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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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genug abgespult.
    »Nein … nein. Ich denke gar nicht daran, ihn zu erpressen. Ich möchte, dass Sie ihn als den geldgierigen Scharlatan entlarven, der er in Wirklichkeit ist.«
    Scharlatan? Eine harmlosere Bezeichnung fiel ihm wohl nicht ein. Aber was konnte er von einem schwulen Weichei anderes erwarten?
    Gorcey beugte sich vor. »Werden Sie mir helfen?
    Heute Abend?«
    Richie überlegte. Ja, er wollte den Auftrag, aber er zog es doch vor, die Dinge nicht zu überstürzen. Besonders gerne jedoch häufte und schrieb er Stunden an, für die er bezahlt wurde. Und er hatte das Gefühl, dass es nicht schaden würde, so zu tun, als lasse er sich nicht so einfach engagieren.
    »Warum muss es heute Abend sein? Was ist mit nächstem Sonntag nicht in Ordnung?«
    »Weil ich ihn jetzt kriegen will.« Gorcey machte einen leicht aufgeregten Eindruck, seine weibische Stimme wurde lauter. »Ich will nicht zulassen, dass er noch eine weitere Woche lang Leute wie mich betrügt. Ich möchte ihm endlich das Handwerk legen.
    Hören Sie mich?« Er schlug mit beiden Fäusten auf Richies Schreibtisch. »Jetzt!«
    Richie hob beschwörend die Hände. »Okay, okay.
    Ich verstehe.«
    Der Kerl war richtig in Rage geraten. Richie unterdrückte ein Lächeln. Wie lautete das Sprichwort?
    Ein verschmähtes Weibsstück ist die wahre Hölle?
    Oder so ähnlich.
    Gorcey lehnte sich zurück. »Tut mir Leid. Es ist nur … sehen Sie, ich zahle Ihnen weitere zweitausend, wenn Sie ihm heute Abend folgen und in Erfahrung bringen, was er tut. Ist das fair?«
    Fair? Für vier, fünf Stunden Arbeit? Das war verdammt noch mal sogar mehr als fair. Dieser Schwule musste verdammt reich sein.
    Richie hatte schon mal gehört, dass sie meistens eine Menge Geld hatten. So ohne Kinder und Ehefrau und so …
    Er drehte den Kopf hin und her und versuchte den Eindruck eines Mannes zu erwecken, der angestrengt nachdenkt. Dabei hatte er sich längst entschieden. Er wollte nur nicht so schnell zusagen. Wer weiß?
    Wenn er zögerte, vielleicht stockte Gorcey sein Angebot um einen weiteren Tausender auf.
    Seine Nummer hatte Erfolg. Gorcey gab sich einen Ruck. »Ich lege tausend dazu, wenn Sie Bilder beschaffen, die ich benutzen kann.«
    Du meinst, dachte Richie, Bilder, von denen du denkst, dass du sie benutzen kannst.
    Eigentlich sollte er diesem dämlichen Typen da klar machen, dass Fotos von Luther Brady in den Armen einer Freundin oder gar eines Freundes sein Ansehen nicht im Mindesten ankratzen würde. Jedenfalls nicht heutzutage.
    Und das war verdammt schade. Es weckte in Richie die Sehnsucht nach den fünfziger Jahren. Damals war er noch ein Kind gewesen, aber er erinnerte sich deutlich, wie empfindlich und spießig alle gewesen waren. Das war die Zeit, als schon der vage Hauch eines Skandals eine Karriere stoppen oder einen Ruf auf Null bringen konnte. Sein Nebengeschäft wäre so viel einfacher und profitabler, wenn Amerika sich nicht so grundlegend verändert hätte.
    Aber das hatte es nun mal. Heutzutage war alles möglich, und es war verdammt schwierig, die Leute mit irgendetwas zu schocken.
    Das allerdings würde er Gorcey auf keinen Fall auf die Nase binden.
    Aber falls er wirklich auf etwas Heißes stoßen sollte – etwas richtig Wildes –, dann konnte er immer noch ein paar zusätzliche Fotos machen – harmlose, unschuldige Fotos – und Gorcey weismachen, dass Brady sich draußen im Wald die Zeit mit nichts anderem vertrieb als damit, allein herumzusitzen und zu meditieren.
    Das brisante Material würde er behalten … und Luther Brady seiner Kuhherde hinzufügen. Brady hatte die Kontrolle über Millionen. Seine Milch wäre besonders fett und ertragreich.
    »Okay, Lou«, sagte Richie. »Ich mach das. Normalerweise treffe ich umfangreiche Vorbereitungen – Sie wissen schon, ich beschaffe Hintergrundinformationen und so weiter –, ehe ich aktiv werde, aber ich sehe, wie dringend es Ihnen ist, Lou. Ich sehe, wie Sie leiden, daher mache ich in Ihrem Fall eine Ausnahme.«
    Gorcey strahlte und flatterte wieder mit den Händen – diesmal um einiges heftiger und höher. Er schien aufrichtig erfreut zu sein.
    »Das ist wunderbar. Ich treffe Sie dann heute Abend bei …«
    Richie winkte ab. »Moment, Sekunde. Was meinen Sie damit, dass Sie mich treffen wollen?«
    »Ich begleite Sie.«
    »Ohhh nein. Ich arbeite allein.«
    Gorceys Lippen wurden zu einem schmalen Strich. »Das mag ja sein, aber ich erwarte, dass Sie diesmal eine Ausnahme machen. Vor allem

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