Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
angesichts des Honorars, das ich Ihnen zahle.«
»Tut mir Leid, aber das kann ich nicht zulassen.
Sie haben in diesem Tätigkeitsbereich keinerlei Erfahrung. Sie könnten die ganze Operation auffliegen lassen. Und warum wollen Sie überhaupt mitkommen? Dafür engagieren Sie doch mich.«
Und abgesehen davon habe ich nicht die geringste Lust, die halbe Nacht mit einem Schwulen ein Automobil zu teilen.
»Ich will es mit eigenen Augen sehen.«
»Das tun Sie doch«, sagte Richie geduldig. »Auf den Fotos.«
Gorcey schüttelte den Kopf und presste die Lippen noch fester aufeinander. »Ich komme mit, Mr. Cordova, so oder so. Entweder in Ihrem Wagen oder in meinem eigenen, mit dem ich Sie verfolge, während Sie Brady verfolgen.«
Richie nahm den Unterton unbeugsamer Entschlossenheit in Gorceys Stimme wahr. Scheiße. Das Letzte, was er sich wünschte, wenn er seiner Arbeit nachging, war, einen Amateur mitzuschleppen. Vor allem wenn der ein Schwuler war. Und erst recht, wenn sich herausstellte, dass Brady wirklich ein schmutziges kleines Geheimnis hatte.
Aber es sah so aus, als hätte er keine Wahl.
Er seufzte. »Okay, Lou. Ich nehme Sie mit. Aber ich kann Ihnen keinen Erfolg garantieren. Und ich möchte mein Geld im Voraus.«
Gorcey entspannte sich sichtlich. »Natürlich. Das ist nur fair.«
»Übrigens, welches Sternzeichen haben Sie?«
Gorceys Augenbrauen zuckten hoch, während er grinste.
»Sonst sitze ich immer in einer Bar, wenn mir diese Frage gestellt wird.«
Richie spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. »Reden Sie nicht so einen Quatsch. Ich wollte mich nur darüber informieren, ob unsere Sternzeichen sich heute Nacht miteinander vertragen.«
»Ich bin Stier.« Sein Lächeln veränderte sich.
»Und machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Cordova.
Ich werde Ihnen nicht im Weg sein. Das verspreche ich.« In seinem neuen Lächeln lag etwas Seltsames… etwas Beunruhigendes. »Sie werden kaum merken, dass ich da bin.«
10
Als Jack seine Telefonmailbox vor Cordovas Haus abrief und Abes Nachricht – »dein Paket ist eingetroffen« – hörte, ließ er sich von einem Taxi nach Manhattan bringen.
Er betrat den Sportartikelladen, schloss die Eingangstür hinter sich ab und begab sich in den hinteren Teil des Ladenlokals.
»Hast du tatsächlich ein Exemplar aufgetrieben?«, fragte er, während er sich Abes Lieblingsplatz näherte.
Abe sagte nichts, sondern starrte ihn nur wortlos an.
»Abe?«
»Jack?« Sein Blick wanderte von Jacks Haar zu seinen hellbraunen Turnschuhen und weiter zu seiner Herrentasche, dann wieder zurück zu seiner Frisur.
»Bist du’s wirklich?«
»Das gehört alles zu einem Job.«
»Heißt das, du arbeitest gerade auf der Christopher Street?«
»Ich erklär es dir später. Hast du die Pistole?«
Abe aber konnte den Blick nicht von ihm lösen.
»Dein Haar … ist es etwa nass?«
»Nee. Das ist nur so ein Gel. Die Beretta, Abe – was ist damit?«
»Und dein Mantel. Er sieht aus wie eine Robe mit diesem Ding da um deine Taille.«
Abes neugierige Blicke verursachten Jack sichtliches Unbehagen.
»Erde an Abe. Hast du …?«
»Hat Gia dich schon so gesehen?«
»Nein, und das wird sie auch nicht.« Durchaus möglich, dass es ihr gefiel und sie verlangte, dass er von jetzt an immer in diesem Aufzug herumlaufen sollte. »Ich glaube, ich muss es für dich buchstabieren: B-E-R-E …«
»Jaja.«
Abe schüttelte sich und löste sich aus seinem momentanen Zustand, wie immer der auch ausgesehen haben mochte, und griff unter die Theke. Eine dunkelbraune Papiertüte kam zum Vorschein, die er über die Theke schob.
Jack öffnete sie und fischte eine 9mm Beretta Stainless heraus. Sie war bildschön. Einfach vollkommen.
»Abe, du bist wirklich sensationell«, sagte Jack und drehte die glänzende Pistole in seinen Händen hin und her. »Du bist wirklich einmalig.«
»Das bin ich. Ja, das bin ich wirklich.« Als Jack diese Äußerung mit einem leicht spöttischen Lächeln quittierte, fügte er hinzu: »Was ist? Soll ich so tun, als sei ich ein Ausbund an Bescheidenheit? Ich habe Stunden am Telefon zugebracht. Niemand sonst in dieser schönen Stadt hätte an einem Sonntag ein solches Ding auftreiben können. Niemand.«
»Dafür danke ich dir, Abe. Wirklich. Wenn du sie nicht aufgetrieben hättest, dann wäre dieser ganze Nachmittag, den ich nur damit verbracht habe, den Job vorzubereiten, den Bach runtergegangen.« Er sah sich um. »Wo sind deine Baumwollhandschuhe?«
Abe holte
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