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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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großem öffentlichem Getöse mit den Dormentalisten angelegt, daher dürfte die Anschuldigung nicht völlig ins Reich der Phantasie verbannt werden. Jack hoffte, dass sie wenigstens einen kleinen Teil ihres Apparats auf Jensen und seine Kirche ansetzten.
    Er spazierte zur Avis-Filiale auf der West Fiftyfourth. Da er schon seit einigen Monaten die John-L.-Tyleski-Identität benutzte und solventer Visa-Card-Inhaber mit gültiger Fahrlizenz war – dank des ID-Genies Ernie –, durfte er sein übliches Miet-Modell, einen Buick Century, übernehmen.
    Jensen und sein TP-Trupp waren sicherlich auf der Suche nach Jacks Crown Vic. Dieser Mietwagen veränderte seine äußere Erscheinung jedoch gründlich.
    Jamie hatte angedeutet, dass die hohen Tiere der Dormentalist Church ihre Fahrzeuge in einem Parkhaus nicht weit vom Tempel abzustellen pflegten.
    Jack fand einen freien Platz in der Nähe der Ausfahrt und parkte dort. Er sah auf die Uhr. Fast acht. Er würde höchstens vier Stunden warten und dann Feierabend machen.
    Es könnte eine lange Nacht werden.
    Doch eine halbe Stunde später, während er gerade per Mobiltelefon mit Gia sprach, wurde er angenehm überrascht, als ein schwarzer Mercedes aus dem Parkhaus rollte. Beim Vorbeifahren erkannte er Brady hinterm Lenkrad. Jamie Grant hatte gesagt, dass er nur bei besonderen Gelegenheiten auf einen Chauffeur verzichtete und selbst fuhr. Könnte die spezielle Gelegenheit in diesem Fall ein Treffen mit Jamie Grant sein?
    Brady musste am Ende des Blocks vor einer roten Ampel anhalten. Jack wartete, bis sie auf Grün umsprang, dann lenkte er seinen Buick aus der Parklükke und machte sich an die Verfolgung.

17
    Nebel … die Welt war eine einzige Milchsuppe …ein einziges Nebelmeer …
    Und Schmerz. Ein dumpfer Schmerz in ihrer linken Hand … ihrem linken kleinen Finger. Er pochte und brannte und …
    Dann erinnerte sich Jamie an Jensen. An das Fleischbeil. An ihren Finger. An den unbeschreiblichen Schmerz, als die Klinge durch Haut und Knochen und Sehnen und Nerven schnitt.
    So schlimm er war, der Schmerz hatte nicht sehr lange angehalten. Der süßlich riechende Lappen war schon wieder gegen ihr Gesicht gepresst worden und hatte die Welt und mit ihr den Schmerz verschwinden lassen.
    Für eine Weile.
    Jetzt kehrte beides wieder zurück.
    Und andere Empfindungen … eisige Luft auf ihrer Haut … Bänder um ihre Arme und Beine und den Leib, fester um ihren Bauch und vor allem um ihre Brust, erschwerten es sogar, einen tiefen Atemzug zu nehmen. Sie öffnete den Mund, um nach Luft zu schnappen, und merkte, dass sie es nicht schaffte.
    Irgendein Stück Stoff war zwischen ihre Zähne gestopft und dort mit Klebeband fixiert worden.
    Geknebelt!
    Indem sie gegen die aufbrandende Panik ankämpfte, zwang sie sich, ihre verklebten Lider zu öffnen, und blinzelte, um etwas erkennen zu können. Was immer an Licht vorhanden war, kam von oben. Allmählich entstanden Bilder. Zuerst Linien, vertikale und horizontale, ringsum. Einen kurzen Moment lang glaubte sie zu träumen … ein Albtraum, in dem sie in ein Mondrian-Gemälde gestürzt war. Doch im gleichen Maße, wie die Linien deutlicher wurden, erkannte sie ihre gerippte Oberfläche und identifizierte sie als stählerne Armiereisen, die in einen soliden Stahlrahmen eingeschweißt waren.
    Was hatte sie in einem Stahlkäfig zu suchen?
    Und jenseits der Stangen reckte sich die Innenseite einer riesigen Metallröhre etwa zehn Meter in die Höhe, und maß ungefähr eins fünfzig im Durchmesser.
    Sie verspürte einen kalten Lufthauch auf ihrer Haut und sah an sich herab. Der Schock fegte die Nachwirkungen der Substanz weg, mit der man sie betäubt hatte.
    Sie war nackt.
    O Gott, Jensen oder einer seiner Gorillas musste sie ausgezogen haben, während sie weggetreten war. Sie fragte sich, ob sie noch was anderes mit ihr gemacht hatten, fühlte sich jedoch nicht so, als ob sie …
    Ihre Gedanken wurden unsanft gestoppt, als sie begriff, dass sie mit Händen, Füßen und dem ganzen Leib an ein Dutzend oder mehr Armiereisen gefesselt… gefesselt und gut zwei Meter vom Erdboden hochgehievt worden war … und in einer Röhre steckte …
    Jamie versuchte sich zu beruhigen. Es musste ein Traum sein, ein besonders schlimmer, denn was sie da erlebte, konnte ja nicht real sein. Solche Dinge stießen niemals Menschen zu, erst recht nicht ihr. Es schien absolut unwirklich, stand in keinerlei Beziehung zur realen Welt …
    Man brauchte sich zum Beispiel nur

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