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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Sie benutzte sie jedoch nur noch zum Fliegen oder zum Schwimmen. Andere Kreaturen damit zu steuern, versuchte sie nicht mehr.
    Zumindest nicht, solange sie in Jacksonville war.
    Aber das war damals und lag weit zurück. Für die Semelee von heute war die Semelee von damals eine Närrin. Es ergab keinen Sinn, eine besondere Fähigkeit zu vergeuden. Wenn man sie nicht einsetzt, ist man auch nichts Besonderes mehr. Dann ist man genauso wie alle anderen.
    Außerdem verhält es sich meistens so, dass die Leute das bekommen, was sie auch verdient haben.
    Semelee blieb noch für einen Augenblick auf dem Deck liegen, bis ihr der Gestank, der den Decksplanken entströmte – verschüttete Drinks und Speisereste, die im Laufe der Jahre auf ihnen festgetreten worden waren – zu viel wurde. Erst dann richtete sie sich auf und erhob sich.
    »Und nun?«, fragte Luke. »Hast du einen Plan?«
    Sie sagte ihm die Wahrheit. »Nein. Jedenfalls noch nicht. Ich werde mir etwas ausdenken.« Sie drehte sich zu ihm um. »Heute Nacht war jemand bei ihm. Jemand, den ich früher schon mal gesehen habe, glaube ich.«
    »Wer?«
    »Wenn ich das wüsste, würde ich dir seinen Namen verraten. Aber ich weiß, dass ich ihn schon mal gesehen habe. Irgendwann wird es mir wieder einfallen.«
    »Na schön, aber in der Zwischenzeit haben wir noch einige Dinge zu erledigen. Dieser alte Mann, zum Beispiel …«
    »Ja. Wir müssen endlich mit ihm Schluss machen. Dieser Punkt steht ganz oben auf unserer Liste.«
    Aber wie? Sie wünschte sich, sie hätte irgendeine Idee.
    »Wenn sein Sohn dem im Wege steht, dann kann ich mich darum kümmern. Ich und Corley können losziehen und zusehen, dass wir ihn alleine erwischen und …«
    »Nein! Rührt ihn nicht an!«
    »Weshalb nicht, zum Teufel? Er steht uns im Weg, und er verursacht dir sogar Übelkeit, sobald du in seine Nähe kommst. Er …« Luke schaute sie blinzelnd an. »Hey. Du bist doch nicht etwa in ihn verknallt, oder?«
    »Natürlich nicht.« Sie durfte auf keinen Fall etwas über die Verbindung verlauten lassen, die sie zwischen sich und diesem ganz besonderen Fremden vermutete. Luke könnte dann losziehen und etwas sehr Dummes tun. »Aber wie ich dir schon mal erklärt habe, wir sind keine Mörder. Wir tun, was getan werden muss, ansonsten aber halten wir uns zurück. Dieser Typ schützte lediglich seine Familie. Das kann man ihm wohl kaum übel nehmen.«
    … er schützt seine Familie …
    Natürlich. Es ging ihm gar nicht darum, sich ihr zu widersetzen, gegen sie zu kämpfen, er tat nichts anderes, als die Pflichten eines Sohnes wahrzunehmen. Dieser Gedanke erfüllte Semelee mit neuer Hoffnung. Schlagartig fühlte sie sich besser.
    »Ich kann ihn mir auch vornehmen, wenn er uns in die Quere kommt und dich angreift und außer Gefecht setzt!«
    »Halte dich einfach zurück und tue nichts, ehe ich es dir sage, okay? Hörst du, Luke? Lass ihn in Ruhe!«
    Luke senkte den Blick. »Schon gut.«
    Semelee wusste nicht, ob sie sich darauf verlassen konnte. Luke würde alles tun, um sie zu beschützen, ganz gleich, ob sie Schutz brauchte oder nicht. Und das machte ihr Sorgen.
     
     

15
     
    Nachdem die Wolke schwirrender Palmetto-Käfer in der Nacht verschwunden war, schlug Jack die Haustür zu und blickte durch das Fenster des hinteren Zimmers hinaus. Er konnte gerade noch beobachten, wie Carl unbehelligt von den Käfern in seinen alten Honda stieg und wegfuhr, wahrscheinlich nach Hause zu seinem Wohnwagen. Offensichtlich hatten die Käfer auch an Carl das Interesse verloren.
    Jack rieb sich die Arme und das Gesicht, während er ins Wohnzimmer zurückkehrte. Er glaubte noch immer, die Tiere auf seiner Haut zu spüren. Was hatte sie dazu gebracht, ihn derart massenhaft anzugreifen? Und was hatte bewirkt, dass sie ihre Attacke derart plötzlich abgebrochen hatten?
    Was geschah hier? Seltsamer Zierrat auf Rasenflächen und hinter Betten, unsichtbare Symbole auf Hauswänden, fliegende Mörderkakerlaken … in was war er hier hineingeraten? Es sah zwar nicht so aus, als hätte die Andersheit ihre Hand im Spiel, aber das bedeutete nicht, dass die Andersheit nicht doch irgendwo im Hintergrund lauerte.
    Eine noch wichtigere Frage: Wie passte Anya in all das hinein? Dass sie in irgendeiner Weise an den Vorgängen beteiligt war, ließ sich nicht von der Hand weisen. Ob nur am Rande oder aber ganz wesentlich, konnte er nicht entscheiden. Sie schien allerdings auf der Seite seines Vaters zu stehen, und das beruhigte ihn

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