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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Anspannung und vielleicht auch Nervosität zu schwitzen. Jack erinnerte sich, dass Milkdud einmal gesagt hatte, dass alte Gebäude mit alten Fahrstühlen die Türen besaßen, die sich am einfachsten öffnen ließen. Nun, dieses ehemalige Hotel war ein altes Gebäude, also weshalb…?
    Der Faden spannte sich – der Haken hatte etwas gefangen.
    Jack schickte ein Stoßgebet zur Göttin der Gebäudehacker: Bitte, mach, dass es der Hebel ist!
    Er zog fester und sah, wie sich die Türen bewegten – nur den Bruchteil eines Zentimeters, aber genug, um ihm anzudeuten, dass er sich an der richtigen Stelle befand. Er zog ein wenig stärker, und die Türen wichen weiter auseinander, so dass ein ausreichend breiter Spalt entstand, in den Jack den Schraubenzieher schieben konnte. Er ließ den Faden los und setzte den Schraubenzieher ein, um die Türen aufzuheben, bis er genug Platz für seine Finger fand. Er zwängte sie hindurch, dann schob er die Türen auseinander. Sobald sie einen bestimmten Punkt überwunden hatten, glitten sie von selbst auf, und zwar ganz.
    Der offene Fahrstuhlschacht kam ihm wie ein riesiges Maul vor, das nur darauf wartete, ihn zu verschlingen. Dicke Kabel verliefen in der Mitte des Schachts von oben nach unten. Der Mantel aus Schmiere, der sie umhüllte, reflektierte den matten Schein der einsamen Glühbirnen in ihren Gittergehäusen über den Türen.
    Jack schob den Kopf in den Schacht und blickte in die Tiefe. Glühbirnen leuchteten ihm den Weg in die Schwärze tief unten. Seine Liftkabine konnte er nicht sehen, jedoch die andere, die mit einer »2« auf dem Dach gekennzeichnet war. Sie wartete in der Mitte des Schachts, etwa zehn Stockwerke tiefer.
    Er wandte den Kopf nach rechts und fand dort, was er brauchte. Zwischen den beiden Türen war eine Reihe rostiger Eisensprossen in die Wand eingelassen worden. Sie verliefen über die gesamte Länge des Schachts.
    Er verstaute Schraubenzieher, Haken und Faden in seinen Taschen. Dann packte er eine Sprosse, setzte die mit grobem Profil versehene Gummisohle seines Arbeitsstiefels auf eine andere, tiefer gelegene und schwang sich hinaus in den Schacht. Dabei berührte er einen Schaltkontakt und wurde vom schrillen Ping! der Fahrstuhlklingel erschreckt.
    Also so wurde das Glockensignal ausgelöst.
    Er hätte sich ein raffinierteres System vorgestellt, andererseits aber waren diese Fahrstühle offensichtlich die reinsten Antiquitäten.
    Er ergriff den Hebel und drückte ihn nach unten, um die Fahrstuhltüren wieder zu schließen, dann machte er sich an den kurzen Aufstieg zum obersten Stockwerk.
    Bradys Etage.
    Das Offnen der Fahrstuhltüren von dieser Seite aus stellte keinerlei Probleme dar. Ein Betätigen des Hebels verschaffte ihm Zugang zum zweiundzwanzigsten Stock.
    Die einzige Frage war, ob er hier oben allein war oder nicht. Die Beleuchtung war zwar eingeschaltet, aber das hatte nicht viel zu bedeuten. Er lauschte.
    Kein Laut.
    Jack schloss die Türen, ließ jedoch den Schraubenzieher zwischen ihnen stecken. Er ging durch den verlassenen Empfangsbereich, durchquerte das Büro und kam an Bradys imposantem Schreibtisch vorbei, als er den Weg zum Wohnbereich einschlug.
    Er prüfte die Tür – abgeschlossen. Er klopfte, eine Serie von Triolen, wartete, dann versuchte er es erneut. Keine Reaktion. Er holte sein Mobiltelefon hervor und wählte die »persönliche« Nummer, die Brady ihm in der vergangenen Woche genannt hatte.
    Ein Telefon klingelte auf der anderen Seite der Tür.
    Nach dem fünften Klingeln erklärte ihm eine Stimme – es war nicht die von Brady –, er solle bitte eine Nachricht hinterlassen. Jack war sich einigermaßen sicher, dass Brady um diese Uhrzeit Telefongespräche noch persönlich annehmen würde.
    Daher … war wohl niemand zu Hause. Aber das konnte sich jeden Augenblick ändern.
    Jack machte kehrt und eilte zu Bradys Schreibtisch.

4
    »Im Westen nichts Neues.«
    Der TP im Lobbyschalter zuckte zusammen, als hätte er einen Schuss gehört. Er ließ seine Zeitung sinken und wurde bleich, als er sah, wer der Sprecher war.
    »Sir!« Er schoss hoch. »Sie haben mich erschreckt, Sir!«
    »Stehen Sie bequem«, sagte Jensen und unterdrückte ein Lachen.
    Er nahm nur selten den Fahrstuhl, wenn er von seinem Büro in die Lobby hinunter wollte. Er hatte festgestellt, dass er viel schneller unten war, wenn er das Treppenhaus benutzte. Völlig unauffällig war er durch die Treppenhaustür an der Südseite der Lobby hereingekommen und hatte

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