Handyman Jack 07 - Todessumpf
Wagen in ein Paar sandiger Fahrrinnen, die einen Bogen nach rechts beschrieben. Dann beschleunigte er, aber der Staub war so dicht, dass er den Fahrweg nicht sah und in die Büsche rauschte. Er musste mehrmals vor- und zurücksetzen, um freizukommen, und als er wieder auf die Straße zurückkehrte – die Fahrrinnen waren nicht mehr als eine Wendespur, die zur South Road zurückführte –, war der Truck nirgendwo zu sehen.
Jack fuhr bis zur nächsten Kreuzung und stieg aus. Er suchte die Straßen in beiden Richtungen ab, hielt Ausschau nach einer verräterischen Staubwolke, entdeckte jedoch nichts dergleichen. Entweder war der Truck jetzt bedeutend langsamer unterwegs, oder er hatte die Straße verlassen und versteckte sich im Gebüsch.
Die Enttäuschung zerrte an seinen Nerven, während er sich wieder in den Fahrersitz schwang. Wütend schlug er mit den Fäusten auf das Lenkrad.
»Regen Sie sich nicht auf«, sagte Anya. »Ich habe so eine Ahnung, dass Sie diesen Truck schon bald wiedersehen werden.«
»Ich auch«, erwiderte Jack. »Und genau das ist das Problem.«
5
Jack brauchte Bier und etwas zu essen. Anya sagte, sie müsse ebenfalls einige Lebensmittel einkaufen. Daher fuhr er sie, indem er ihrer Wegbeschreibung folgte, zur Publix-Filiale im Zentrum von Novaton. Unterwegs sah er zahlreiche Obdachlose, die sich bettelnd auf den Bürgersteigen herumdrückten. Bei früheren Fahrten waren sie ihm gar nicht aufgefallen.
Ein junger Mann mit deformierter Nase und missgestaltetem Gesicht, das aussah, als hätte er sich die Wangen mit Murmeln ausgestopft, lungerte in der Nähe der Tür herum. In der Hand hielt er einen Plastikbecher mit einigen Münzen darin, den er von Zeit zu Zeit schüttelte und Passanten fordernd unter die Nase hielt.
Als Jack seinen Schritt verlangsamte und sich bemühte, nicht zu auffällig hinzustarren, sich aber fragte, ob dieser Kerl wohl etwas mit den beiden Typen im Pick-up zu tun hatte, ergriff Anya seinen Arm und zerrte ihn durch die automatische Tür.
»Geben Sie ihm bloß nichts. Diese Typen bedeuten nichts als Verdruss.«
Im Laden trennten er und Anya sich, wobei sie ihren Einkaufswagen zur Obst- und Gemüseabteilung schob, während er den Gang mit den Snacks suchte. Dort fand er mehr verschiedene Sorten gebratene Speckschwarte und Schweinegrieben, als er je für möglich gehalten hätte. Er hatte schon davon gehört, aber noch nie davon gekostet. Er ließ sie links liegen und bediente sich mit bekömmlicheren Köstlichkeiten – mehreren Dosen Pringles mit Käsegeschmack. Das war eine seiner Hausmarken. Als er auf dem Rückweg wieder an den Speckschwarten vorbeikam, gab er einem Impuls nach und legte eine Tüte in den Einkaufswagen. Er wollte es wenigstens einmal versuchen. Allerdings dürfte er Gia nichts davon verraten. Sie wäre entsetzt.
Die Bier-Abteilung nahm die ganze Wand auf der linken Seite des Supermarktes ein. Doch er fand nirgendwo einen Hinweis auf Ybor Gold. Er entdeckte einen Ladenhelfer, der aussah, als wäre er noch zu jung, um Alkohol trinken zu dürfen. Er stand an den Kühlschränken, die er gerade mit Sechserpacks auffüllte. Der Mann hatte ein Pickelgesicht und einen schütteren Kinnbart. Das braune Haar war mit Gel zu einem glänzenden Stachelkopf frisiert. Jack erkundigte sich bei ihm, wo der Ybor-Gold-Vorrat versteckt sei.
»Ich glaube, diese Marke führen wir gar nicht mehr«, antwortete der junge Mann.
Verdammt. Die beiden Dosen, die er auf der Herfahrt getrunken hatte, waren einfach köstlich gewesen.
»Warum das denn nicht? Es ist doch ein hiesiges Bier.«
»Nein, es ist nicht von hier. Es wird in Tampa hergestellt.«
Jack platzte der Kragen, er gestikulierte wild mit den Armen. »Wenn Sie Ihren Kunden Sapporo Draft von der anderen Seite der Erdkugel anbieten können, warum können Sie dann nicht mal eine Sorte von der anderen Seite dieses schönen Staates ins Angebot aufnehmen?«
»Augenblick«, sagte der Junge. »Mir fällt gerade etwas ein …«
Er ging hinüber zu dem Regal mit den Importbieren, kramte dort ein paar Sekunden lang herum und zog ein Sechserpack Ybor Gold heraus. Triumphierend hielt er es hoch.
»Ich wusste, dass ich es hier irgendwo gesehen hatte.«
»Sie retten mich«, sagte Jack.
»Es liegt noch ein weiteres Sechserpack im Regal. Wollen Sie …?«
»Gekauft!«
Während der Junge die beiden Sechserpacks in den Einkaufswagen legte, reichte Jack ihm einen Fünf-Dollar-Schein.
»Nein, es ist schon okay«,
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