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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Leerung.
    Dann machte er auf dem Weg zu Gia einen Abstecher zum Isher Sports Shop. Die Glocke über dem Eingang schlug an, als er die Tür aufstieß und eintrat.
    Jack suchte sich zwischen den teilweise durchhängenden Regalen voller Basketbälle, Snowboards, Baseballschläger und sogar Boxhandschuhe hindurch einen Weg in den hinteren Teil des Ladens. Abe, der Inhaber und einzige Angestellte, hatte seinen angestammten Platz hinter der hinteren Theke verlassen und hielt sich am Ständer mit den Eishockeyschlägern auf. Dort unterhielt er sich mit einer jungen Frau und einem Jungen von etwa zehn Jahren.
    »Na schön«, sagte Abe gerade mit ungehaltenem Unterton zu dem Jungen. »Stell dich gerade hin.
    Richtig so. Lass die Schultern hängen. Keine krumme, nachlässige Haltung, bis du mindestens zwölf bist – so lautet das Gesetz. In Ordnung. Und jetzt solltest du einfach geradeaus schauen, während ich dir einen Schläger anpasse.«
    Abe und ein Sportgerätekunde – das war gewöhnlich das reinste absurde Theater. Jack hielt sich zurück und verfolgte das Geschehen gespannt.
    Abe war einsfünfundfünfzig oder –sechzig groß.
    Er war knapp über sechzig Jahre alt und hatte einen haarmäßig unterernährten Schädel sowie eine etwas zu üppige Taille. Bekleidet war er mit seinem üblichen kurzärmeligen weißen Oberhemd und einer schwarzen Hose, beides mit Kostproben dessen übersät, was er im Laufe des Tages verzehrt hatte. Da der Tag zur Neige ging, zeichnete sich das Kostprobenmenü also durch eine enorme Vielfalt aus.
    Er ergriff gerade eine Hand voll Hockeyschläger und hielt sie nacheinander aufrecht neben den Jungen. Der Griff des ersten Schlägers reichte etwa bis zu den Augen des Jungen.
    »Nein. Zu lang. Und ein Schläger sollte schon die richtige Länge haben, sonst siehst du draußen auf dem Eis wie ein kalyekeh aus.«
    Der Junge sah zu seiner Mom hin, die die Achseln zuckte. Keiner der beiden hatte die leiseste Idee, wovon Abe redete. Jack erging es genauso.
    Der zweite Schlägergriff reichte bis zum Kinn des Jungen.
    »Zu kurz. Wenn du jetzt Schlittschuhe tragen würdest, wäre es okay, aber nur in normalen Schuhen, nein.«
    Der dritte Schläger endete dicht unter der Nase des Jungen.
    »Perfekt! Und dazu ist er aus Graphit hergestellt.
    Elastisch und unzerbrechlich. Damit kannst du jeden Gegner bewusstlos prügeln, ohne Angst haben zu müssen, dass der Schläger zerbricht.«
    Der Junge starrte ihn mit großen Augen an.
    »Wirklich?«
    Die Mutter wiederholte die Frage, aber mit zusammengekniffenen Augen und in einem ganz und gar nicht freudig gespannten Tonfall.
    Abe zuckte die Achseln. »Was soll ich sagen?
    Eishockey ist schon lange kein richtiger Sport mehr.
    Man rüstet seine lieben Kleinen eigentlich eher für eine Eisprügelei aus. Warum sollte man es da zulassen, dass dem süßen Kleinen was zustößt?«
    Die Mutter presste die Lippen zu einem schmalen Strich aufeinander. »Können wir nicht einfach bezahlen, was wir bis jetzt gefunden haben, und dann gehen?«
    »Soll ich Sie am Bezahlen hindern?«, fragte er und strebte zur ramponierten Theke, auf der die Registrierkasse stand. »Natürlich können Sie bezahlen.«
    Ihre Kreditkarte wurde gescannt, akzeptiert, ein Quittungsabschnitt wurde unterschrieben, und schon war sie auf dem Weg nach draußen. Deutete ihr Gesichtsausdruck bereits an, dass sie diesen Laden nie wieder betreten würde, so ließ ihr Kommentar keinen Zweifel daran.
    »Suchen Sie das Weite, so lange Sie es noch können«, murmelte sie, während sie an Jack vorbeiging.
    »Dieser Kerl ist ein Irrer.«
    »Wirklich?«, fragte Jack.
    Abe hatte auf seinem Hocker geparkt und seine übliche Händeaufden-Oberschenkeln-Haltung eingenommen, während Jack zur Theke ging. Parabellum, Abes blauer Papagei und ständiger Gefährte, saß rechts von ihm in seinem Käfig und knabberte an einem Gebilde herum, das wie ein Dauerlutscher aus Vogelfutter aussah.
    »Eine weitere Hochwassermarke in der bunten Reihe von Abe Grossmans Kundenkontakten«, stellte Jack grinsend fest. »Hast du jemals dran gedacht, dich in Zeitungsanzeigen als Berater zu empfehlen??«
    »Pah«, sagte Abe mit wegwerfender Geste. »Eishockey.«
    »Wenigstens hast du was verkauft, das tatsächlich mit einer Sportart zu tun hat.«
    Der im Parterre gelegene Sportartikelladen hätte sicherlich längst Pleite gemacht, wäre da nicht Abes wahres Geschäft gewesen, das im Keller sein geheimes Dasein fristete. Er brauchte die

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