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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Das habe ich niemals behauptet. Die Macht steht unserem Wohlergehen völlig gleichgültig gegenüber. Wir sind nur eine Karte in dem Spiel, wie Sie sich vielleicht noch erinnern können. Die Macht beschützt uns nur aus diesem Grund, weil sie uns nicht an die andere Seite verlieren will.«
    »An die Wahrlich schreckliche Macht.«
    »Genau. Und im Laufe der Jahrtausende erhielt diese Wahrlich schreckliche Macht die Bezeichnung ›Andersheit‹.«
    »Ah. Jetzt geht mir ein Licht auf. Deshalb haben Sie so seltsam erregt reagiert, als ich Ihnen erklärte, dass Hokano das ›andere‹ heißt. Aber Jack, viele Worte haben die Bedeutung ›anders‹. Das gilt für jede Sprache auf der Welt.«
    »Ich weiß das.« Er klang ein wenig gereizt. »Aber ich habe Folgendes über die Andersheit erfahren: Wenn ihr eine Welt oder eine Realität – eine Spielkarte, wenn Sie so wollen – in die Hände fällt, dann verändert die Andersheit sie zu etwas, das ihr sehr ähnlich ist. Und diese Veränderung ist alles andere, nur nicht menschenfreundlich. Wenn diese Veränderung hier stattfindet, dann wird es das Ende von allem sein.«
    Jamies Mund fühlte sich trocken an. Ihr war soeben etwas durch den Kopf gegangen … verschiedene Bruchstücke hatten sich zu einem beunruhigenden Bild zusammengefügt.
    »Der Heilige Gral der Demenzizisten – die Große Fusion –, dabei geht es doch … um die Verbindung dieser Welt mit der Hokano-Welt …«
    »Ja. Mit der ›anderen‹ Welt.« Er deutete mit dem Daumen auf den Rücksitz. »Die Lady, der dieses Stück Haut gehörte, wusste alles über den Verbündeten und die Andersheit. Sie erzählte mir, dass auch sie in diesen Krieg verwickelt war, allerdings in Verbindung mit einer dritten Partei, einem Mitspieler, der keiner der beiden ersten Parteien zuneigte. Das Muster auf ihrem Rücken entspricht dem auf Bradys Globus, und da das Ziel von Bradys Sekte die Verschmelzung dieser Welt mit der ›anderen‹ ist … können Sie jetzt begreifen, weshalb ich in der Bar vorhin ein wenig erschrocken reagiert habe?«
    Jamies erster Impuls war, diesen Fieberwahn, eine Weltsicht, die noch verrückter war als der Demenzizismus, einfach abzulehnen, zu ignorieren. Aber ein primitives Element in ihrer Persönlichkeit, eine Stimme aus den prähistorischen Bereichen ihres Rautenhirns schien etwas zu wissen, wovon ihr Vorderhirn keine Ahnung hatte. Diese Stimme flüsterte ihr zu, dass alles, was sie gehört hatte, zutraf, den Tatsachen entsprach.
    Mit einem Gefühl, als würde sie ertrinken, griff Jamie nach allen möglichen Strohhalmen.
    »Aber … aber Sie glauben doch nicht etwa diesen ganzen Blödsinn über gespaltene Xeltons und so weiter? Bitte sagen Sie mir, dass es nicht so ist.«
    »Nein, natürlich nicht. Aber vielleicht liegt ihrem seltsamen Mythos ein Körnchen Wahrheit zu Grunde. Wenn nun – und ich lasse einfach meine Phantasie spielen – der Dormentalismus etwas ist, das durch die Andersheit in Gang gesetzt wurde? Aus welchen spezifischen Gründen das geschehen sein könnte, weiß ich nicht, aber ich weiß immerhin, dass es keine guten gewesen sein dürften. Wenn nun in uns allen ein winziges Element Andersheit schlummert? Vielleicht ist es das, was mit diesem Xelton-Konzept gemeint ist, und vielleicht besteht der Zweck der Fusions-Leiter darin, all jene zu identifizieren, die in sich mehr Andersheit vereinigen als andere und sie zu einer Gruppe zu sammeln.«
    »Um was zu tun?«
    Jack zuckte die Achseln. »Sämtliche Glühbirnen auf Bradys Globus zum Leuchten zu bringen? Ich weiß es nicht. Ich hoffe, dass Cooper Blascoe diesen Punkt klären kann.«
    »Falls er wirklich Cooper Blascoe ist.«
    »Ja sicher. Falls.«
    Jamie hatte im Stillen gebetet, dass der Mann in der Hütte Blascoe war, und war dabei, ihren Interviewmotor für den Augenblick auf Touren zu bringen, in dem sie ihm schließlich gegenüberstehen würde. Jetzt war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie überhaupt hören wollte, was er zu sagen hätte.

15
    Jack lenkte den Wagen im Kriechgang über die zerfurchte Landstraße.
    »Wo haben Sie geparkt, als Sie sich das erste Mal an das Haus angeschlichen haben?«
    »Irgendwo hier in der Nähe, glaube ich. Ich könnte es eher erkennen, wenn Sie die Scheinwerfer einschalten würden.«
    »Ich gehe nur auf Nummer sicher.«
    Aus reiner Notwendigkeit brannte das Standlicht.
    Wenn der Mond oder auch nur Sterne am Himmel zu sehen gewesen wären, hätte er auch darauf verzichtet. Aber der Himmel

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