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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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von Richie gehabt habe und dass nur Jack ihn kannte und ihr seinen Namen nicht hatte verraten wollen.
    An diesem Punkt hätte Richie aufhören und die ganze Angelegenheit beenden sollen. Er hatte bekommen, was er hatte haben wollen, also hätte er ihr die Kehle durchschneiden und Feierabend machen sollen. Er hatte das Rasiermesser schon bereitgelegt.
    Im Gegensatz zu den Patronen in seiner .38er Pistole ließ sich ein Rasiermesser nicht zurückverfolgen.
    Aber er hatte es nicht benutzt. Denn er konnte nicht aufhören – hatte nicht aufhören wollen. Er hatte die totale Kontrolle, er saß auf dem Fahrersitz und wollte nicht bremsen. Und er wollte das Lenkrad nicht loslassen.
    Erst als auch der letzte Rest ihres Lebens versikkert war, kam er zu sich. Erst dann trat er zurück und sah sich an, was er getan hatte. Und kotzte sein Mittagessen aus.
    Jetzt fühlte er sich ein wenig besser, aber nicht viel. Plötzlich kam ihm in den Sinn, dass es eigentlich Nevas Schuld gewesen war. Sehr oft, während er sich mit der Nonne beschäftigte, hatte er an seine Exfrau gedacht und ihr Gesicht vor sich gesehen. Ja.
    Ihre Schuld war es. Wenn sie nicht so …
    Wie dem auch sei, es war vorbei. Zumindest zum Teil. Er würde die Leiche verstecken, dann versuchen, nicht an das zu denken, was er getan hatte, und den nächsten Schritt in Angriff nehmen.
    Und der bestand darin, diesen Jack zu suchen. Das war absolut vorrangig, denn dieser Jack wusste, wer er war. Sobald er aus dem Weg geschafft worden wäre, gäbe es auch keine Verbindung mehr zwischen Richie Cordova und der verschwundenen Schwester Margaret Mary.
    Aber die Nonne hatte sich nicht an seine Telefonnummer erinnern können – oh, sie hatte sich sehnlichst gewünscht, dass sie ihr einfiel, dafür hatte Richie gesorgt. Aber sie war nirgendwo in ihrem Gedächtnis gespeichert.
    Womit ihm nur der Name Julio’s, also eine Bar auf der Upper West Side, blieb. Richie hatte keine Ahnung, wie er an diese Sache herangehen sollte. Er war im Nachteil, denn er wusste nicht, wie dieser Jack aussah. Die Nonne hatte ihm eine Beschreibung gegeben, aber die passte auf mindestens eine Million Typen. Er würde das Ganze überschlafen und hoffen, dass ihm bald irgendetwas Sinnvolles einfiel.
    Schlafen. Ja, das wäre jetzt gut. Er war todmüde.
    Aber zuerst musste er sich der Leiche entledigen.
    Er fasste sich ein Herz, drehte sich um und krempelte die Ärmel hoch …

12
    Jack war zwar für einen Besuch am Beekman Place nicht passend gekleidet, aber seine Laune befand sich auf einem Tiefpunkt, und er hatte keine Lust zu lächerlichen Spielchen.
    Er war in Cordovas Haus gewesen – hatte sich mit seinem Dietrich Zugang verschafft und es vom Keller bis zum Dach durchsucht. Keine Spur von Schwester Maggie.
    Die nächste Station war die Bar Hurley’s. Falls Cordova sie entführt hatte, war die Chance eigentlich gering, dass er nun in seiner Stammbar herumhing.
    Andererseits, wenn er sie umgebracht und ihre Leiche beseitigt hatte, verspürte er vielleicht das Bedürfnis nach ein paar Drinks und brauchte möglicherweise auch ein Alibi. Aber Jack traf ihn auch nicht bei Hurley’s. Er sah sogar auf der Herrentoilette nach. Kein Cordova.
    Die letzte Station war sein Büro gewesen: ebenfalls Fehlanzeige.
    Jack war noch einmal an Cordovas Haus vorbeigefahren – nur für den Fall, dass er zwischenzeitlich dorthin zurückgekehrt war. Aber seine Wohnung schien genauso verwaist wie vorher, als er sie verlassen hatte. Er hatte ein Stück die Straße hinunter geparkt und beobachtete das Haus.
    Wo war dieser fette Mistkerl? Jack scheute sich davor, sich vorzustellen, was er mit Schwester Maggie getan hatte. Wenn Jack ihn aufstöberte, würde Cordova ihm erzählen, wo sie war. Dafür würde Jack schon sorgen.
    Aber nach einer Stunde Wartezeit war Cordova nicht aufgetaucht. Es war sehr gut möglich, dass er sich überhaupt nicht zeigte.
    Daher beschloss Jack, nun der dritten Frau, die in dieser Woche in sein Leben getreten war, einen Besuch abzustatten.
    Esteban stand nicht an der Tür, und sein Kollege, der die Spätschicht hatte, ein vierschrötiger Schwarzer, wollte Jack nicht mal in die Halle lassen.
    Sein Arm verdeckte sein Namensschild, als er die Glastür nur wenige Zentimeter öffnete und Jacks zerknautschtes Sweatshirt und seine ebenfalls zerknautschte Jeans musterte. »Stehen Sie auf Mrs. Rosellis Besucherliste?«
    »Von einer Liste weiß ich nichts, aber sie erwartet mich. Rufen Sie sie an und teilen Sie

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