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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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dürfte, würde man mir verbieten zu unterrichten.« Sie machte einen tiefen zitternden Atemzug. »Diese Fotos bedrohen alles, was in meinem Leben irgendeinen Wert, irgendeine Bedeutung hat.«
    Jack betrachtete sie und fragte sich, wie es geschehen konnte, dass sich so viele Facetten ihres Lebens miteinander verbunden hatten, um es zu ruinieren. Wenn sie Margaret O’Hara, ledige Schullehrerin, gewesen wäre, hätte sie Cordova eine lange Nase drehen können. Sie haben Fotos von mir? Na und?
    Was soll’s. Aber sie war Schwester Maggie, und das war eine ganz andere Geschichte.
    »Okay, dann beantworten Sie mir die nächste Frage: Wie viel Geld besitzen Sie?«
    »Wir legen ein Armutsgelübde ab, dürfen jedoch einen gewissen Betrag für besondere Gelegenheiten sparen. Was ich habe zurücklegen können, ist jetzt aufgebraucht, gezahlt an diesen … diesen …«
    »Ja, ich weiß. Gibt es irgendein Familienvermögen, von dem Sie sich bedienen können?«
    Ihr Mund verzog sich schmerzlich. »Mein Vater ist schon lange tot, und meine Mutter ist im Sommer gestorben, völlig mittellos. Jeder Penny, den sie besaß, ging ans Altersheim.«
    »Das tut mir Leid. Aber ich bin doch etwas verwirrt. So wie dieses Schwein operiert, kann ich nicht verstehen, dass er sich an jemanden hält, der ein Armutsgelübde abgelegt hat. Normalerweise versucht er weitaus ergiebigere Quellen anzuzapfen.«
    Schwester Maggie wich seinem prüfenden Blick aus. Nach ein paar Sekunden seufzte sie und deutete auf das Schild hinter Jack.
    »Er will, dass ich Geld aus dem Restaurierungsfonds nehme. Ich verwalte ihn mit.«
    »Tatsächlich.« Das war ein interessanter Aspekt.
    »Woher konnte er das wissen?«
    Abermals wich sie seinem Blick aus. »Es hat mit den Fotos zu tun. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Na schön, aber warum geben Sie diesen Posten nicht einfach auf?«
    »Er meinte, wenn ich nicht zahle oder wenn ich meine Arbeit in der Verwaltung des Fonds niederlege, würde er die Fotos an die Öffentlichkeit bringen und sowohl mich als auch den Fonds ruinieren. Das Spendenaufkommen ist ohnehin schon gering genug.
    Ein Skandal wäre das absolute Todesurteil.«
    »Egal was auf den Fotos zu sehen ist, Sie könnten behaupten, sie seien eine Fälschung. Sie glauben nicht, wie man heutzutage Fotografien manipulieren kann. Früher bedeutete sehen auch glauben. Das gilt jetzt nicht mehr.«
    »Zuerst einmal«, erwiderte sie, »würde ich dann lügen. Zweitens habe ich bis vor kurzem mit der zweiten Person auf den Fotos sehr eng zusammengearbeitet. Was auf den Fotos zu sehen ist, dürfte jedem, der uns kennt, nicht völlig absurd vorkommen.«
    »Damit wollen Sie sagen, dass diese Fotos, selbst wenn es Fälschungen wären – sehr gute Fälschungen dazu – immer noch Ihnen und dem Aufbaufonds nachhaltig schaden würden.«
    Sie nickte, wollte noch etwas hinzufügen, aber die Worte kamen ihr nicht über die zitternden Lippen.
    Jack spürte, wie er unwillkürlich die Zähne aufeinander biss, als er Tränen der Hilflosigkeit in ihre Augen treten sah. Schwester Maggie schien ein durch und durch guter Mensch zu sein. Der Gedanke, dass dieser schmierige Hurensohn sie brutal unter Druck setzte und es wahrscheinlich auch noch genoss …
    Schließlich fand sie ihre Stimme wieder. »Er hat mir etwas gestohlen … einen sehr intimen Moment…«
    »Und den wollen Sie zurück.«
    Sie sah zu ihm hoch. »Nein. Ich will, dass er ausgelöscht wird.« Sie deutete auf ihr Herz. »Und zwar hier« – dann berührte sie ihre Stirn – »und da. Aber das geht nicht, solange diese Bilder irgendwo da draußen herumgeistern.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde mich darum kümmern.«
    Sie sah ihm in die Augen, und ihr schien ganz und gar nicht zu gefallen, was sie dort zu erkennen glaubte.
    »Aber ohne Gewalt, bitte. Ich kann Gewalt – auch in einer solchen Situation – unmöglich gutheißen.«
    Jack nickte nur. Kein Versprechen. Wenn sich die Gelegenheit bieten sollte, diesem Mistkerl richtig wehzutun, dann war es durchaus möglich, dass er dieser Verlockung nicht widerstehen könnte.
    Erst einmal wollte er heute mit seinen Frauen zu Abend essen, später würde er dem Fettsack Richie Cordova einen Besuch abstatten.

7
    Nach einer schnellen Dusche und einem Kleiderwechsel steckte Jack Schwester Maggies Hundertdollarschein in einen Luftpolsterumschlag, adressierte ihn an Cordova und warf ihn in einen Briefkasten.
    Er schaffte es gerade noch rechtzeitig bis zur letzten

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