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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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den gesamten Biervorrat vertilgen.«
    Während Vicky belustigt kicherte, schüttelte Gia mit ernster Miene den Kopf. »Jack, das ist gar nicht lustig.«
    Jack schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Richtig! Sie hat ja morgen Schule. Okay, Vicks, dann gibt’s heute Abend nur eine Dose.«
    Während Gia Vickys weitere Verpflichtungen und Termine aufzählte, machte sich Jack klar, welche immense Verantwortung man hatte, wenn man für ein neunjähriges Mädchen sorgen musste – wenn auch nur für einen einzigen Tag.
    Er kam sich vor wie der männliche Held einer TV-Familienserie.
    Cordova und die Dormentalisten waren da nur halb so Furcht einflößend.

Dienstag
    ____________________
1
    Jack verbrachte die Nacht im Gästezimmer des Hauses am Sutton Place. Zu seinem Glück stellte sich heraus, dass Vicky ausgesprochen selbständig und kaum auf fremde Hilfe angewiesen war.
    Im Gegenteil.
    Am nächsten Morgen, nachdem sie geduscht und sich angezogen hatte, bestand sie darauf, Schinken und Eier für Jack zuzubereiten, ehe es Zeit wurde, in den Schulbus zu steigen. Als Schinken galten in diesem Haushalt allerdings Sojastreifen mit Schinkengeschmack.
    Sie schien guter Dinge zu sein und sich keinerlei Sorgen zu machen. Dr. Eagleton hatte erklärt, ihrer Mutter ginge es bald wieder gut, und das reichte Vicky. Wenn Moms Ärztin dies sagte, dann würde es auch so sein.
    Oh, wenn man doch noch einmal neun Jahre alt sein und so viel Vertrauen haben könnte.
    Während er ihr zusah, wie sie in der Küche herumhantierte – sie wusste genau, was sie brauchte und wo es zu finden war – und ihrem Geplapper lauschte, spürte er, wie sich sein Herz mit Glückseligkeit füllte. Vicky würde dem neuen Baby eine wunderbare große Schwester sein.
    Das neue Baby … sofort verging ihm der Appetit.
    Er hatte noch nichts Neues gehört, daher nahm er an, dass Gia eine ruhige Nacht gehabt hatte. Er hoffte es inständig.
    Während des Frühstücks rief Jack Gia an, um sich einen Lagebericht zu holen und selbst einen abzugeben.
    Sie hatte tatsächlich eine ruhige Nacht gehabt, würde vor dem späten Nachmittag jedoch nicht entlassen werden. Das bedeutete, dass Jack es so einrichten musste, dass er zu Hause wäre, wenn Vicks aus der Schule kam.
    Kein Problem.
    Vicky sprach noch ein paar Minuten lang mit ihrer Mutter, dann wurde es Zeit aufzubrechen. Jack brachte sie zum Bus und gab ihr seine Handynummer, mit der Bitte, ihn anzurufen, wenn sie etwas brauchte – egal was.
    Dann duschte er selbst, rasierte sich und machte sich auf den Weg quer durch die Stadt zur Tenth Avenue.

2
    Fußgänger eilten in beiden Richtungen an dem Reklameständer vorbei, den man mitten auf dem Bürgersteig aufgestellt hatte.
ERNIES ID
    ALLE ARTEN
    REISEPÄSSE
    TAXILIZENZEN
    FÜHRERSCHEINE
    Um diese Zeit kam noch keine Kundschaft in den Laden, daher war Jack mit Ernie allein.
    »Hey, Jack«, grüßte Ernie aus dem hinteren Teil des winzigen Ladenlokals. Er war etwa einsfünfundsechzig groß, wog hundert Pfund, wenn er gerade eine Mahlzeit hinter sich hatte, hatte ein längliches Armesündergesicht mit ständig traurig dreinblickenden Augen und redete wie ein Maschinengewehr.
    »Wie geht’s dir, sag schon, wie steht’s? Vergiss die Tür nicht, okay?«
    Jack schloss ab und drehte das Schild von GEÖFFNET auf GESCHLOSSEN. Auf dem Weg nach hinten, neben dem Regal mit den raubkopierten Videos, stand eine Ausstellungssäule, die mit Edelhandtaschen behängt war – Kate Spade, Louis Vuitton, Gucci, Prada –, allerdings schien keine davon echt. Nicht mit Preisschildern, die über zwanzig Dollar lauteten. Alles, was Ernie anbot, war reinster Ramsch.
    »Hast du jetzt auch Damenmode?«, fragte Jack, als er vor der Vitrine stehen blieb, die im hinteren Teil des Ladens als Theke diente.
    »Wie bitte? Ach ja. Touristen kommen rein und kaufen immer gleich drei oder vier von den Dingern.
    So schnell kann ich sie kaum nachbestellen.« Er holte einen Manilaumschlag hinter der Theke hervor.
    »Warte ab, bis du dies hier siehst, Jacko. Warte ab!«
    Er kippte den Inhalt des Umschlags auf die zerkratzte Glasplatte: ein Führerschein mit Jacks Foto und zwei Kreditkarten – eine Visa Gold und eine AmEx Platin.
    »Ist das alles?«
    Jack konnte nicht erkennen, was Ernies Aufgeregtheit zu bedeuten hatte. Ernie belieferte ihn ständig mit solcher Ware.
    »Sieh es dir an, sieh es dir an.« Er zitterte regelrecht vor Erregung. »Nimm nur mal den Führerschein.«
    Jack beugte sich vor,

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