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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zu beginnen«, sagte Kate. »Sie hat mit diesem Mann heute Morgen das Haus verlassen und ist bis jetzt nicht zurückgekehrt.«
    Jack sagte: »Ich komme mir im Augenblick ziemlich hilflos vor. Sie beide kennen die Frau, und ich habe sie noch nie gesehen. Wie ist sie?«
    Kate räusperte sich. »Die Jeanette, die du heute kennen lernen wirst – falls es dazu kommt – ist nicht dieselbe Frau wie vor der Behandlung.«
    »Und was für eine Behandlung war es?«
    »Die Therapie gegen einen Hirntumor – ein inoperables bösartiges Gliom.«
    Fielding meldete sich auf der hinteren Sitzbank zu Wort: »Der am häufigsten vorkommende Tumor, der sich im menschlichen Gehirn entwickelt – und zu oft unempfindlich gegenüber derzeitigen therapeutischen Maßnahmen.«
    Kate fuhr fort: »Als die Diagnose schließlich feststand, stellte ich einige Recherchen an und stieß auf Dr. Fielding und sein klinisches Versuchsprogramm. Jeanette qualifizierte sich für seine Studien und ...« Sie wandte sich auf ihrem Sitz zu Fielding um. »Vielleicht erzählen Sie am besten selbst.«
    »Natürlich.« Fielding beugte sich vor. »Jeanettes Tumor wurde mit einem stereotaktisch eingesetzten rekombinanten Adenovirusüberträger behandelt, der das Thymidin-Kinase-Gen des Herpes Simplex trug, gefolgt von einer intravenösen Ganciclovir-Injektion.«
    »Oh«, sagte Jack. »Jetzt ist mir alles klar.« Er schaute Kate an. »Würde mir das mal jemand übersetzen?«
    Kate lächelte. »Ich habe die gesamte Operation verfolgt. Über den Röntgenschirm gesteuert, bugsierte Dr. Fielding einen winzigen Katheter in den Tumor in Jeanettes Gehirn. Dann injizierte er einen speziellen Virus in den Tumor, und zwar den rekombinanten Strang eines Adenovirus, in den ein bestimmtes Gen eines Herpesvirus eingefügt wurde.«
    »Moment mal. Doc, Sie haben Herpes ins Gehirn dieser Frau injiziert?«
    »Nicht den Herpesvirus an sich«, sagte Fielding. »Nur einen Teil davon. Sehen Sie, den veränderten Adenovirus nennen wir auch Überträgervirus. Ich stelle es jetzt stark vereinfacht dar, aber sagen wir, dass er besonders von Zellen im Zustand der Teilung angelockt wird, und unkontrollierte Zellteilung ist das Hauptmerkmal eines Tumors. Wenn der Überträgervirus auf die Tumorzellen trifft, dann tut er das, was alle Viren tun: Er fügt dem genetischen Material des Tumors sein eigenes hinzu.«
    Kate ergriff das Wort. »Stell dir den Überträgervirus als eine Art Trojanisches Pferd vor, aber anstelle von Griechen befinden sich darin winzige Teile eines Herpesvirus ...«
    »Das Thymidin-Kinase-Gen H5010RSVTK, um genau zu sein«, fügte Fielding hinzu.
    »– das zusammen mit den eigenen Genen des Virus in die Tumorzellen aufgenommen wird. Nun, es gibt kein spezielles Medikament, das bösartige Gliomzellen abtötet, aber wir haben Medikamente, die Viren vernichten. Und eins davon, nämlich Ganciclovir, wirkt, indem es das Thymidin-Kinase-Gen des Virus abtötet.«
    »Genau«, sagte Fielding. »Und daher, nachdem wir den Virus in Jeanettes Tumor injiziert hatten und ihm genügend Zeit ließen, sich mit den Tumorzellen zu verbinden, verabreichten wir Jeanette auf intravenösem Weg hohe Dosen Ganciclovir.«
    »Die sofort den Tumor attackierten«, sagte Jack, der jetzt das Prinzip der Therapie zu begreifen begann. »Das Herpesgen fungiert sozusagen als Zielfunkfeuer für diese Ganci-Rakete.«
    Fielding lachte. »Zielfunkfeuer und Rakete – dieser Vergleich gefällt mir. Das muss ich mir merken, wenn ich einem Patienten das nächste Mal das Prinzip der Therapie erkläre.«
    »Das Ganciclovir«, setzte Kate fort, »tötet nicht nur den markierten Virus ab, es vernichtet auch jede Zelle, in der sich das Thymidin-Kinase-Gen befindet. Und da die Tumorzellen mit diesem Gen infiziert wurden …«
    »Rummsdibumms«, sagte Jack und konnte sich eines Staunens nicht erwehren. »Weg ist der Tumor. Das klingt wie Sciencefiction. Oder vielleicht auch wie Horrorfiction. Was für ein Geist kommt auf eine solche Idee?«
    »Ich wünschte, es wäre meiner gewesen«, sagte Fielding. »Aber ich trete nur in fremde Fußstapfen.«
    »Aber wer war der erste freiwillige Patient, der sich einen Virus ins Gehirn injizieren ließ?«
    »Jemand, der nichts zu verlieren hatte. Aber der Weg bis dorthin wurde von zahllosen Labortieren geebnet.«
    »Demnach ist Jeanette wieder gesund.«
    »Nicht ganz«, sagte Fielding. »Zumindest noch nicht. Bösartige Gliome sind zähe, widerstandsfähige Tumore. Bei ihrer letzten

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