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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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ihr mit, Jack sei hier – für ein Abschlussgespräch.«
    »Ich weiß nicht recht. Es ist schon ziemlich spät.«
    »Rufen Sie sie ruhig an. Ich warte hier draußen.«
    Er nickte. »Das denke ich mir.«
    Er schloss die Tür und ging zum Telefon in der Halle. Jack lehnte sich gegen den Spalt zwischen Glastür und Glaswand. Er deckte sein zur Straße gewandtes Ohr ab und lauschte.
    »Mrs. Roselli? Entschuldigen Sie, dass ich Sie so spät noch störe, aber hier unten ist ein Mann. Er sagt, er heiße Jack und Sie würden ihn erwarten … Wie bitte? … Oh, ich verstehe … Das tut mir aber Leid… kann ich irgendetwas tun? … Sind Sie ganz sicher? Ich kann per Telefon … Ja, ja, ich verstehe. Ich werde es ihm ausrichten. Und vergessen Sie nicht, wenn Sie irgendetwas brauchen, egal was, ich bin hier unten … Richtig. Gute Nacht und gute Besserung.«
    Jack trat einen Schritt zurück, als das Gespräch beendet wurde. Es klang, als sei die alte Dame krank.
    Der Portier kehrte zur Tür zurück. Jack konnte jetzt sehen, dass der Name Louis auf dem Messingschild an seiner Brust stand. Diesmal öffnete er die Tür ein bisschen weiter. Offensichtlich hatte ihm das Gespräch mit der alten Dame bestätigt, dass Jack ein seriöser Besucher war.
    »Sie fühlt sich nicht wohl und meint, Sie sollten morgen noch einmal wiederkommen.«
    »Ist sie okay?«
    »Sie klingt nicht allzu fröhlich, aber sie will keinen Arzt, daher …« Er zuckte die Achseln. »Wenn sie etwas brauchen sollte, bin ja ich hier.«
    »Gut. Ich möchte nämlich nicht, dass ihr irgendetwas zustößt.«
    Jack machte kehrt und entfernte sich. Einen halben Block weiter zog er wegen der plötzlich aufkommenden Kälte die Schultern hoch. In dieser Woche hatte er also drei neue Frauen kennen gelernt. Jetzt, nach vierundzwanzig Stunden, war eine gestorben, wurde eine vermisst und die dritte war krank. War er etwa mit einem Fluch belegt? Hatte er sich vielleicht zu einer Art modernem Jonas entwickelt?
    Was zum Teufel geschah da gerade?

Sonntag
    ____________________
1
    Die Nachricht wurde um kurz nach neun gesendet.
    Da er mit seiner aufgestauten Energie nichts anderes anzufangen wusste, hatte Jack begonnen, seine Wohnung einer Generalreinigung zu unterziehen. Er wünschte sich zuvor sehnlichst einen Reinigungsservice, der aber könnte auf Dinge stoßen, die nicht für die Augen der jeweiligen Angestellten bestimmt waren. Manchmal half ihm Gia beim Putzen, aber heute war er auf sich alleine gestellt.
    Er hatte den Tuner seiner Stereoanlage auf Mittelwelle 880, eine reine Nachrichtenstation, eingestellt. Meist putzte er zu Titeln von ZZ-Top oder den Allman Brothers, doch heute wartete er auf die neuesten Meldungen im Fall der verschwundenen Nonne.
    In den Morgenzeitungen hatte nichts darüber gestanden. Wenn es Neuigkeiten gäbe, würden sie zuerst über den Rundfunk verbreitet werden.
    Jack wischte gerade mit einem feuchten Aufnehmer den Küchenfußboden, als die Meldung kam. Sie war nicht gut.
    Die Leiche der Schwester Margaret Mary O’Hara war in Flushing gefunden worden – ein Mann, der seinen entlaufenen Hund suchte, hatte sie entdeckt.
    Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Die Polizei lehne es ab, sich zum Zustand der Leiche oder irgendwelchen anderen Einzelheiten zu äußern.
    Zutiefst betroffen legte Jack den Mopp hin und ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen. Zwei der drei Frauen waren also tot. Von beiden kannte er die Mörder. Brady und Jensen hatten Jamie Grant lebendig begraben. Und Cordova … Jack war in diesem Fall kein Augenzeuge, aber das brauchte er auch nicht zu sein. Er wusste Bescheid.
    Die Frage war … was sollte er unternehmen? Wie sollte er in diesen beiden Mordfällen aktiv werden, ohne seine Tarnung aufzugeben und sich zu exponieren?
    Er schloss die Augen und schob die beteiligten Personen und die Begleitumstände in seinem Kopf hin und her … wie in einer Betonmischmaschine.
    Brady, Jensen, Cordova, Blascoe, der Tempel …
    Blascoe, Brady, der Tempel, Cordova, Jensen …
    Und langsam, mühsam, begann sich ein Plan abzuzeichnen.

2
    Gottverdammter dämlicher Köter.
    Richie Cordova saß bei Hurley’s und hätte am liebsten den Fernseher von der Wand gerissen und durch das Fenster auf die Straße geworfen.
    Er hatte die Leiche an einem Ort deponiert, wo niemand sie finden konnte – zumindest kein Mensch –, bis sie zu stinken begänne. Mit einem entlaufenen Hund hatte er nicht gerechnet.
    Er hatte einen freien Ecktisch gefunden

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