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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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leben.
    Aber …«
    Sie löste eine ihrer mageren, verkrümmten Hände vom silbernen Griff ihres Krückstocks und bedeutete ihm mit einer Geste innezuhalten. »Lassen Sie mich nur so viel dazu bemerken, dass Johnny zugleich Recht und Unrecht hatte, als er Ihnen erklärte, seine Mutter sei tot. Das mag auf die Mutter zutreffen, die ihn geboren hat, aber nicht auf mich. Denn ich bin auch seine Mutter, so wie ich Ihre Mutter bin.«
    Jack hatte das Gefühl, als sei eine schwere Last von seinen Schultern genommen worden. Er würde nicht mit ihr diskutieren müssen. Sie hatte soeben – in wenigen Worten – zugegeben, wer sie wirklich war.
    Er ließ sich ihr gegenüber in einen Sessel sinken.
    »Jetzt ist es heraus: Sie sind doch eine von ihnen.«
    Ein leichtes Lächeln spannte die straffe Haut ihres runden Gesichts. »Und wer sollen ›ihnen‹ beziehungsweise ›sie‹ sein?«
    »Die Frauen mit den Hunden. Die Frauen, die viel zu viel wissen. Sie sind die Vierte.«
    Die Erste war die Russin mit dem Malamute gewesen. Die Nächste war jünger gewesen, hatte einen Sari getragen und einen Deutschen Schäferhund an der Leine gehabt. Und die Letzte war Anya mit Oyv, dem tapferen Chihuahua, gewesen. Jede hatte behauptet, seine Mutter zu sein.
    Er hatte keine Ahnung, wer diese Frauen waren oder wie viele von ihnen noch existierten, aber auf irgendeine Weise repräsentierten sie alle eine geheimnisvolle dritte Macht in dem ewigen Tauziehen zwischen der Andersheit und dem Verbündeten.
    »Ja, ich glaube, das bin ich.«
    »Bei unserer ersten Begegnung erzählten Sie mir, Sie würden Anya Mundy nicht kennen. Aber offensichtlich verhält es sich doch anders. Wie viele Lügen haben Sie mir sonst noch aufgetischt?«
    Unter anderen Umständen wäre er vielleicht zornig gewesen, aber dazu war er jetzt zu müde.
    »Ich habe nicht gelogen. Sie sagten: ›Kennen Sie eine alte Frau namens Anya?‹ Ich kannte schon eine solche Person, aber es gibt sie nicht mehr. Sie hätten mich fragen sollen, ›Kannten Sie jemals eine ältere Frau namens Anya?‹ Dann hätte ich Ihnen eine andere Antwort gegeben.«
    Ungehalten beugte sich Jack vor. »Okay, lassen wir die Wortspielereien und kommen wir zum Kern: Sie haben mich dahingelenkt, dass ich mich mit dem Dormentalismus befasse. Warum?«
    Herta streckte eine Hand aus und streichelte Bennos Kopf. Der Hund schloss die Augen und drängte sich gegen ihre Hand.
    »Weil er vernichtet werden muss. Oder wenn das nicht möglich ist, dann muss ihm geschadet werden.
    Er muss behindert, in die Knie gezwungen werden.«
    Diese Lady redete jedenfalls nicht um den heißen Brei herum.
    »Weil er mit der Andersheit in Verbindung steht?«
    Sie nickte. »Er wurde von der Andersheit inspiriert und ist zu ihrem Werkzeug geworden.«
    »Wie inspiriert eine kosmische Macht eine Sekte, einen Kult?«
    »Durch einen Mann, dessen von Drogen verseuchter Geist für alle möglichen Einflüsse offen war, als der Widersacher geschaffen – oder soll ich lieber sagen – wiedererschaffen wurde.«
    Der Widersacher … auch bekannt als der Eine …der unter viel mehr Identitäten und Namen, als Jack sie benutzte, auftrat … der in dieser Welt für die Andersheit tätige agentprovocateur … dessen Wahren Namen Jack erst vor wenigen Monaten erfahren hatte …Rasalom.
    Und Jack war sich ziemlich sicher, dass er diesen Mann mit dem von Drogen verseuchten Geist kannte.
    »Cooper Blascoe erzählte mir, dass ihm die Idee für den Dormentalismus Ende der sechziger Jahre in einem Traum gekommen war. War das, als Rasa …«
    Hertas Hand schoss hoch. »Sprechen Sie seinen Wahren Namen nicht aus! Ich will nicht, dass er weiß, wo ich bin. Und Sie wollen es auch nicht!«
    Jack gab es nur ungern zu, aber das sah sie richtig.
    Er hatte eine Kostprobe dessen erhalten, zu was dieser Rasalom fähig war. Es war ziemlich unheimlich.
    »Was meinen Sie mit ›wiedererschaffen‹?«
    »Nach Jahrtausenden, in denen er daran arbeitete, das menschliche Leid zu steigern, das ihn am Leben erhielt, wurde er kurz vor dem Zweiten Weltkrieg endgültig eliminiert. Zumindest nahm man es an.
    Aber 1968 schaffte er es auf Grund einer Reihe ungewöhnlicher Umstände, im Leib einer ahnungslosen Frau empfangen zu werden.«
    Das Datum kam ihm irgendwie bekannt vor …
    Jack hatte einmal eine Stadt besucht, in der 1968
    »ein Ausbruch von Andersheit« stattgefunden hatte… er war sogar mehrmals dort gewesen. Keiner dieser Besuche war besonders angenehm verlaufen.
    Dort

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