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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sie mit ihm sprach, was könnte sie ihm sagen? Alles, was sie wusste, war, dass die Einheit sich in ›Joyces Mietobjekt‹ versammeln wollte… aber wo war das?
    Sie wusste, dass die Einheit sie dorthin bringen wollte.
    Und sie wusste auch, dass sie niemals vor ihr dort sein würde. Entfernung bedeutete nichts für sie. Es verhielt sich damit nicht so wie bei einem UKW-Impuls, den man nicht mehr empfangen konnte, sobald man den Horizont überschritten hatte. Sobald es einen einmal gefunden hatte, hängte es sich an einen an, wusste stets, wo man war und was man dachte. Weil man ein Teil davon war. Genauso als versteckte man eine Hand auf dem Rücken: Sie ist nicht zu sehen, aber man weiß, dass sie da ist und was sie tut.
    Nur Mikrowellen störten die Verbindung, und das auch nur vorübergehend. Was geschähe wohl, wenn sie heute Nacht in der Nähe des Mikrowellenherdes blieb? Würde der Virus trotzdem seine Mutation durchlaufen? Irgendwie ahnte sie, dass er es nicht täte. Aber wenn nicht zu diesem Zeitpunkt, dann ganz gewiss später.
    Und dann wäre sie genauso wie alle anderen, würde umherreisen und den Virus verbreiten… dann nach Hause zurückkehren, um auch Kevin und Elizabeth zu infizieren…
    Nein! Daran würde sie sich niemals beteiligen.
    Eher würde sie sich selbst umbringen.
    Aber änderte das auf lange Sicht etwas? Sie war überrascht, wie bereitwillig sie ihren eigenen Tod in Kauf nehmen würde, anstatt den Virus zu verbreiten. Aber alles, was sie damit erreichen konnte, war das Ausscheiden nur einer Person, die nicht in die Einheit integriert war und die wusste, was heute Nacht stattfinden würde. Die Einheit würde weitermachen, der Virus würde auch ohne sie mutieren, und Kevin, Lizzie und die ganze Welt würden in einer Hölle totaler Gleichheit untergehen.
    Das konnte sie nicht zulassen, sie musste sie aufhalten, war bereit, dafür ihr Leben zu opfern, hatte aber keine Idee, wie sie das anfangen sollte.
    Vom eisigen Grauen erfasst, sank sie auf den Fußboden, zog die Knie an die Brust und schlang die Arme darum.
    Bitte ruf zurück, Jack. Du wirst wissen, was zu tun ist. Ich bin mir ganz sicher, du weißt es.
     
     

10
     
    Sandy schaute um die Ecke eines der zigarrenkistenähnlichen Bungalows, die wie Monopolyhäuser entlang der sandigen Straßen aufgereiht waren. Glücklicherweise standen sie meist leer. Wahrscheinlich waren sie während des Sommers vermietet, doch auch nur dann. Da jeweils nur ein paar Schritte Kies und Sand die Häuser voneinander trennten, gab es kaum eine ausreichende Versteckmöglichkeit.
    Er hatte unweit des Endes einer Parallelstraße geparkt, wo er das Donnern der Brandung auf der anderen Seite der Dünen hören konnte. Er war zwischen den Bungalows entlanggeschlichen, bis er Holdstocks Auto vor einem hellgelben Häuschen stehen sah, das sich von seinen Nachbarn nur durch seine Farbe unterschied. Er hatte sich schon näher heranwagen wollen, als Terry mit einer korpulenten Brünetten erschien, die in ihrem Körperbau an einen Rottweiler erinnerte. Die beiden waren in ihrem Wagen weggefahren. Sandy war im Laufschritt zu seinem Auto zurückgekehrt, um ihnen zu folgen, doch als er auf den Highway auffuhr, waren sie nicht mehr zu sehen gewesen. Da Terry seinen eigenen Wagen stehen gelassen hatte, war Sandy zu dem Entschluss gekommen zu warten.
    Und das war gut. Denn vor ein paar Minuten war das Paar mit Einkaufstüten beladen zurückgekehrt.
    Soll ich es riskieren, überlegte Sandy, während er ein erleuchtetes Fenster an der Ostseite des kleinen Hauses entdeckte. Es war das einzige erleuchtete Fenster weit und breit. Angesichts der völlig verlassenen Nachbarschaft, wer würde etwas bemerken? Außerdem, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
    Er wünschte sich, er hätte eine Jacke mitgenommen. Der salzige Wind, der über die Dünen wehte, war kalt und feucht. Schwache Blitze des Gewitters, das sie in der Stadt zurückgelassen hatten, zuckten mittlerweile im Norden über den Himmel. Er hoffte, dass das Gewitter dort oben blieb. Er war durchgefroren. Er brauchte nicht unbedingt auch noch nass zu werden.
    Sandy entschied sich, auf dem Weg zum Haus einen weiten Bogen zu schlagen. Vorher zog er seine Schuhe aus, um auf dem Kiesuntergrund des letzten Wegstücks so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Die kalten Steine bohrten sich schmerzhaft durch die Socken in seine Fußsohlen, doch er biss die Zähne zusammen und ging weiter. Schließlich erreichte er das Fenster und

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