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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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umzugehen. Lass sie reden, bis ihnen die Luft ausgeht.
    Gorcey sank auf seinem Stuhl zurück. »Das ist natürlich unmöglich.« Seine Stirn legte sich in Falten.
    »Aber ich kann mich revanchieren.«
    Wieder wünschte sich Richie, er könnte Gorceys Augen sehen.
    »Wie wollen Sie das anstellen?«
    »Mit Ihrer Hilfe, hoffe ich.«
    Allmählich wurde es interessant. Ein Schwuler wie Louis Gorcey, der glaubte, er könne sich mit einer international prominenten Persönlichkeit wie Luther Brady anlegen. Richie hatte mit einer todlangweiligen Stunde gerechnet, aber dies machte doch irgendwie Spaß. Wie zum Beispiel auch noch dafür bezahlt zu werden, dass man sich unterhalten ließ.
    »Warum erzählen Sie mir das alles?«
    »Weil ich Sie engagieren möchte.«
    »Um was zu tun?«
    »Lee hat mir erzählt, Sie seien ein Ass mit der Kamera.«
    Richie unterdrückte das Grinsen, das sich auf seinem Gesicht ausbreiten wollte. Dobbins sagte das, hm? Nun, warum nicht. Richie kannte sich im Umgang mit Kameras bestens aus und war ein Spezialist für schlechte Lichtverhältnisse. Ein verdammt guter Spezialist. Man brauchte nur die Kühe zu fragen, die er regelmäßig molk.
    Er lachte verhalten und spielte den Bescheidenen.
    »Nun, ob ich ein solches Ass bin, weiß ich nicht, aber …«
    »Er erzählte mir, wie Sie seinen Partner überführt haben, und ich möchte, dass Sie das Gleiche auch für mich tun. Ich möchte, dass Sie Luther Brady auf frischer Tat ertappen.«
    »Auf welcher Tat?«
    Gorceys Schultern sackten herab. »Das weiß ich nicht so genau. Aber ich weiß, dass er sich jeden Sonntagabend davonschleicht und in die Berge fährt.
    Er wohnt im Tempel auf der Lexington Avenue. Jedes Mal, wenn er den Tempel verlässt, also an jedem Wochentag, hat er einen Chauffeur. Aber nicht bei seinen Fahrten am Sonntagabend.«
    Richie lächelte. »Demnach haben Sie ihn beobachtet.«
    »Nun ja, richtig. Ich bin ihm sogar an einigen Abenden gefolgt, habe ihn aber jedes Mal verloren.«
    »Beschattungen sollten Sie einem Profi überlassen.«
    »Deshalb bin ich ja zu Ihnen gekommen.«
    »Aber was bringt Sie zu der Vermutung, dass diese Fahrten irgendeinen … illegalen Hintergrund haben?«
    »Weil es die einzigen Gelegenheiten sind, bei denen er allein unterwegs ist. Das sagt mir, dass er irgendetwas im Schilde führt, von dem er nicht will, dass irgendjemand anders davon erfährt.«
    »Das könnte sein«, sagte Richie. »Es könnte aber auch heißen, dass er einfach nur allein sein will.«
    Die Hände flatterten schon wieder durch die Luft.
    »Diese Möglichkeit besteht zwar immer, aber bei einem Mann, so skrupellos wie Luther Brady, habe ich doch starke Zweifel. Und wenn er in irgendetwas verwickelt sein sollte, das das Tageslicht scheuen muss, dann möchte ich Bilder davon haben.«
    … das das Tageslicht scheuen muss … War dieser Typ noch ganz echt? Nein, natürlich nicht. Er war eben schwul.
    »Na schön, Lou. Gehen wir mal davon aus, dass er in so etwas verwickelt ist. Was haben Sie mit den Bildern vor?« Er hob abwehrend die Hand. »Erzählen Sie mir nicht, es ist etwas Illegales, wie zum Beispiel Erpressung. An einer Erpressung kann und darf ich mich nicht beteiligen. Das verstößt gegen die ethischen Vorschriften der NYAPI.«
    Gorcey blinzelte. »Der Ny …?«
    »Der New York Association of Private Investigators.«
    Richie war der NYAPI beigetreten, als er sein Büro eröffnet hatte, und hatte ein Jahr lang Gebühren gezahlt – gerade lange genug, um eine Mitgliedsurkunde zu erhalten, die er sich ins Büro hängen konnte. Danach hatte er alle Mitteilungen des Vereins in den großen runden Aktenordner gestopft. Aber darauf hinzuweisen, dass man sich an die berufsethischen Gesetze einer professionellen Organisation hielt, beeindruckte gewöhnlich vor allem potentielle Kunden. Es überzeugte sie davon, dass sie die Dienste eines Menschen mit Prinzipien in Anspruch nahmen.
    Gorcey murmelte: »Das ist gut zu wissen …«
    »Wenn Sie die Absicht haben, diese Fotos zu benutzen – unter der Voraussetzung, dass es überhaupt irgendetwas gibt, das sich zu fotografieren lohnt – und diesen Mann als Betrüger und Scharlatan entlarven, dann ist das in Ordnung. Damit erweist man der Öffentlichkeit einen wertvollen Dienst. Aber Erpressung? Nein, in diesem Fall müssen Sie auf meine Mithilfe verzichten.«
    Das war die der Situation angemessene Rede und so überzeugend wie immer. So sollte es auch sein.
    Richie hatte sie schließlich schon oft

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