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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zurück ins …«
    Plötzlich schäumte das Wasser auf, und etwas Riesiges und Brüllendes schoss explosionsartig aus dem Teich heraus. Tom ließ sein Bier fallen. Für einen kurzen Moment fegte der Schock sein Gehirn völlig leer. Was zur Hölle war das? Alles, was er sah, war ein weit aufgerissenes Maul, ausgestattet mit dolchähnlichen Zähnen, rosiger feucht glänzender Innenhaut und einer langen, faltigen, etwas dunkleren Zunge, die zwischen den Kieferladen hervorzuckte. Dann erst gewahrte er die dunkelgrünen geschuppten Beine und den dicken hin und her peitschenden Schwanz dahinter.
    Ein Alligator, größer als alles, was er aus den Alligatorparks kannte, die er bisher besucht hatte. Und er hatte es ganz offensichtlich auf ihn abgesehen.
    Das einzige »Hindernis« zwischen Tom und diesem riesigen Maul war Anyas Chihuahua. Eine Sekunde hockte der kleine Hund da und schien zu überlegen, dann griff er den Alligator an und warf sich ihm mit einem schrillen Jaulen entgegen. Die heranrasenden Kieferladen löffelten den Hund regelrecht auf und schnappten zu.
    »Oyv!«, schrie Anya auf.
    »Heilige Scheiße!« Jack schraubte sich von seinem Gartenstuhl hoch und griff nach hinten an seinen Hosenbund.
    Ohne aus dem Tritt zu kommen, schluckte der Alligator heftig, und der Hund war verschwunden, verzehrt wie ein Appetithäppchen.
    Der Monsteralligator blieb auf dem Vormarsch. Tom machte Anstalten aufzuspringen, rutschte jedoch auf dem Gras aus und fiel zurück in den Liegestuhl. Ehe der Alligator sein Maul abermals aufriss, erhaschte Tom einen Blick auf seinen Schädel. Er sah zwei geschuppte Vorsprünge, graugrün wie die restliche Haut. Jeder war etwa zehn Zentimeter lang und befand sich jeweils leicht nach unten versetzt und hinter den großen braunen Augen mit ihren geschlitzten Pupillen. Diese Vorsprünge sahen aus wie kleine Hörner.
    Etwas rührte sich in seiner Brust … irgendetwas an diesem Alligator kam ihm vertraut vor. Aber was? Wie hätte er eine solche Bestie jemals vergessen können?
    Während er mitsamt seinem Liegestuhl umkippte, rollte Tom sich zur Seite und begann sich auf die Füße zu kämpfen. Er hörte, wie Jack einen Fluch murmelte und wie seine Hand auf dem Rücken unter dem Hemd hervorkam. Jack bewegte sich so schnell wie eine angriffslustige Wildkatze. Er hatte seinen Stuhl an der Lehne gepackt und hielt ihn mit den Beinen voraus wie einen Schutzschild vor sich. Zu Toms namenlosem Entsetzen brachte er sich mit einem Satz zwischen ihn und den Alligator.
    »Dad! Bring dich in Sicherheit!«
    Tom kam tatsächlich auf die Füße und zog sich zurück, doch Jack blieb auf dem Posten und behielt den Alligator wachsam im Auge.
    »Jack! Anya!«, rief Tom. »Zurück ins Haus!«
    »Keine Angst«, sagte Anya.
    Tom blickte in ihre Richtung und sah, dass sie noch immer in ihrem Liegestuhl lag. Sie hatte sich halb aufgerichtet, so dass ihr Kopf nicht mehr auf der Rückenlehne ruhte, doch sie hielt ihr Weinglas weiter lässig in der Hand.
    »Anya!«, sagte er zu ihr. »Stehen Sie auf! Es ist …«
    Sie warf ihm einen Blick zu. Ihre Augen und ihr Gesichtsausdruck waren nicht zu deuten, ihre Stimme aber klang ruhig, beinahe heiter.
    »Nichts auf Erden wird Ihnen hier etwas anhaben.«
    »Das sollten Sie Oyv sagen!«, erwiderte Jack, wich vor dem näher kommenden Alligator zurück, hielt sich aber zwischen ihm und Tom und Anya.
    Der Mut und die Beschützerhaltung seines Sohnes erstaunten Tom. Solche Leute kannte er aus seiner Zeit bei der Army – die meisten von ihnen weilten schon längst nicht mehr unter den Lebenden. In der heutigen selbstsüchtigen Welt hatte er jedoch bei seinen Mitmenschen diese Tugenden noch nicht wiederfinden können.
    Und dann, es war nicht zu glauben, brach der Alligator seinen Sturmlauf ab. Gerade eben noch stürmte er auf sie zu, doch schon in der nächsten Sekunde stoppte die Attacke, als wäre er gegen eine Mauer geprallt. Er stand genau an der Grenzlinie zwischen Anyas saftig grünem Rasen und dem verdorrten Gras, dessen braune Farbe Gateways South und die ganze Umgebung bestimmte. Der Alligator schloss das Maul und schüttelte den Kopf, als sei er völlig verwirrt. Er versuchte noch einmal, die Linie zu überschreiten, trat aber dann schnell den Rückzug an.
    Er wandte sich nach links und stampfte am Rand der grünen Rasenfläche entlang, peitschte mit dem langen Schwanz nervös hin und her, während er nach einer Möglichkeit suchte, auf Anyas Grundstück zu gelangen. In diesem

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