Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
vorsichtig der Tür. Wer konnte dort anklopfen? Niemand hatte vom Parterre aus geklingelt. Sie blickte durch den Spion, halb in Erwartung, Jack zu sehen. Stattdessen fiel ihr Blick auf einen korpulenten Mann in einem Overall.
    »Ja bitte?«
    »Bell Atlantic, Ma’am. Wir haben eine Meldung bekommen, dass es hier im Haus mit den Telefonleitungen Probleme gibt. Trifft das auch auf Ihren Anschluss zu?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Es tritt bei eingehenden Gesprächen auf.«
    Sie wünschte sich, er würde lauter sprechen. Sagte er »eingehende Gespräche«? Woher sollte sie wissen, ob eingehende Gespräche nicht bei ihr angekommen waren? Was wäre, wenn Jeanette oder Jack – oder, lieber Himmel, eins der Kinder – versuchten, sie zu erreichen?
    Kate streckte die Hand nach dem Türknauf aus, dann zögerte sie. Sie hatte schon die schlimmsten Horrorgeschichten über Situationen wie diese gehört – Vergewaltiger, die als irgendwelche Serviceleute auftraten. Sie legte die Sicherheitskette vor und öffnete die Tür einen Spaltbreit.
    »Haben Sie irgendeinen Ausweis?«
    »Klar.«
    Er hängte das Abzeichen, das an einem Plastikstreifen an seiner Tasche baumelte, ab und reichte es durch den Türspalt. Es schien wirklich echt zu sein und identifizierte den Mann als Harold Moses, Angestellter bei Bell Atlantic. Aber das Foto…
    Kate schaute hoch und verglich das Foto mit dem Gesicht des Mannes.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er mit einem verlegenen Grinsen. »Ich hab mir das Rauchen abgewöhnt und bin jetzt ein wandelnder Fleischklops.«
    Das Lächeln überzeugte Kate – es war das gleiche wie auf dem Foto.
    »Ist es nicht möglich, dass Sie später noch mal herkommen? Das hier ist nicht meine Wohnung und ...«
    »Naja, es ist schon spät, und wenn ich heute nicht nachschaue, dann schaffe ich es vielleicht erst in einer Woche. Wir haben im Augenblick in der ganzen Stadt Probleme mit den Hauptleitungen.«
    Keine eingehenden Gespräche für eine ganze Woche? Kate hängte die Sicherheitskette aus und gab dem Mann sein Abzeichen zurück.
    »Okay. Ich denke, dann sollten Sie lieber mal nachschauen.«
    »Es dauert nur ein paar Minuten«, sagte er, ging an ihr vorbei und schaute sich im Vorraum um.
    Augenblicklich wünschte sich Kate, ihn nicht eingelassen zu haben. Sie hatte es nicht gespürt, als er draußen auf dem Flur gestanden hatte, doch jetzt, eingeschlossen mit ihm im selben Raum, fand sie ihn Furcht einflößend. Er erschien so angespannt und strahlte… irgendetwas aus. Sie konnte den Finger nicht auf das legen, was es war, aber es schien etwas Übles zu sein – als stecke in seinem prall gefüllten Overall eine Riesenmenge Wut anstatt Muskeln. Und diese eng stehenden, schmalen Augen, die hin und her zuckten, als suchten sie irgendetwas…
    Aber als er redete, klang er absolut sachlich. »Wie viele Telefone besitzen Sie, Ma’am?«
    »Drei«, antwortete sie. Am liebsten wäre sie auf den Flur geflüchtet, bewahrte aber mühsam ihre ruhige Haltung bei. »Eins in der Küche und zwei in den Schlafzimmern.«
    Er stellte seinen Werkzeugkasten auf die Essbar in der Küche, und sie bemerkte erst jetzt, dass er an seiner linken Hand einen überdimensionalen Arbeitshandschuh trug – nur an seiner linken Hand!
    »Okay. Ich untersuche erst einmal dies hier, aber ich brauche Sie an einem der anderen.«
    »An einem bestimmten?«
    Er zuckte die Achseln. »Sie können es sich aussuchen.«
    Er sah sie kaum, schien sich nicht im Mindesten für sie zu interessieren. Kate entspannte sich. Diese seltsame Geschichte mit Jeanette schien ihre Phantasie übermäßig anzuregen.
    Nach kurzem Zögern ging sie zum Schlafzimmer. »Okay. Was soll ich tun?«
    »Nehmen Sie den Hörer ab und sprechen Sie. Nicht wählen – nur sprechen. Von mir aus zählen Sie von eins bis hundert. Es ist völlig egal.«
    Er wedelte dabei mit der linken Hand in der Luft, und Kate fand, dass einige Finger des Handschuhs leer wirkten, andere hingegen schienen fast bis zum Platzen gefüllt.
    Während sie sich fragte, ob diese offensichtliche Missbildung angeboren oder die Folge eines Unfalls war, betrat Kate das Schlafzimmer. Sie nahm den Telefonhörer ab und begann zu zählen.
    Sie hörte, wie der Telefonhörer in der Küche abgenommen wurde. »So ist es gut«, sagte der Techniker. »Machen Sie weiter. Nicht aufhören.«
    Durch den Hörer drang sein leises Pfeifen, während er in seinem Werkzeugkasten herumkramte. Sie hörte, wie Klebeband abgerissen wurde und

Weitere Kostenlose Bücher