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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Pistole gegen die Außenseite seines Oberschenkels, während er die Hand nach dem Türknauf ausstreckte. Wenn die Tür abgeschlossen war, würde er sie auftreten oder durch ein Fenster einsteigen.
    Aber das war nicht nötig. Der Knauf drehte sich und die Tür schwang nach innen.
    Er schaute in den Raum dahinter und ließ den Blick über die Wände wandern. Keine Überwachungskamera in Sicht. Das hieß nicht, dass es keine gab, aber es war das Beste, was er in diesem Moment tun konnte.
    Er trat über die Schwelle und kam in einen Raum mit hoher Decke, der an ein Jagdhaus erinnerte, wie man es aus zahlreichen Hollywoodfilmen kannte.
    Elch- und Hirschschädel blickten auf ihn herab. Geweihe waren hier und da an den rauen Kiefernholzwänden befestigt. Falsche indianische Teppiche bedeckten den Fußboden unter robusten, klobigen Möbeln. Das Ganze sah aus wie die Kulisse einer Billigfilmproduktion. Das Einzige, was fehlte, um das Bild zu vervollständigen, war ein Auftritt John Agars in klassischem Westernoutfit.
    Die Glock unten haltend trat er an die Couch und warf einen Blick auf den Mann, der darauf lag. Dem Aussehen nach war er um die siebzig. Er hatte langes graues Haar, ein eingefallenes unrasiertes Gesicht, und er trug ein viel zu großes kariertes Oberhemd und eine Jeans, beides mit Flecken übersät. In der einen Hand hielt er eine Flasche Cuervo Gold und in der anderen einen Joint so dick wie eine Brühwurst.
    Sein Blick war starr auf den Fernseher gerichtet.
    Jack sagte: »Sie haben Besuch, Cooper Blascoe.«
    Die Stimme des Mannes klang schwerfällig, belegt, die Worte kamen leicht lallend heraus. Er antwortete, ohne den Kopf zu drehen.
    »Sie können mich mal, Jensen. Hoffentlich haben Sie mir diesmal anständigen Shit mitgebracht. Diese Lieferung hier ist nichts wert.«
    Jack ging an ihm vorbei zu den hinteren Zimmern.
    »Hey!«, rief der Mann. »Wer zum Teufel …?«
    Jack zeigte ihm die Glock. »Es wurde auch Zeit, dass Sie endlich mal wach werden. Bleiben Sie ganz ruhig.«
    »Warum? Hier ist niemand außer mir.«
    »Das werden wir sehen.«
    Wie sich herausstellte, sagte er die Wahrheit. Die beiden anderen Zimmer und das schmuddelige Bad waren leer.
    »Na schön, Mr. Blascoe«, sagte Jack, während er ins Wohnzimmer zurückkehrte. Er behielt die Pistole demonstrativ in der Hand. »Wir haben ein paar Fragen an Sie.«
    Der Mann sah ihn aus trüben Augen an. »Wer sagt, dass ich Blascoe bin?«
    »Sie selbst, als Sie auf diesen Namen reagierten.
    Und dass Sie mich ›Jensen‹ genannt haben, war sozusagen der krönende Beweis.«
    Blascoe wischte sich mit der Hand über den Mund, um ein Grinsen zu verbergen.
    »Habe ich das?«
    »Ja.« Jack winkte Blascoe mit der Pistole. »Kommen Sie, wir machen einen Spaziergang.«
    Die trüben Augen klärten sich schlagartig, und er starrte Jack beschwörend an. Jack konnte sich auf diese Entfernung nicht ganz sicher sein, aber das Weiße in Blascoes Augen schien einen gelblichen Schimmer zu haben.
    »Wenn Sie mich erschießen wollen, dann tun Sie’s ruhig hier. Ich gehe nirgendwohin.«
    »Ich will nicht schießen, nur reden.«
    »Wenn wir uns unterhalten sollen, dann nur hier.«
    Jack richtete den Lauf der Pistole auf Blascoes Gesicht und dachte: Das wird jetzt eine Nummer aus einem billigen Film, aber es geht wohl nicht anders.
    »Zwingen Sie mich nicht, das Ding zu benutzen!«
    »Jack!«, schrie Jamie Grant.
    Blascoe fuhr auf der Couch herum und entdeckte sie. »Hey! Ein Baby! Sie haben mir ein scharfes Baby mitgebracht!«
    Jack wollte seinen Augen nicht trauen, aber Jamie lächelte tatsächlich. Und konnte es sein, dass sie sogar errötete?
    »Ist schon verdammt lange her, dass jemand mich so genannt hat. Ich …«
    Jack schnitt ihr das Wort ab. »Hier könnte es von Audio- und Videowanzen wimmeln. Durchaus möglich, dass wir in diesem Moment beobachtet werden.
    Wir müssen ihn woanders ausfragen.«
    »Sie machen sich Sorgen wegen Kameras?« Blascoe lachte und deutete auf die Wandhalterungen, die Jack schon vorher bemerkt hatte. »Dort waren sie befestigt.«
    »Und wo sind sie jetzt?«
    »Draußen im Garten. Ich reiße sie runter und werfe sie auf die Veranda. Jensen hängt sie auf, und ich nehme sie wieder weg. Ich will nicht, dass mich jemand beobachtet.«
    »Sehen Sie?«, sagte Jamie. »Es ist alles okay.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Trotzdem würde ich lieber …«
    Blascoe sah ihn jetzt aus feuchten Augen an. »Ist mir völlig egal, was Sie lieber tun würden,

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