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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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keinerlei Bindungen bestehen blieben.
    Der Höhepunkt war dieser Nachmittag mit Nadia gewesen. Intensiv, leidenschaftlich. Er spürte, wie sein Blut nur von der Erinnerung daran in Wallung geriet. Nadia hatte damals keine Bindung gewollt, und sie wollte sie vielleicht auch jetzt nicht. Eine Wiederholung hätte ihm durchaus gefallen, und er würde es darauf anlegen, wenn er sicher sein konnte, dass ihre Arbeit nicht darunter litt. Er würde abwarten. Das Molekül zu stabilisieren hatte im Augenblick Priorität.
    Fast genauso wichtig war es, seinen Wein zu verpacken, den Wein, den Laurell hatte haben wollen. Sie hatte geglaubt, sie hätte ihn vernichtet, aber er hatte mit ihrer Forderung gerechnet. Während ihre Ehe sich der Auflösung näherte, hatte er gezielt die besten Flaschen hinausgeschmuggelt und sie durch billigstes Gebräu ersetzt. Laurell erhielt am Ende eine Kollektion
vin ordinaire
. Sie hatte getobt, als sie die Bewertung erfuhr, aber als sie gefragt wurde, welche Weine genau fehlten, hatte sie keine Ahnung gehabt.
    Luc legte den Lafite behutsam in die mit Holzwolle ausgepolsterte Transportkiste, dann trank er einen Schluck von einem anderen Wein und ließ ihn um die Zunge kreisen. Er hatte einen Haut-Brion 1982 geöffnet, einen herrlichen Graves-Tropfen, um sich die mühsame Arbeit des Verpackens seiner Weinkollektion zu versüßen. Alle sechshundert Flaschen mussten aus ihren temperierten Fächern entnommen und verpackt werden, damit sie in ein oder zwei Wochen abtransportiert werden konnten.
    Er ging kein Risiko ein. Er hatte großes Vertrauen zu Nadia, aber das Loki-Molekül zu stabilisieren könnte ihre Fähigkeiten übersteigen, könnte vielleicht sogar von niemandem bewerkstelligt werden. Und falls es ihr nicht gelang, hatte er nicht die Absicht, am 22. Juni noch zugegen zu sein, wenn Dragovic erfuhr, dass er soeben seine letzte Lieferung Loki erhalten hatte. Nein, dann wäre Luc in Frankreich, und seine Weine mit ihm.
    Er hatte Brad und Kent nichts erzählt. Er lächelte und fragte sich, ob sie im Augenblick zu Hause waren und ähnliche Vorbereitungen trafen. Er bezweifelte es. Sie hatten beide Frau und Kinder, die sie daran hinderten. Und sie hatten keinen Ort, wohin sie hätten verschwinden können.
    Er würde sie dem Serben überlassen. Sie verdienten es. Schließlich waren sie es gewesen, die die Firma in diese schlimme Lage gebracht hatten.
    Er verließ mit dem Glas den Weinkeller und ging in sein Arbeitszimmer. Er trennte sich nur ungern von diesem feudalen Domizil, aber wenn die Kreatur wie erwartet während der nächsten Wochen sterben würde und falls Nadias Bemühungen bis Mitte Juni nicht von Erfolg gekrönt wären, würde er abreisen und die Vergangenheit hinter sich lassen.
    Fast wünschte er sich, dass es dazu käme… dass er gezwungen würde, sein Leben völlig umzukrempeln und ganz von vorne anzufangen – an einem neuen Ort und als völlig neue Person.
    Er nahm das Fläschchen mit dem blauen Pulver vom Schreibtisch. Das war es. Eine Probe, die aus der Blutcharge vom Vortag synthetisiert worden war. Loki… der Stoff, der ihn reich gemacht hatte, und zugleich der Stoff, der sein Leben ruinieren konnte.
    Luc leerte sein Glas. Er hätte gerne noch ein Zweites getrunken, doch es wurde Zeit, mit dem Taxi zum Lagerhaus hinauszufahren und die Wirkung dieser neuen Lieferung zu testen.
    Lucs Magen verkrampfte sich… vielleicht der letzte Test, den er jemals durchführen würde. Er wusste nicht genau, ob er lachen oder schreien wollte.
     
     

14
     
    Jack hängte ein und massierte seine Kiefergelenke. Dieser seltsame Akzent verursachte seinen Kiefermuskeln Krämpfe. Aber er war überzeugt, dass er mit dem Anruf einen doppelten Zweck erreicht hatte: erstens, Dragovic vorzugaukeln, dass irgendwelche arroganten Nachbarn bereit waren, extreme Maßnahmen zu ergreifen, um ihn aus ihrer Umgebung zu vertreiben – lächerlich, aber es reichte aus, um während der nächsten paar Tage ein wenig Verwirrung zu stiften; zweitens, Dragovic auf das Telefongespräch vorzubereiten, das Jack nach der Party am Sonntagabend mit ihm führen wollte. Das war der springende Punkt. Falls dieser Anruf keine Wirkung zeigte, würde der gesamte Plan fehlschlagen. Er warf einen letzten Blick auf Monnets Haus. Der Doktor würde um diese Zeit nirgendwo mehr hingehen. Es wurde Zeit, nach Hause zurückzukehren – für Teil zwei des Dr.-Moreau-Filmfestivals: die Version von 1977 mit Burt Lancaster und Michael York. Sie

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