Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
Vom Netzwerk:
Verbindungen zu etwas völlig anderem haben könnte? Zu etwas Größerem, etwas Dunklerem, etwas …« Er verzog den Mund, als wollte er das Wort »… anderem« nicht aussprechen.
    »Nein … aber ich habe vielleicht jemanden gefunden, der sich dazu äußern kann.«
    Er rutschte auf seinem Platz nach vorne und fixierte sie aufmerksam. »Wen?«
    Nein, sagte sie sich. Sag es ihm nicht.
    Aber sie war von diesem Augenblick an unendlich gefesselt. Dieser Mann hatte ihre Glaubwürdigkeit angezweifelt – eher schon als nicht vorhanden eingeschätzt –, daher war sie jetzt an der Reihe.
    »Ich glaube, ich habe Cooper Blascoe gefunden.«

11
    Maggie hatte gewusst, dass der Anruf kommen würde, aber nicht so schnell. Und nicht auf der Leitung der Klosterschule. Ihr Magen verkrampfte sich, als sie die Stimme erkannte.
    »Ich kann jetzt nicht sprechen«, sagte sie und sah sich im Flur um. Sie war allein, aber sie musste leise sprechen.
    »Dann hören Sie bloß zu. Ich möchte wissen, wann ich das Geld endlich bekomme, das Sie mir schulden.«
    »Ihnen schulden?« Zorn flackerte trotz ihrer Angst und Hilflosigkeit in ihr auf. »Ich schulde Ihnen gar nichts.«
    »Und wie Sie das tun! Ich schütze Ihren heiligen Hintern, indem ich diese Fotos unter Verschluss halte. Daher sind Sie mir einiges schuldig. Und da wir gerade von Hintern reden, der Ihre ist richtig hübsch, wenn ich das mal bemerken darf.«
    Maggie spürte, wie sich ihre Wangen röteten und zu glühen schienen.
    »Ich habe kein Geld«, sagte sie, indem sie sich daran erinnerte, was Jack ihr geraten hatte. »Ich besorge es, aber ich brauche mehr Zeit.«
    »Sie wissen, wo Sie es herkriegen können.«
    »Ich versuche es, aber es ist nicht so einfach.«
    »Im Gegenteil, es ist ein Kinderspiel. Fangen Sie nur damit an, jeden Tag ein wenig für sich abzuschöpfen.«
    »Der Spendeneingang wird genauestens kontrolliert.«
    »Suchen Sie nach einer Möglichkeit, Schwesterlein, oder Ihr netter Knackarsch und noch eine ganze Menge mehr wird in den nächsten Tagen das Straßenbild in Ihrem Viertel beherrschen.«
    »Aber das wird für Sie auch nicht so besonders gut sein. Wenn Sie die Bilder wirklich veröffentlichen, bekommen Sie von mir gar nichts mehr. Wenigstens können Sie so noch ein bisschen absahnen.«
    »Versuchen Sie bloß nicht, irgendwelche Spielchen mit mir zu veranstalten. Sie sind nur ein winziger Teil meiner Geschäfte. Ich lasse Sie fallen, ohne auch nur einen Moment darüber nachzudenken.«
    Maggie glaubte, einen Unterton der Verzweiflung in seiner Stimme wahrnehmen zu können.
    »Ich gebe mir alle Mühe«, sagte sie und klang dabei flehend. »Aber ich kann Ihnen nun mal nicht geben, was ich nicht habe.«
    »Dann beschaffen Sie es! Ich bin heute in einer besonders großzügigen Stimmung, daher gewähre ich Ihnen eine Frist bis nächste Woche.«
    »Nächste Woche?« Würde sie nächste Woche noch so einen Anruf über sich ergehen lassen müssen? Wie lange mochte es dauern, bis er endlich aufgab? »Okay, ich sehe, was ich tun kann.«
    »Nein, Sie tun es. Bis zur nächsten Woche. Und zwar alles.«
    Und dann legte er auf.
    Ihre Hand zitterte, als sie auflegte. Er hatte tatsächlich verzweifelt geklungen. Ein Gedanke traf sie wie ein heftiger Schlag. Rief er jetzt alle Opfer an und versuchte, sie auszuquetschen? Das hieß, dass Michael ebenfalls auf seiner Liste stünde. Sie wusste, dass Jack ihr gesagt hatte, sie solle mit niemandem darüber sprechen, aber wie konnte sie zulassen, dass jemand weiterhin diese Schlange bezahlte, ohne es zu müssen? Sie war sicher, dass Michael ein Geheimnis für sich behalten konnte.
    Also ging sie hinaus auf die Straße und schlug den Weg zum nächsten Münzfernsprecher ein.

12
    Jack lehnte sich in der Nische zurück. Er stellte sich vor, dass sein Gesichtsausdruck in diesem Augenblick dem Jamies ähnelte, als er ihr von Anyas Haut erzählt hatte.
    »Ja, sicher«, sagte er. »Wer spielt denn hier jetzt eigentlich: ›Wer kennt die verrückteste Geschichte‹?
    Er ist doch tot.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Ja? Wer sagt das?«
    »Sagt Ockhams Rasierapparat.«
    Er runzelte die Stirn. Dieser besondere Rasierapparat hatte in letzter Zeit viel von seiner Schärfe verloren. Eher konnte man von Ockhams Buttermesser sprechen.
    Sie knipste ihr nikotingelbes Lächeln an. »Ich kann und will nicht glauben, dass Sie ein solcher Zyniker sind. Wie können Sie auch nur den leisesten Zweifel daran haben, dass er scheintot ist?«
    »Mal sehen … tot

Weitere Kostenlose Bücher