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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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schon so gut wie zu Hause.«
    »Der kleine Bruder lässt seine große Schwester um diese Zeit nicht alleine durch die Straßen irren.«
    »Jack ...«
    »Ich kann neben dir oder zwei Meter hinter dir gehen, aber du solltest dich damit abfinden: Ich sorge dafür, dass du sicher nach Hause zurückkehrst.«
    Kate lächelte, dann seufzte sie leise. »Gut, lass uns gehen.«
    Sie schlenderten über die Seventh Avenue und unterhielten sich darüber, dass sie sich, solange Kate sich in der Stadt aufhielt, noch einmal treffen und auch später in Verbindung bleiben müssten, bis in einiger Entfernung eine Neonreklame aufleuchtete, die Jacks Aufmerksamkeit erregte: FY-NYL VYNYL. Er glaubte, jeden Laden für gebrauchte Langspielplatten in der City zu kennen, aber dieser hier war neu. Fast ein Uhr nachts, und er war noch immer geöffnet. Diese Gelegenheit konnte er sich nicht entgehen lassen.
    »Was dagegen, wenn wir dort mal kurz reingehen?«, fragte er.
    »Überhaupt nicht.«
    Drinnen schaute ein junger Mann mit rasiertem Schädel und buschigen Koteletten hinter der Theke hoch, während sie eintraten. »Wir machen in einer Viertelstunde Feierabend.«
    »Wir brauchen nur eine Minute, wenn Sie auswendig wissen, was Sie alles im Angebot haben«, beruhigte ihn Jack.
    »Was ich nicht weiß, weiß dieses Baby hier«, sagte der Verkäufer und tippte mit einem Finger auf den Mac-Computer links neben ihm auf der Theke.
    »Super. Ich suche eine Single von 1971. A&M Records. ›Tried So Hard‹ von den Flying Burrito Brothers.«
    Der Verkäufer schnaubte. »Ja, richtig. Die holländische 45er. Dafür habe ich schon eine Warteliste. Und ich habe davon noch immer kein einziges Stück gesehen.«
    Jack winkte ab und wandte sich zur Tür. »Trotzdem vielen Dank.«
    »Die Flying Burrito Brothers?«, fragte Kate, während sie den Laden hinter sich ließen und ihren Weg fortsetzten. »Die kenne ich noch aus meiner Jugend. Wie kommst du denn auf die?«
    »Durch dich.«
    »Durch mich?«
    »Klar. Du hattest doch alle Alben von den Byrds.«
    »Ach ja, richtig. Damals, als ich noch von einem eigenen Pferd träumte. Sie hatten diesen Song ›Chestnut Mare‹, und der machte mich richtig heiß auf sie, so dass ich damals all die alten Platten von ihnen kaufte. Aber wie ...?«
    »Du hast ihre Sachen so oft gespielt, dass ich automatisch zu einem Fan von ihnen wurde. Und mein Lieblings-Byrd war Gene Clark. Ich liebe seine Songs immer noch. Als ich mir vor zwei Wochen endlich einen CD-Brenner kaufte, beschloss ich, mir eine Gene-Clark-CD zusammenzustellen. Und es soll die Version von ›Tried So Hard‹ sein, die er mit den Burritos aufnahm. Das Problem ist nur, dass der Song ausschließlich in Holland veröffentlicht wurde, und dazu noch auf einer 45er Single. Die Band schnitt seine Stimme raus, als sie den Titel in ihr drittes Album aufnahm.«
    »Demnach jagst du hinter einer Schallplatte von 1971 her, die noch nicht einmal auf dieser Seite des Atlantiks veröffentlicht wurde. Ziemlich zwanghaft, oder?«
    »Das ist alles nur deine Schuld. Der prägende Einfluss meiner großen Schwester.«
    »Donnerwetter. Soll ich mich jetzt freuen oder mich schuldig fühlen?«
    »Schuldig.«
    »Vielen Dank. Als hätte ich nicht ohnehin schon genug …«
    Sie beendete den Satz nicht, denn hinter ihnen sagte jemand: »Hey.«
    Jack wandte sich um. Er war blass, trug staubige schwarze Jeans und ein zerknautschtes langärmeliges Hemd. Er schien um die zwanzig zu sein.
    Er sagte: »Ein Speer hat keine Äste.«
    Jack starrte ihn verblüfft an. »Wie bitte?«
    Der Typ blinzelte, als erwachte er aus einer Trance. »Ich brauche etwas Geld.«
    »Das tut mir Leid«, erwiderte Jack.
    »Du verstehst nicht.« Er hob eine zitternde Hand und zeigte ein Teppichmesser. »Ich brauche
jetzt
etwas Geld.« Seine Verzweiflung war nicht zu übersehen.
    Jack hörte, wie Kate zischend einatmete. Er schob sie mit der linken Hand hinter sich, während er mit der rechten unter seinen Pullover griff und die Glock aus dem Gürtelhalfter in seinem Rücken zog. Er drückte die Pistole gegen den rechten Oberschenkel des Mannes, wo Kate sie nicht sehen konnte.
    »Pass mal auf«, sagte Jack. »Ich hatte einen harten Tag, einen
sehr
harten Tag, und ich bin nicht in der Stimmung für solche Mätzchen. Versuch dein Glück woanders.«
    Mit einer Miene, als könnte er nicht glauben, was er soeben gehört hatte, fuchtelte der Typ mit dem Messer vor seiner Nase herum. »Geld, Mann, oder ich ritz dich an.«
    »Du

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