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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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erfahren hatte. Aber wer konnte die Begegnung mit einem solchen menschlichen Koloss aus Knochen und Muskeln überleben, geschweige denn ihn in einen Fahrstuhlschacht stürzen? Das erschien einfach unmöglich.
    Minuten später öffnete Vida wieder die Tür seines Büros. »Die Polizei ist da.«
    »Schicken Sie sie herein.«
    Luther blieb sitzen, während sie beiseite trat und ein Paar Durchschnitts-Detectives mittleren Alters hereinließ. Beide trugen braune Schuhe und zerknitterte Anzüge unter offenen zerknautschten Mänteln.
    Aber sie waren nicht allein. Ein Trio jüngerer, lässiger gekleideter Männer folgte ihnen. Jeder trug etwas, das aussah wie ein zu groß geratener Werkzeugkasten.
    Das Erschrecken über die Anzahl der Eindringlinge und der Ausdruck auf den Gesichtern der Detectives trieb ihn aus dem Sessel hoch.
    »Was soll das?«
    Der dunkelhaarige Detective, der den Trupp anführte, hatte ein pockennarbiges Gesicht. Er präsentierte ein goldenes Abzeichen und stellte sich vor:
    »Detective Young, NYPD.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf seinen Partner, der um einige Grade helleres Haar hatte. »Das ist Detective Holusha. Wir kommen beide vom Siebenundvierzigsten Revier.
    Sind Sie Luther Brady?«
    Der eisige Tonfall des Detectives und der Ausdruck, mit dem er ihn ansah – als wäre er irgendein Ungeziefer –, ließen Luthers Mund schlagartig pergamenttrocken werden.
    Er nickte. »Ja.«
    »Dann« – Young griff in die Innentasche seines Jacketts und holte ein zusammengefaltetes Bündel Papiere heraus und ließ es auf Luthers Schreibtisch fallen – »ist das für Sie.«
    Luther griff nach den Papieren und faltete sie auseinander. Seine Augen überflogen den amtlichen Text, doch seine Bedeutung schien ihm nicht klar zu werden.
    »Was ist das?«
    »Ein Durchsuchungsbeschluss für Ihr Büro und Ihre privaten Räumlichkeiten.«
    Die drei anderen Männer hinter Young verteilten sich, öffneten ihre Werkzeugkästen und zogen sich Gummihandschuhe über.
    »Was? Das können Sie nicht tun! Ich meine, es ist unerhört! Ich rufe sofort meinen Anwalt an! Sie tun nichts, solange er nicht anwesend ist.«
    Barry Goldsmith würde sie schon in die Schranken weisen.
    »So läuft das nicht, Mr. Brady. Sie haben natürlich das Recht, Ihren Anwalt anzurufen, aber in der Zwischenzeit führen wir diesen Durchsuchungsbeschluss aus.«
    »Das werden wir noch sehen!«
    Während Luther nach dem Telefonhörer griff, sagte der Detective: »Besitzen Sie eine Pistole mit Kaliber neun Millimeter, Mr. Brady?«
    Meine Pistole? Was wollen sie damit …
    »Ja, das ist richtig. Mitsamt Waffenschein, und sie ist entsprechend aller gesetzlichen Vorschriften amtlich registriert. Das sollten Sie wissen.«
    »Das wissen wir. Eine Beretta 92. Sie ist einer der Gründe, weshalb wir hier sind.«
    »Ich verst …« Und dann traf ihn die Erkenntnis.
    »O nein! Wurde Jensen erschossen?«
    Der andere Detective, Holusha, runzelte die Stirn.
    »Jensen? Wer ist Jensen?«
    »Mein Sicherheitschef … er ist heute Morgen gestorben … ein Unfall. Ich dachte, Sie seien wegen ihm herge …«
    Young fragte: »Wo ist Ihre Pistole?«
    »Gleich hier im Schreibtisch.« Luther streckte die Hand nach der Schublade aus. »Hier, ich zeige …«
    Holushas Stimme schnappte wie eine Peitsche.
    »Bitte, berühren Sie die Waffe nicht, Mr. Brady.«
    Luther zog schnell die Hand zurück. »Sie liegt in der zweiten Schublade.«
    »Bitte treten Sie vom Schreibtisch zurück.«
    Während Luther gehorchte, gab Young einem der jüngeren Männer ein Zeichen. »Romano.« Er deutete auf die Schublade. »Die Pistole ist da drin.«
    Luther hatte das Gefühl, als verflüchtigte sich die Realität. Hier in seinem Gebäude, in seinem Tempel, war sein Wort Gesetz. Aber nun war sein Büro, sein Zuhause, sein Heiligtum überfallen worden. Er hatte nicht mehr die Kontrolle darüber. Diese Sturmtruppen hatten jetzt das Kommando übernommen.
    Und niemand wollte ihm verraten, weshalb. Ihm war, als sei er mitten in einer Kafka-Geschichte gelandet.
    Es musste ein Irrtum sein. Glaubten sie etwa, er hätte jemanden erschossen? Wen? Nicht dass es von Bedeutung war. Er hatte noch nie mit einer Pistole auf einen Menschen auch nur gezielt, geschweige denn auf ihn geschossen.
    Diese Verwechslung würde sich aufklären, und dann würde jemand im Büro des Bezirksstaatsanwalts dafür bezahlen müssen. Und wie er bezahlen müsste!
    »Was …?« Er schluckte. »Was soll ich getan haben?«
    Holusha zog eine

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