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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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schluckte den größten Teil des Sternenlichts. Er suchte nach Anzeichen, dass der Mond bald aufginge, konnte aber keinen Lichtschimmer entdecken, der darauf hingewiesen hätte. Gut. Je weniger Licht, desto besser für ihn.
    Er setzte über den Drahtzaun und eilte geduckt durch das hohe Gras auf die Scheinwerfer zu.
    Er duckte sich tiefer, während er sich der Anhöhe näherte, stoppte schließlich und ging außerhalb des Lichtkreises der Scheinwerfer auf Tauchstation.
    Der Tieflader und zwei Pickups standen um einen Schacht herum, der einen Durchmesser von zweieinhalb bis drei Metern hatte. Dem Umfang des Erdhaufens nach zu urteilen, der neben dem Schacht aufragte, musste er nach Jacks Einschätzung sehr tief sein.
    Tief genug, um Jamies Betonsarg vollständig aufzunehmen.
    Vier Männer mit Schaufeln sowie einer der Fahrer standen am Rand des Schachts und verhielten sich völlig ungezwungen ohne einen Anflug von Wachsamkeit. Das brachte Jack zu der Überzeugung, dass sie dem, was er bereits wusste, wahrscheinlich nichts hinzufügen konnten. Er hatte die Fahrt umsonst gemacht.
    Nein … nicht ganz umsonst. Er hatte immerhin in Erfahrung bringen können, wo sie Jamie Grant beerdigten.
    Der Fahrer am Schachtrand gab seinem Partner im Führerhaus des Tiefladers ein Zeichen. Daraufhin konnte Jack verfolgen, wie die Winde des Lasters das vordere Ende der Säule anhob und sich das untere Ende über die schwarze Öffnung des Erdlochs schob.
    Jacks Instinkt trieb ihn an, diesem Geschehen Einhalt zu gebieten. Jamie hatte etwas Besseres verdient.
    Doch er würde es mit sechs Männern aufnehmen müssen, von denen einige sogar bewaffnet sein konnten. Da wäre es doch besser, sie ihre Arbeit vollenden zu lassen.
    Und ein weiterer Grund, sich zurückzuhalten, war: Solange er wusste, wo die Säule – genau genommen die Leiche – vergraben war, blieb sie eine potentielle Waffe gegen Brady und Jensen. Er brauchte einstweilen nichts anderes zu tun, als sich zu überlegen, wie er sie mit größtmöglichem Schaden für beide einsetzen könnte.
    Daher blieb er in seinem Versteck, hielt den Atem an und verfolgte, wie die Säule hochstieg, mit ihrer Unterlage einen immer steileren Winkel bildete und schließlich von der Ladefläche ins Erdloch rutschte.

9
    Mitten in Manhattan schreit eine alte Frau auf und greift sich an den Rücken, als ein entsetzlicher Schmerz durch ihren Körper fährt. Ihr Hund, ein Rottweiler, steht neben ihr, die Beine steif, den Körper angespannt, und kläfft mitfühlend.
    Sie kennt die Ursache ihrer Qual.
    Schon wieder jemand … sie haben schon wieder jemanden begraben. Sie müssen aufgehalten werden, ehe es zu spät ist.
    Aber sie schafft es nicht. Jemand anders muss für sie tätig werden und diese Aufgabe erfüllen.

10
    Jacks Gedanken eilten seinem Wagen voraus, während er auf dem Penn Turnpike nach Osten fuhr. Wie könnte er den größtmöglichen Nutzen aus dem Wissen um die Säule ziehen …
    Ihm fiel nichts ein. Er war wie ausgetrocknet …ausgetrocknet wie die Erde, mit der sie Jamies Grab aufgefüllt hatten.
    Östlich von Harrisburg gab er seine Bemühungen auf und schaltete das Radio ein. Vielleicht könnte er sich eine Zeit lang durch Musik ablenken lassen, um das Problem dann mit freiem Kopf aufs Neue anzugehen. Aber er fand nichts, das ihm gefiel. Er wünschte sich in diesem Augenblick, einige seiner CDs mitgenommen zu haben, sagte sich aber gleichzeitig, dass er sich diese höchstwahrscheinlich auch nicht hätte anhören wollen.
    Das Problem war nicht die Musik, sondern er selbst. Er würde keine Ruhe haben, wäre nicht mehr er selbst, bis er diese Angelegenheit ins Reine gebracht hätte.
    Er schaltete auf Mittelwelle um und fand den Sender WABC in New York. Er wartete einen Werbespot ab, um zu erfahren, welcher Vertreter aus ihrem Stall voller Talkshow-Clowns um diese Zeit am Mikrofon saß, musste aber leider feststellen, dass er mitten in den Nachrichten gelandet war. Er streckte schon den Finger nach der SENDERSUCHE-Taste aus, als er etwas hörte, das ihn starr werden ließ …
    »Von der vermissten Nonne gibt es auch weiterhin keine Neuigkeiten zu berichten. Schwester Margaret Mary O’Hara wurde heute am frühen Abend vor Zeugen auf der Lower East Side von einem Bürgersteig in einen Wagen gezerrt. Der Zeuge konnte weder Angaben zum Wagentyp machen noch w ar er in der Lage, das Nummernschild zu entziffern. Falls Sie irgendwelche Angaben zu diesem Vorfall machen können – oder überhaupt

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