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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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blickte hinein.
    Acht Stühle waren im Wohnzimmer in einem Kreis aufgestellt worden. Ein kleiner runder Tisch in der Mitte war beladen mit Käse, Kräckern, Kartoffelchips und verschiedenen Dips. Das war mehr, als zwei Leute verzehren konnten. Offensichtlich erwarteten sie Gesellschaft.
    Eine Party, überlegte Sandy. Bin ich Terry etwa deshalb hierher gefolgt – um eine Party zu belauschen? Aber, so überlegte er weiter, Sektenmitglieder mussten genauso essen wie alle anderen Menschen.
    Hey, vielleicht planten sie eine Orgie. Das wäre cool. Andererseits vielleicht auch nicht, wenn man von Terry und der Rottweilerfrau auf das Aussehen der anderen Gäste schließen konnte.
    Sandy hielt nach alkoholischen Getränken Ausschau, sah aber nur Mineralwasser. Okay, demnach war es eine alkoholfreie Sekte. Aber wurde unter den Mitgliedern etwa auch nicht gesprochen?
    Die Stille war ohrenbetäubend. Kein Radio, keine Stereoanlage, kein Fernsehen. Terry und die Frau saßen auf zwei Stühlen, starrten ins Leere, als wäre der eine sich der Gegenwart des anderen überhaupt nicht bewusst.
    Das kam ihm unheimlich vor.
    Licht blitzte auf der Straße auf – Sandy duckte sich hinter einen Propangastank, während auf dem Kies Reifen knirschten. Er hörte, wie Wagentüren geöffnet und zugeschlagen wurden, wie Schuhe über die Steine schlurften. Dann öffnete sich die Haustür. Er schaute wieder durchs Fenster und sah zwei Männer und zwei Frauen eintreten. Weder Terry noch die erste Frau begrüßten sie und nahmen ihre Anwesenheit zur Kenntnis. Die Neuankömmlinge sagten nichts, während sie sich von den Speisen bedienten und Platz nahmen. Zwei Stühle blieben frei. Einer der Neuankömmlinge legte ein schwarz eingerahmtes Foto auf einen der freien Stühle, doch es lag so, dass Sandy nicht erkennen konnte, was sich darauf befand.
    Fasziniert blieb er auf seinem Beobachterposten. Das war die bizarrste Szene, die er je gesehen hatte.
     
     

11
     
    »Nanu?«, sagte Abe. »Bei einem solchen Wetter bist du unterwegs? Du machst mir den ganzen Fußboden nass. Sogar Ratten sind an einem Abend wie diesem schlau genug, sich ein trockenes Plätzchen zu suchen und sich dort zu verkriechen.«
    Jack schaute sich um. Sie hatten den Laden für sich. Das Gewitter hielt die Menschen drinnen, wo es trocken war, und Abe tat herzlich wenig dafür, dass seine sportbegeisterte Laufkundschaft ihm treu blieb und zur Stammkundschaft wurde.
    »Es ist so etwas wie ein Notfall«, sagte Jack.
    »Ehe du weiterredest …« Abe griff unter die Theke und holte ein in Papier eingewickeltes Päckchen hervor. »Sieh dir das mal an und sag mir, was du davon hältst.«
    Jack wickelte es aus und fand eine winzige automatische Pistole. Er drehte sie in der Hand hin und her. Ihm gefiel, wie sie sich anfühlte. Sie maß etwa dreizehn Zentimeter von der Mündung bis zu ihrem versenkten Hammer und wog offenbar nicht mehr als ein Pfund.
    »Sieht aus wie eine .380er.«
    »Richtig«, sagte Abe. »Eine AMT. Die kleinste in den Vereinigten Staaten gefertigte .380 ACP.«
    »Demnach ist es keine .45er.«
    »Richtig. Sie ist als Reserve gedacht. Du brauchst keine .45er als Reserve, vor allem nicht für die Frangibles, die du am liebsten benutzt. Und sie hat ein fünfschüssiges Magazin. Trag sie mit einer Patrone in der Kammer bei dir – wie du es eigentlich tun solltest – und du hast sechs Schuss zu deiner Verfügung. Ich habe sie schon für dich geladen. Die ersten drei Patronen sind deine ach so innig geliebten Mag-Safe Defenders im Kaliber .380. Die letzten drei sind Hardballs. Du hast damit alles, was du brauchst. Und du kannst das Knöchelhalfter deiner Semmerling benutzen. Es passt wie angegossen.«
    Jack dachte an seine kleine Semmerling und war auf unerklärliche Art und Weise gerührt. Sie hatten eine ganze Menge gemeinsam erlebt. Er kam sich vor, als ließ er einen guten alten Freund im Stich.
    »Ich weiß nicht, Abe …«
    »Sei nicht dumm. Die AMT stellt dir mehr Kugeln zur Verfügung, und sie ist ein richtiger Rückstoß-Selbstlader. Du brauchst nicht mehr nach jedem Schuss den Schlitten vor und zurück zu bewegen. Und was noch wichtiger ist, ich kann die Ersatzteile besorgen – Reservetrommeln und Schlagbolzen habe ich schon auf Lager. Das kann ich von der Semmerling nicht sagen.«
    Alles, was Abe von sich gab, klang einleuchtend. Die Semmerling musste weg. Außerordentlich leichtsinnig, sie zu behalten, und erst recht, sie bei sich zu tragen.
    »Na schön«, sagte

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