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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Wohnzimmer. Was wollte er damit.
    O nein! Das Kissen deckte Richies Magengegend zu, während der Kerl den Pistolenlauf ins Kissen bohrte.
    NEIN!
    Ein gedämpfter Knall, und dann schoss ein glühender Schmerz durch seine Eingeweide. Er schrie gegen das Klebeband an und warf sich hin und her.
    Er hätte sich niemals träumen lassen, dass es solche Schmerzen gab. Niemals. Galle stieg in seiner Kehle hoch, doch er schluckte sie krampfhaft herunter.
    Wenn er sich übergab, würde er ersticken, obwohl das wahrscheinlich gar nicht so schlimm wäre. Zumindest würde es den Schmerz stoppen.
    »Soweit ich weiß, ist nichts so schmerzhaft wie ein Bauchschuss«, erklärte der Mann mit kühler, ausdrucksloser Stimme. »Ich hoffe, ich irre mich nicht.«
    Richie verfolgte mit tränenden Augen, wie der Mann zum Schreibtisch zurückkehrte und die Fotos mitsamt den Negativen in einen Briefumschlag stopfte.
    Sein Gesichtsfeld färbte sich an den Rändern grau, und er glaubte, jeden Augenblick ohnmächtig zu werden – wenn es doch nur so wäre! Aber dann klärte sich seine Umgebung wieder.
    Richie schluchzte, als sein Leib von heftigen Krämpfen heimgesucht wurde. Die Laute waren nur noch ein lautes Schnüffeln, das seinen Nasenlöchern entströmte. Es fühlte sich an, als rührte jemand mit einer Mistgabel in seinem Leib herum …
    Und nun verstaute dieser Kerl alles in seiner Schultertasche.
    Richie heulte auf. Er würde ihn doch wohl nicht so zurücklassen! Das konnte er nicht!
    Dann ergriff der Mann wieder das Kissen und die Pistole und baute sich vor Richie auf.
    »Eigentlich hast du es gar nicht verdient«, sagte er mit tonloser Stimme, während er das Kissen auf Richies Brust legte.
    Was? Nein! NEIN!

17
    Nachdem er zwei Hydra-Shocks in Fattys Brust gejagt hatte, trat Jack zurück und sah zu, wie er sich aufbäumte und zuckte und dann erstarrte. Seine großen, hervorquellenden Augen verdrehten sich, und die Lider sanken auf halbmast. Er bedauerte, dass er Cordova nicht hatte am Leben lassen können. Er hatte gehört, dass es manchmal bis zu drei Tagen dauerte, ehe nach einem Bauchschuss der Tod eintrat. Drei Tage ständiger Qual. Nicht einmal ein Zehntel dessen, was dieser Kerl verdient hatte.
    Aber früher oder später, wenn Cordova nicht morgen früh in seinem Büro erschien und auch nicht an sein Privattelefon ging, würde seine Empfangstante jemanden bitten, in seiner Wohnung nachzusehen.
    Und das könnte die Chance dieses fetten Kerls sein, doch noch mit dem Leben davonzukommen.
    Aber Cordova hatte sein Leben verwirkt. Jack wollte nicht nur seinen Tod, er brauchte ihn.
    Er betrachtete die fette, blutige Leiche noch einige Sekunden lang. Maggie … sie war gestorben, weil Jack ein Fehler unterlaufen war. Sie war gestorben, weil sie ein gutes Herz hatte. Trotz Jacks Warnung musste sie geglaubt haben, es sei ihre Pflicht, Metcalf wissen zu lassen, dass er kein Erpressungsgeld mehr zahlen müsste. Und Metcalf, der nicht ahnte, mit welchem Abschaum sie es da zu tun hatten, musste unbedingt seine Klappe aufmachen.
    All das … so unnötig … so verdammt unnötig.
    Jack verstaute die Beretta im Halfter, dann sammelte er zwei der drei ausgeworfenen Patronenhülsen vom Fußboden auf. Die dritte beförderte er mit einem Fußtritt in die Dunkelkammer. Er ergriff seine Schultertasche und ließ den Blick noch einmal umherschweifen. Alles war sauber. Es gab nichts, womit man ihn hätte identifizieren können.
    Okay.
    Er eilte nach unten und ging zu seinem Wagen.
    Auf dem Heimweg würde er die 911 anrufen und melden, dass er glaubte, in Cordovas Haus Schüsse gehört zu haben.

Montag
    ____________________
1
    Jack blieb einige Sekunden lang vor dem Eingang zum Tempel der Dormentalisten stehen.
    Er war zu Hause vorbeigefahren und hatte dort alle Fotos deponiert, die er aus Cordovas Haus mitgenommen hatte. Dann hatte er sich umgezogen und trug jetzt die als Ausschuss ausgemusterten Sachen, die er am Vortag nach seinem Besuch bei Roselli in einem Laden für gebrauchte Kleidung besorgt hatte.
    Mit Klebstoff hatte er sich eine Hand voll verfilzter schwarzer Haare ins Gesicht gepappt und sich anschließend eine Strickmütze bis zu den Ohren über den Kopf gezogen.
    Damit würde er allerdings niemanden täuschen können, der Johnny Roselli kannte. Er bezweifelte, dass sich sogar ein Fremder durch den Bart in die Irre führen ließe, wenn er nahe genug an ihn herankäme.
    Aber er hatte ja nicht vor, jemanden so dicht an sich herankommen zu

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