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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Fleisch zu essen.
    Wie auch immer. Dieses Gericht war köstlich. Am Ende hatte Jack vier Tortillas mit Füllung verspeist.
    Er half beim Geschirrspülen. Danach holte Anya die Mahjongg-Steine hervor. »Kommen Sie, ich bring es Ihnen bei.«
    »Also ich weiß nicht …«
    »Keine Angst. Es ist ganz einfach.«
    Das war eine Lüge.
    Mahjongg war ein Spiel mit bebilderten Steinen für vier Personen, aber Anya brachte ihm eine Zwei-Spieler-Variante bei. Die Bilder auf den Steinen verschwammen vor seinen Augen – Kreise, Bambusstäbe, chinesische Zeichen für Drachen oder die vier Himmelsrichtungen –, während Begriffe wie chow und pong und chong in seinem Gehirn nach irgendeiner logischen Bedeutung suchten. Er hatte mit nichts dergleichen aufzuwarten. Warum konnten die Steine nicht mit Pik, Kreuz, Herz, Karo oder Buben, Damen, Königinnen bemalt sein?
    Die Qualmwolken, die der Schornstein namens Anya ständig von sich gab, waren auch keine Hilfe. Desgleichen ihre Pflanzen. Sie schienen dem Spiel aufmerksam zuzuschauen, ähnlich einer Schar neugieriger Kiebitze, die sich in Las Vegas um einen Pokertisch drängten, an dem mit höchsten Einsätzen gespielt wird. Eine Ranke mit breiten grünen und gelben Blättern fiel immer wieder von einem Palmwedel herab und wand sich um seine Schultern. Jack legte sie wiederholt zurück, aber sie wollte nicht an ihrem Platz bleiben.
    »Das ist Esmeralda«, erklärte Anya.
    »Wer?«, erwiderte Jack im Glauben, sie meinte einen neuen Spielstein oder eine neue Regel.
    »Das goldene Geißblatt hinter Ihnen.« Sie lächelte. »Ich glaube, die Pflanze mag Sie.«
    »Ich habe für allzu anhängliche Frauen nichts übrig«, sagte er und streckte erneut die Hand aus, um die Ranke von seiner Schulter zu entfernen. Doch als er Anyas missbilligend gerunzelte Stirn bemerkte, änderte er seine Absicht und ließ den Zweig liegen, wo er war. »Aber in diesem Fall will ich mal eine Ausnahme machen.«
    Sie lächelte, und Jack dachte, eine reizende Lady, aber völlig verdreht.
    Neben den pflanzlichen Ablenkungen trug der Wein, den er konsumierte, auch nicht gerade zu seinem Lernerfolg bei. Anya griff nach der Flasche – sie hatte bereits die dritte geöffnet –, um ihm nachzuschenken. Doch Jack deckte sein Glas mit der Hand zu.
    »Ich streiche die Segel.«
    »Seien Sie nicht albern, Schätzchen. Es ist ja nicht so, dass Sie einen weiten Weg bis nach Hause haben und vielleicht noch fahren müssen.«
    »Ich muss heute Nacht noch etwas erledigen.«
    »Hm? Und was soll das sein …?«
    »Ich brauche nur ein paar Antworten auf einige Fragen.«
    »Antworten sind immer gut«, sagte sie. Ihre Stimme war klar, und ihre Hand zitterte nicht, während sie sein Glas fast bis zum Rand füllte. Kein Zweifel: Diese Frau hatte ein hohles Bein. »Achten Sie bloß darauf, dass Sie auch die richtigen Fragen stellen.«
     
     

12
     
    Selbst in seinem leicht angetrunkenen Zustand hatte Jack keine Probleme, in die Ambulanz einzudringen. Alles, was er brauchte, war ein Schlitzschraubenzieher aus dem Werkzeugkasten seines Vaters, um den Fensterverschluss aufzuhebeln – und schon war er drin.
    Er hatte es geschafft, sich elegant vom Mahjongg-Unterricht zu entschuldigen und versprochen, sich schon in Kürze zu einer weiteren Lektion einzufinden. Für Brettspiele hatte er nicht allzu viel übrig, obgleich er als Kind sehr oft Risiko gespielt hatte. Allerdings hatte er ein Faible für Videospiele. Nicht so sehr für Ballerspiele, bei denen es vorwiegend auf gute Reflexe ankam. Darin war er ganz gut, aber viel besser gefielen ihm die Rollenspiele, die strategisches Denken erforderten. Es machte ihm Spaß zu versuchen, die Spieldesigner auszutricksen.
    Nachdem er sich von Anya verabschiedet hatte, war er ins Haus seines Vaters zurückgekehrt und hatte sich mit einem Spray, das Insekten abwies, eingenebelt. Er hatte es in einem Regal neben den Tennisschlägern und den –bällen gefunden. Dann war er ein wenig herumspaziert, um seinen Kopf klar zu bekommen und sich einen Eindruck von der Umgebung zu verschaffen. Mittlerweile war es 21:30 Uhr, und niemand war draußen zu sehen. Das war gut. Gelegentlich fuhr ein Auto vorbei, aber er ging sofort im Gebüsch in Deckung, sobald er die Scheinwerfer sah. Ein Scheinwerferpaar hatte sogar zu einem Streifenwagen gehört.
    Zweimal blieb er im Gebüsch länger in Deckung, als nötig gewesen wäre, weil er das vage Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Er konnte jedoch nichts feststellen, was

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