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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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wissen.
    »Keine Sorge, ich vergreife mich nicht an Ihrem Geld.«
    Er wischte mit dem Magneten über den Magnetstreifen seiner Codekarte.
    Falls Jensen als Sicherheitschef auch nur einen Cent wert war, und Jack war eigentlich davon überzeugt, hätte er entweder Jason Amurris Zugangscode im Computer deaktiviert oder ihn mit dem Hinweis versehen, seinen Besitzer sofort aus dem Verkehr zu ziehen. So oder so war die Karte nutzlos, um Jack Zugang zum Tempel zu verschaffen. Er hatte eigentlich auch nicht vorgehabt, etwas Derartiges noch einmal zu versuchen. Aber da Jamie nicht zu erreichen war, könnte es sich am Ende vielleicht doch als notwendig erweisen.
    Was bedeutete, dass er eine funktionsfähige Karte brauchte.
    Er schob seine Karte in Johnnys Brieftasche und steckte die andere ein, dann ließ er die Brieftasche neben Johnnys Gesicht auf den Fußboden fallen.
    So sehr Jack sich wünschte, einen Abstand von wenigstens zwei bis drei Metern zu diesem stinkenden Clown einhalten zu können, er durfte ihn noch nicht aufstehen lassen. Außerdem war er neugierig zu erfahren, was Roselli sich hatte zu Schulden kommen lassen, um zum Verirrten Fusions-Aspiranten, einem so genannten »Irrläufer« erklärt zu werden.
    Jack gab ein lautes schnüffelndes Geräusch von sich. »Schon mal was von Seife gehört? Oder von einer chemischen Reinigung?«
    »Natürlich. Normalerweise bin ich ein sehr sauberer Mensch.«
    »Ja?« Wie hatte Jensen seine Strafe genannt? Ach ja. Einsames Exil. »Wie lange müssen Sie denn in diesem EE-Zustand aushalten?«
    Er spürte, wie sich Roselli unter ihm anspannte.
    »Woher wissen Sie darüber Bescheid?«
    »Einen Irrläufer erkenne ich auf Anhieb. Ich hab selbst mal zur Kirche gehört. Deshalb wurde ich auch engagiert, um diesen vermissten FA zu suchen.«
    »Sie waren mal Mitglied?«
    »Ja. Ich bin vor Jahren ausgetreten.« Er musste sich jetzt an den Sprachgebrauch der Dormentalisten halten. Daher versuchte er, sich die Liste zu vergegenwärtigen, die ihm Jamie gegeben hatte. Wie, zum Teufel, wurden die Ex-Dormentalisten genannt? »Es fing damit an, dass sie meinten, ich hätte Mangelndes Fusions-Potential, und verlangten, dass ich all diese zusätzlichen Kurse besuche, um es zu steigern. Das konnte ich mir jedoch nicht leisten, deshalb entschied ich mich freiwillig für den Status des AD, ehe sie mich rauswerfen konnten.«
    Roselli lachte – es war ein kurzes, bitteres Krächzen. »Das ist auch genau der Grund, weshalb ich mich einen Monat lang nicht baden und rasieren und sogar meine Kleider nicht wechseln darf.«
    »Ebenfalls MFP?«
    »Nein. Aber zum Herbstbeginn erhöhte die Kirche die Gebühren für jeden Kurs für jede Stufe der FL.
    Daraufhin meinte ich, es sei zu viel und hielte auch zu viele Personen von der VF ab. Mit dieser Auffassung kam ich allerdings beim FVKR nicht besonders gut an, daher bescheinigten sie mir ein MFP.«
    »Und das lassen Sie sich gefallen? Man verlangt, dass Sie verdrecken und stinken – und Sie gehorchen?«
    »Ich habe mich zur Kirche bekannt und muss mich ihren Entscheidungen beugen.«
    »Heißt das etwa, dass Sie auch auf Ihr Recht auf eine eigene Meinung verzichten? Auf Ihren Stolz?
    Ihr Selbstwertgefühl? Ich habe mal einen Film gesehen, in dem Tausende von Schiiten während des Ramadan durch die Straßen von Teheran zogen und sich selbst blutig peitschten. Würden Sie etwa das Gleiche tun, wenn der FVKR es von Ihnen verlangt?«
    »Ich … ich weiß nicht – ja doch, ich würde es schon tun. Die Kirche ist viel wichtiger als der Stolz und das Selbstwertgefühl eines einzelnen Menschen.«
    Jack schüttelte den Kopf. Über solche Fanatiker konnte er immer wieder nur staunen.
    Gleichzeitig betrachtete er das Ganze von einer praktischen Seite und fragte sich, ob Roselli tatsächlich so reich war, wie seine Ersatzmutter behauptet hatte.
    »Nun, wenn ich Ihre Lebensverhältnisse betrachte, kann ich verstehen, weshalb Sie sich dagegen wehren, dass die Dormentalisten die Preise erhöhen.«
    Roselli spannte sich erneut. »Zu viele Annehmlichkeiten lenken vom Wesentlichen ab und sind Hindernisse auf dem Weg zur Vollständigen Fusion.
    Geld ist für mich kein Problem. Ich lebe so, weil ich es mir freiwillig ausgesucht habe.«
    »Ja, ja, ist schon gut.«
    »Ich habe einen angemessenen Betrag auf der Bank, genug, um davon leben zu können, aber den Rest – ein kleines Vermögen, um genau zu sein – habe ich der Kirche gespendet.«
    »Und so bedankt man sich bei Ihnen

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