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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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habe.«
    »Ja, und? Wo?«
    »Hier. Er ist der Typ, den der OW unter seine Fittiche genommen hat. Wie heißt er noch? Am- und so weiter.«
    »Amurri.« Jensen spürte, wie sich sein Gesicht zu einem breiten Grinsen verzog. »Aber er ist nicht Jason Amurri, nicht wahr.«
    »Wenn er mit der Grant zusammenarbeitet, können wir das wohl zu hundert Prozent annehmen, kein Problem.«
    Jensen rieb sich die Hände. »Wir wissen jetzt, wer er nicht ist. Und ehe der Tag zu Ende ist, werden wir auch wissen, wer er ist.«

10
    »So«, sagte Jamie. »Was ist los? Warum diese Eile, mich heute noch zu treffen? Ich nehme an, der Grund war nicht mein gutes Aussehen oder meine aufregende Persönlichkeit.«
    Jack trug einen dunkelblauen Pullover mit V-Ausschnitt über einem T-Shirt und Jeans und sah richtig gut aus, als er sie versonnen anlächelte.
    »Das weiß man nie so genau.«
    Genau die richtige Antwort, dachte sie.
    Nachdem sie an ihrer Wohnung vorbeigefahren waren, blieben sie auf der West Side und fuhren weiter in Richtung Innenstadt. Im Bereich der Forties, früher als Hell’s Kitchen berüchtigt, fand Jack einen gebührenpflichtigen Parkplatz, und Jamie bemerkte, dass er dem Angestellten zwei Dollar extra in die Hand drückte, damit er den Wagen so parkte, dass er von der Straße aus nicht zu sehen war. Sinn für Kleinigkeiten – das gefiel ihr an dem Mann. Darüber hinaus gab es noch eine ganze Menge, das ihr ebenfalls an diesem Mann gefiel.
    Ein kurzer Fußmarsch brachte sie zu einer kleinen Bar nicht weit von der Tenth Avenue. Sie hatte den Namen bereits vergessen. Dunkel und schmuddelig und nur ein Viertel aller Plätze besetzt, wodurch sie im hinteren Teil des Gastraums die freie Auswahl an Plätzen hatten.
    Als die erste Hälfte ihres Dewar’s mit Soda seine Wirkung in ihrem Organismus entfaltete, spürte sie, wie sie sich entspannte. Aber nur ein wenig. Die eine Sache ist es, die Vermutung zu haben, dass die eigene Wohnung beobachtet wird; etwas anderes ist es hingegen, wenn man den Kerl findet, der so neugierig ist.
    »Ich habe heute den Globus gesehen«, sagte Jack.
    Sein Bierglas stand unberührt vor ihm.
    »Bradys Globus?«
    Er nickte. »Ich konnte ihn richtig lange betrachten.«
    Wenn das stimmte, dann war das ein Riesenerfolg.
    Aber er schien darüber nicht sehr glücklich zu sein.
    »Und?«
    »Die Lichter und diese kreuz und quer verlaufenden Linien haben mir ganz schön zugesetzt. Ich weiß nicht warum, aber allein das alles nur zu sehen, ist mir ziemlich aufs Gemüt gegangen. Es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass ich das Muster kenne. Und nach einer Weile wusste ich auch, woher.«
    »Na toll! Dann wissen Sie auch, was es damit auf sich hat, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das weiß ich noch immer nicht. Aber ich zeige Ihnen, wo ich es gesehen habe.«
    Er hob die kleine Plastikeinkaufstasche hoch, die neben ihm auf der Bank gestanden hatte. Er hatte sie vom Rücksitz des Wagens genommen, nachdem er ihn geparkt hatte, hatte jedoch nur kurz den Kopf geschüttelt, als sie von ihm wissen wollte, was sich darin befand.
    Er schob das Bierglas zur Seite und legte die Einkaufstasche mitten auf den nassen Ring, den das Glas auf der Tischplatte hinterlassen hatte. Er saß still da und starrte die Plastiktasche schweigend an.
    Jamie spürte, wie sie zunehmend ungeduldig wurde. Was sollte diese übertriebene Dramatik?
    »Nun?«
    »Sie werden mir nicht glauben, was ich Ihnen gleich erzähle«, sagte er, ohne hochzuschauen.
    »Manchmal glaube ich es selbst nicht, aber dann sehe ich mir dies hier an und weiß, dass es tatsächlich wahr ist.«
    Das klingt wie die Einleitung zu einer schlimmen Horrorgeschichte, dachte sie.
    »Dann mal los.«
    »Okay.« Er griff in die Tasche und holte das zweimal zusammengefaltete Stück eines dicken Stoffs heraus. Es war etwa dreißig Zentimeter lang und nicht ganz so breit. Während er den Stoff auseinander faltete, erkannte sie, dass es irgendeine Art Leder war. Jack strich sein Mitbringsel auf der Tischplatte zwischen ihnen glatt.
    Jamie beugte sich vor, um besser sehen zu können.
    Sie erblickte eine leicht aufgeraute Oberfläche, die mit verschieden großen Pockennarben gezeichnet war. Die größeren waren dunkel und von einem matten Rot, die kleineren waren heller und glänzten ein wenig. Verbunden wurden diese »Narben« durch ungefähr hundert oder mehr dünne Linien –wie von einem mechanischen Zeichenstift.
    »Ist dies auch auf dem Globus zu erkennen?«
    Jack nickte.

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