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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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wieder und wieder gelesen und fand keinerlei Anzeichen, daran zu zweifeln, dass die Entscheidung, sich mit Gorcey zu treffen, richtig war.
    Zuerst das Horoskop für die Zwillinge: Finanzielle Vorteile sind nur mittels sorgfältiger Planung zu erreichen. Tun Sie, was nötig ist, um Ihre Arbeit interessant und erfolgreich zu gestalten. Machen Sie keinen Hehl aus Ihrer Zufriedenheit über Ihre augenblickliche Position, und sie wird sich auch weiterhin entscheidend bessern.
    Konnte es einen deutlicheren Hinweis geben?
    Dann das Horoskop für den Krebs: Intensive Gespräche verbessern Ihren finanziellen Status. Vertrauen Sie auf Ihr Verhandlungsgeschick.
    Das war fast zu schön, um wahr zu sein. Zum einen war von »finanziellen Vorteilen« die Rede, zum anderen verbesserten »intensive Gespräche den finanziellen Status«. Und hier saß er und war im Begriff, von jemandem dafür Geld zu bekommen, dass er sich anhörte, was er zu erzählen hatte.
    Wie konnte Neva da behaupten, dass Astrologie völliger Unfug sei?
    Richie hörte, wie an der Tür geklopft wurde. Das musste Gorcey sein.
    Sobald er sein Büro betreten hatte, war das Erste, was er tat, Dobbins’ Nummer herauszusuchen und ihn anzurufen. Aber Dobbins war nicht zu erreichen.
    Schade. Er hätte sich besser gefühlt, wenn er mit ihm hätte sprechen und ihn fragen können, ob er sich für Gorcey verbürge. Aber da dies nicht möglich war, würde Richie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen.
    Während er seine .38er aus dem Schulterhalfter holte, rief er: »Kommen Sie rein! Es ist offen!«
    Die Pistole vermittelte ihm ein Gefühl der Sicherheit, und er hätte sie liebend gerne in der Hand behalten, aber er würde seinem Besucher die Hand schütteln müssen. Daher schob er die Waffe unter die Zeitung, die auf seinem Schreibtisch lag, und erhob sich.
    »Hallo?«, fragte eine Stimme im Vorzimmer.
    »Ich bin hier hinten!«
    Ein Mann von mittlerer Statur trat durch die Tür.
    Er war etwa zwanzig Jahre jünger als Richie und trug eine dunkle Sonnenbrille. Unterm Arm hielt er eine zusammengefaltete Zeitung, und das war das Einzige, was normal an ihm war.
    Sein kurzes braunes Haar war ein Tick zu makellos frisiert, und auf seiner Oberlippe prangte ein nekkischer kleiner Schnurrbart. Die Nonne hatte nichts davon erwähnt, dass Jack einen Schnurrbart hatte.
    Was seine restliche Erscheinung betraf, nun, schwul war der einzige Begriff, der Richie einfiel, um den Mantel und die Hose zu beschreiben, die dieser Typ trug. Und außerdem hatte er noch eine total bescheuerte Schultertasche bei sich.
    Scheiße, der Typ sah noch um einiges schwuler aus, als er am Telefon geklungen hatte.
    »Mr. Cordova?« Er streckte ihm eine Hand über den Schreibtisch entgegen. »Louis Gorcey. Vielen Dank, dass Sie mich empfangen.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Mr. Gorcey.«
    Und wie, dachte er, während er beim Händedruck das Gefühl hatte, einen toten Fisch anzufassen.
    »Nennen Sie mich Louis.«
    Dieser Typ sah so gefährlich aus wie eine altersschwache Großmutter, aber das hieß noch lange nicht, dass er keine Waffe bei sich trug. Zweimal hatte Richie am eigenen Leib erfahren müssen, wie gründlich der äußere Anschein täuschen kann.
    »Gut. Aber ehe wir uns unterhalten, muss ich darauf bestehen, dass Sie Ihren Mantel ablegen.«
    Gorceys Stirn legte sich unter seiner makellosen Frisur in Falten. »Ich verstehe nicht.«
    »Tun Sie mir den Gefallen, Louis. Ich bin in einem Gewerbe tätig, in dem man nie vorsichtig genug sein kann. Sie rufen mich an einem Sonntag an, erklären, Sie müssten mich unbedingt sprechen und könnten nicht bis morgen warten, was mich natürlich schon ein wenig nachdenklich werden lässt. Ich leide zwar nicht gerade unter Verfolgungswahn, aber ich bin auch kein Idiot.«
    »Also wirklich, ich glaube nicht, dass …«
    »Spielen Sie nicht den Beleidigten, Lou. Es ist doch ganz einfach: Ziehen Sie Ihren Mantel aus oder nicht?«
    Für ein oder zwei Sekunden, als Richie annahm, er würde der Aufforderung nicht nachkommen, spannte er sich innerlich und ließ seine Hand in Richtung Zeitung wandern. Seine Finger berührten beinahe die Pistole, als Gorcey einen tiefen Seufzer von sich gab.
    »Ach, na schön. Wenn Sie unbedingt darauf bestehen.«
    Er öffnete den Gürtel und schlüpfte aus dem Mantel, faltete ihn zusammen und drapierte ihn dann über die Rückenlehne des Besucherstuhls. Er hob die Arme und drehte sich einmal graziös um die eigene Achse.
    Richie

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