Handyman Jack 05 - Todesfrequenz
nicht. Ich konnte mich nicht an die Rasse erinnern. Also wie hättest du es wissen können?«
»Es musste von dir kommen, denn der Besuch der russischen Lady fand ausschließlich in meinem Kopf statt. Siehst du dieses Sicherheitsschloss an der Wohnungstür? Hier kommt niemand rein, wenn ich es nicht will. Also musst du es mir erzählt haben.«
Kate war sich ganz sicher, dass sie es nicht getan hatte, doch sie wollte sich jetzt nicht streiten.
»Was hat sie dir erzählt? In dem Traum, meine ich.«
»Alle möglichen apokalyptischen Dinge über den Virus. Dass, wenn ich – und zwar ich ganz allein – ihn nicht aufhalte, die Welt, so wie wir sie kennen, mit einem Blutbad, mit Tod, Hass, Terror und all diesen guten Sachen enden wird.«
Kate füllte zwei Löffel voll Instantkaffee in eine große Tasse. Nicht ganz das gemeinschaftliche landwirtschaftliche Paradies, das die Einheit für sie entworfen hatte. Obgleich der Teil über das Ende der Welt, so wie wir sie kennen, genau zuzutreffen schien.
»Wie kommt sie darauf, dass du den Virus stoppen könntest?«
»Das möchte ich verdammt noch mal auch gerne wissen. Das ist etwas für Typen wie Fielding und die Buchstabensuppen-Agenturen der Regierung.«
Kate schloss die Augen und holte tief Luft. Ja, Fielding… wenn er noch am Leben ist.
»Aber sie sagte etwas noch Verrückteres. Sie sagte, du und ich wären bereits infiziert.«
Kate hielt sich krampfhaft am Spülsteinrand fest, während der ganze Raum sich auf den Kopf zu stellen schien. »Das hat sie dir erzählt?«
»Ja. Und weißt du was? Die russische Lady muss einen Schalter in meinem Gehirn umgelegt haben, wodurch ein noch wilderer Traum ausgelöst wurde. Der schlimmste, den ich je hatte.«
Kate hatte fast Angst zu fragen. »Was ist geschehen?«
Der Mikrowellenherd klingelte. Ihre Hand zitterte, als sie den Messbecher herausnahm und das Wasser in die Tasse schüttete.
»Nun, der ganze Traum basierte auf der Idee, dass Fieldings mysteriöser Verunreinigungsvirus nicht nur Persönlichkeitsveränderungen auslöst, sondern die Geister aller Leute, die er infiziert, zu einem einzigen Gruppenbewusstsein verbindet – einem Bienenstockbewusstsein. Ist das nicht verrückt?«
Kate, die Jacks Kaffee gerade umrührte, ließ den Löffel fallen.
»Was? Was hast du gesagt?«
Jack beschrieb die Einheit, und zwar in allen Einzelheiten. Aber wie konnte er darüber Bescheid wissen? Und wie konnte er wissen, dass er infiziert war?
»Ein Bienenstockbewusstsein.«
Hatte er es auf diese Art und Weise erfahren? Während des Kampfs zwischen seinem Immunsystem und dem Einheitsvirus? Konnte sein Unterbewusstsein erkannt haben, was auf dem Spiel stand, und versucht haben, ihn zu warnen? Nein, das konnte sie nicht glauben. Das klang zu sehr nach New Age. Aber irgendwie… wusste Jack Bescheid.
Sich ein wenig wie betrunken fühlend, trug Kate den Kaffee ins Wohnzimmer und reichte ihm schnell die Tasse, um das Zittern ihrer Hände zu verbergen, und ließ sich dann auf ein Bodenkissen sinken.
»Erzähl mir alles.«
»Es passierte in ein paar Monaten von heute an, als wir uns mitten in einem Krieg zwischen den Infizierten und den Nichtinfizierten befanden.«
Ein Krieg. Ja, dachte Kate, genau dazu könnte es kommen, wenn der Virus sich ohne Schwierigkeiten verbreiten kann – zum Beispiel durch die Luft. Gott sei Dank kann er das nicht.
Sie lauschte seiner schrecklichen, tragischen Geschichte mit einem dicken Kloß im Hals. Sie kannte diesen Abe nicht, den Jack erwähnte, aber sie hatte Gia und Vicky kennen gelernt und war tief betroffen, als sie erfuhr, dass Gia ihrer Tochter eine Überdosis Schlaftabletten verabreicht hatte.
»Ich kenne sie kaum, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Gia so etwas tun könnte.«
»Ich auch nicht«, sagte Jack. »Wie in den meisten Träumen hapert es mit der Logik. Zum Beispiel: Woher hat Gia Schlaftabletten? Ich habe im Traum nicht danach gefragt, aber ich glaube nicht, dass sie jemals in ihrem Leben eine genommen hat. Vieles rauschte an mir vorbei, und das Seltsamste betraf dich.«
Kate verkrampfte innerlich. »Ich bin in deinem Traum vorgekommen?«
»Nicht als Erscheinung. Aber meine Traumpersönlichkeit dachte über dich als eine Infizierte nach. Es war keine schockierende Enthüllung oder etwas in dieser Richtung; eher etwas, das ich schon seit einer Weile wusste.«
Kate hatte das Gefühl, sie würde zu einem Eisblock erstarren. »Ist das alles?«
»Nicht ganz. Ich hatte
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