzen vor und hinter der Theke. Diesmal hatte Jack zwei Papayas mitgebracht. Während er seinen Kaffee trank, verfolgte er, wie Abe die Früchte schnell und geschickt viertelte und von den Samenkörnern befreite. Er konnte nur staunen, wie gewandt und beweglich seine

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