Handyman Jack 05 - Todesfrequenz
Während er sich bückte, um sie aufzuheben, beobachtete er sie aus den Augenwinkeln und sah sie in einer Türöffnung verschwinden.
Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, machte er kehrt und eilte auf sie zu.
3C.
Zufrieden kehrte Stan zum Treppenhaus zurück.
Jetzt wissen wir, wo
sie
wohnt, dachte er. Hoffen wir, dass auch er dort wohnt.
13
Wieder dieses Gefühl.
Jack drehte sich langsam um und unterzog den dicht bevölkerten Bahnsteig der Station Twenty-eighth Street einer gründlichen Inspektion.
Jemand beobachtete ihn. Er konnte es fühlen. Das Problem war: Die freitägliche Nachmittags-Rushhour setzte gerade ein, und er war von einer ganzen Horde möglicher Verdächtiger umringt.
Die Frage war, wer? Wahrscheinlich irgendein Mitglied von Holdstocks Sekte. Jeanette und Holdstock hätte er auf Anhieb erkannt und vielleicht auch ein, zwei andere, aber nicht alle. Einer von ihnen könnte in diesem Augenblick direkt neben ihm stehen… oder hinter ihm…
Diese Möglichkeit ließ Jack instinktiv von der Bahnsteigkante zurücktreten.
Warum sollte man mich verfolgen?
Um sich über seine Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten? Oder um herauszufinden, wo er wohnte?
Diese Vorstellung versetzte ihm einen Schock. Genau dorthin war er im Augenblick unterwegs. Er wollte kurz in seine Wohnung, um ein paar Dinge zu erledigen, dann später mit dem Wagen zu Kate zurückkehren, für den Fall, dass sie noch einmal in die Bronx müssten.
Der Zug der Linie 9 ratterte in die Station, die Wartenden drängten nach vorne. Jack blieb stehen und hielt Ausschau nach einem Hinweis auf irgendein ungewöhnliches Interesse bei den Pendlern ringsum.
Nichts.
Doch das Gefühl, beobachtet zu werden, wurde nicht weniger.
Indem er sich weiterhin zurückhielt, ließ Jack sich mit den letzten Passagieren zur nächsten offenen Tür spülen. Er stieg rückwärts ein und blieb dicht an der Trittbrettkante stehen und wartete. Sobald die hydraulischen Türen Anstalten machten, zuzugleiten, trat er auf den Bahnsteig zurück. Er blickte in beide Richtungen am Zug entlang, während sich alle Türen schlossen, und wartete darauf, dass jemand genauso wie er wieder auf den Bahnsteig zurückkehrte. Aber nichts dergleichen geschah, alle Türen schlossen sich und sperrten die Passagiere ein.
Der Zug rollte an und rumpelte aus der Station hinaus. Jack beobachtete die Fenster, suchte in den Gesichtern nach Anzeichen von Überraschung oder Zorn. Er fand nur Langeweile und Erschöpfung.
Hatte er den Zug wegen nichts und wieder nichts fahren lassen? Vielleicht. Er wusste, dass er zur Paranoia neigte – aus gutem Grund, wie er stets beteuerte – und dies wäre nicht das erste Mal, dass er Zeit und Mühe auf einen unbestimmten Verdacht hin aufwendete. Er betrachtete es als durchaus sinnvolle Investition. Man sollte niemals zu beschäftigt und abgelenkt sein, um einen sinnvollen Umweg zu machen… nur für den Fall des Falles.
Und er würde jetzt einen Umweg machen – hinüber zur Eighth Avenue, um dort in einen Zug zu steigen.
Er setzte sich in Bewegung, blieb dann stehen und stellte etwas fest.
Das Gefühl, beobachtet zu werden… war verflogen.
14
Stan hatte einen Ort auf der Seventh Avenue gefunden, um auf Joe zu warten. Er hatte sich gerade auf einer im Schatten stehenden Bank vor dem Fashion Institute niedergelassen, als sein Mobiltelefon klingelte.
»Ich hab den Scheißkerl verloren«, sagte Joes Stimme.
Selbst durch den winzigen Lautsprecher konnte Stan die kaum unterdrückte Wut seines Bruders spüren.
»Hat er dich entdeckt?«
»Unmöglich. Ich bin immer auf Distanz geblieben, und er hat noch nicht mal in meine Richtung geschaut. Der Mistkerl muss so etwas wie einen sechsten Sinn besitzen. Hast du seine Wohnung lokalisiert?«
»Klar doch. Drei-C. Hab auch unten den Briefkasten inspiziert. Dort steht, dass die Wohnung jemandem namens ›J. Vega‹ gehört.«
»J. Vega, hm? ›J‹ wie in ›Jack‹? Das gefällt mir. Behalte die Tür im Auge, damit wir wissen, wann er zurückkommt. Ich fahre nach Hause, um ein paar Dinge einzupacken.«
»Was für Dinge?«
»Ich zeige sie dir, wenn ich zurück bin. Bis bald.«
Stan drückte auf die Ausschalttaste. Wenn Joe nicht am Telefon über die paar Dinge reden wollte, dann hieß das, sie waren nicht legal. Aber Stan hatte eine ganz gute Vorstellung von dem, was Joe zusammenpacken würde. Etwas, das einen lauten Knall verursachte.
15
Kate näherte sich
Weitere Kostenlose Bücher