Handyman Jack 05 - Todesfrequenz
mitzukommen.«
»Was du nicht sagst.«
»Ich mache mir Sorgen wegen Jeanettes bizarrem Verhalten«, erklärte Fielding, »vor allem wegen der Möglichkeit, dass sie eine Schädigung davongetragen hat, die mit Anfällen einhergeht. Sie kann von Glück sagen, dass jemand wie Dr. Iverson, nämlich eine erfahrene Ärztin, bei ihr war.«
Dr. Iverson, überlegte Jack, dann wurde ihm klar, dass er Kate damit meinte.
»Ich würde sie mir gerne selbst einmal ansehen. Und wenn Jeanette nicht zu mir kommen will, gehe ich zu ihr.«
Das klingt ja richtig edel, dachte Jack.
Kate klopfte mit der flachen Hand auf den Rand ihres Sitzes. »Ein großes Auto. Das erinnert mich an Dads Wagen.«
»Er hat einen Marquis, das ist derselbe Wagen, aber von Mercury angeboten. Es ist das offizielle Regierungsfahrzeug von Florida.«
»Ich hätte niemals angenommen, dass du etwas für große Karossen übrig hast, Jack.«
»Das habe ich auch nicht.«
»Hast du den Wagen eigens für heute Abend gemietet? Jack, du hättest mir doch sagen können ...«
»Nein, es ist meiner. Irgendwie.«
»Wie irgendwie?«
»Nun… irgendwie.« Sollte er ihr etwa erklären, dass er die Kosten des Wagens trug, der Wagen aber unter einem anderen Namen angemeldet und registriert war? Nein. »Zerbrich dir deswegen nicht den Kopf.«
»Ich zerbreche mir nicht deswegen den Kopf – sondern wegen dir.«
»Es ist schon okay.«
Automobile waren für Jack ein ständiges Problem. Ohne offiziell anerkannte Identität konnte er keins auf die konventionelle Art und Weise besitzen. Zumindest als Stadtbewohner gab es für ihn auch keine dringende Notwendigkeit dazu, aber bei jenen seltenen Gelegenheiten, da er einen brauchte, wollte er ihn auch sofort zur Verfügung haben. Er hatte früher einen alten Buick auf Gias Namen angemeldet, doch dieses Arrangement hatte zu einer heiklen Situation geführt: als Jack nämlich mit dem Wagen in Verbindung gebracht worden war, und der Wagen zu Gia hatte zurückverfolgt werden können.
Er hatte nicht vor, es noch einmal so weit kommen zu lassen. Er pflegte aus seinen Fehlern zu lernen und hatte daher nach einer anderen Möglichkeit gesucht, Zugriff auf Fahrzeuge zu bekommen, die nicht zu ihm zurückverfolgt werden konnten. Er hatte eine glänzende Idee: jemanden suchen, der entsprechend ausgestattet war, um sich gegen das zur Wehr zu setzen, was ein verärgertes Objekt von Jacks speziellen Dienstleistungen ihm auf den Hals würde schicken können, und dann sein Fahrzeug klonen.
Nach mehreren Wochen sorgfältiger Suche fand Ernie, sein Dokumentenspezialist, genau den richtigen Zeitgenossen: Vinny, den Donut Donato.
Vinny D. war als Schläger für einen Gauner auf der Bedford Stuyvesant tätig. Er wohnte in Brooklyn Heights und fuhr einen Crown Vic neueren Datums – schwarz, natürlich. Jack hätte Vinny eher als einen Cadillac-Typen eingeschätzt, doch als er den Kofferraum des Crown Vic sah, wusste er Bescheid: Er war groß genug für drei, vielleicht auch vier Leichen.
Also ließ Jack sich von Ernie einen vollständigen Satz Nummernschilder und eine Registrierung – mit Vinnys identisch – anfertigen. Und einen Führerschein, der, bis auf das Foto, ebenfalls genau mit Vinnys übereinstimmte. Dann zog Jack los und kaufte einen Crown Vic, so wie Vinny ihn fuhr – eine arg ramponierte Version, die er niemals wusch, jedoch die gleiche Machart und das gleiche Modell.
Was Jack an Vinny D am besten gefiel, war sein total sauberes Verkehrsstrafregister. Ernies Abstecher in den DMV-Computer förderte keinerlei Punkte zu Tage. Ob das besonderer Sorgfalt und hohem Können am Steuer oder einer großzügigen Verteilung von Schmiergeld an wichtige amtliche Stellen zu verdanken war, konnte Jack weder sagen, noch interessierte es ihn. Wichtig war, dass – wenn Jack jemals angehalten würde – man ihn nicht als notorischen Wiederholungstäter behandelte.
Perfekt war das Arrangement nicht. Es bestand stets die Möglichkeit, dass Jack und Vinny D zur gleichen Zeit die gleiche Straße benutzten und Vinny rein zufällig bemerkte, dass ihre Nummernschilder identisch waren. Aber da Vinny seinen Wagen in Brooklyn unterstellte und Jack eine Garage in Manhattan besaß und seinen Wagen eher selten benutzte, rechnete er sich aus, dass die Chance, einander zu begegnen, gleich null war.
»Haben wir einen Plan?«, fragte Jack. »Wissen wir, dass sie an diesem Ort anzutreffen ist?«
»Es ist der einzige Ort, der mir einfällt, um dort mit der Suche
Weitere Kostenlose Bücher