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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Exilanten. Er muss Kleider tragen, die er auf einem Müllhaufen gefunden hat, und darf für die Dauer seiner Strafe weder baden noch sich rasieren. Er ist ein Ausgestoßener, ein Unberührbarer, der nicht sprechen oder von einem anderen Dormentalisten angesprochen werden darf, es sei denn Letzterer ist ein Paladin oder ein Angehöriger des FVKR.«
    Jack verzog das Gesicht. »Wie lange geht das so?«
    »In seinem Fall vier Wochen. Er hat noch eine Woche vor sich.«
    »Wie heißt er?«
    Jensens Augen verengten sich. »Weshalb wollen Sie das wissen?«
    »Reine Neugier. Ich möchte ihn gerne besuchen, wenn er kein EE mehr ist, und ihn fragen, wie es für ihn war, einen Monat lang nicht zu baden. Das muss furchtbar sein.« Jack lächelte. »Obwohl wahrscheinlich nicht mal so furchtbar wie für jemanden, der mit ihm zusammenleben muss.«
    Jensen schien das nicht sehr spaßig zu finden.
    »Wenn Sie ihn nachher treffen sollten, dann kann er Ihnen alles über sich erzählen, falls er den Wunsch danach hat.«
    Jack erkannte eine Chance, sobald er sie sah.
    Die erste Hälfte des Roselli-Jobs hatte er erledigt: Er hatte eindeutig festgestellt, dass Johnny noch im Lande war, anstatt in Uganda oder an irgendeinem anderen Ort als Missionar für die Dormentalisten tätig zu ein. Und obgleich er aussah wie der Stammgast eines Obdachlosenasyls, schien er gesund und wohlauf.
    Um den Job abzuschließen, musste er ihn nur noch ansprechen und ihm ausrichten, dass er Mami anrufen solle. Das bedeutete, dass er herausbekommen musste, wo er wohnte. Dazu konnte es vielleicht notwendig werden, Zugang zu den Mitgliederlisten zu bekommen.
    Daher nahm Jack sofort die Chance wahr, die Jensen ihm ahnungslos präsentierte.
    »Ach ja. Vertraulichkeit. Ich bin wirklich beeindruckt, wie ernst Sie die hier nehmen. Ich gehe davon aus, dass Ihre Mitgliederverzeichnisse in Computern gespeichert sind.«
    »Natürlich. Warum fragen Sie?«
    »Ach, Sie wissen schon, es gibt Hacker und unzufriedene ehemalige Angestellte. Ich lege großen Wert auf meine Privatsphäre und hasse die Vorstellung, dass jemand an Ihrem Computer in meiner Datei herumschnüffelt.«
    »Keine Sorge. Wir haben den aktuellsten Passwort- und Virenschutz. Nur Mr. Brady, ich selbst und die Wächter haben ungehinderten Zugang zu den Daten.«
    »Hervorragend.« Jack schaute auf die Uhr. Er musste schon bald in der Bronx sein. »Okay. Erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. Ich muss noch einige Familienangelegenheiten regeln, daher…«
    Jensen hob eine Hand. »Mr. Brady wollte, dass ich Ihre persönlichen Daten für eine SK aufnehme.«
    »SK? Was ist das denn?«
    Jensen sah ihn an, als müsste er die Antwort auf diese Frage selbst wissen. Dann, als Jack nicht reagierte, gab er sich einen Ruck. »Das ist eine Schlüsselkarte, mit der Sie jederzeit ins Haus gelangen können, ohne sich im Besucherbuch eintragen zu müssen. Es ist höchst ungewöhnlich, dass einem EK  eine solche Karte ausgehändigt wird, aber Mr. Brady ist der Meinung, wir seien es Ihnen schuldig.«
    »Oh, das ist zu freundlich. Aber es ist wirklich nicht nötig.«
    »Wir bestehen darauf. Es ist uns eine besondere Freude.«
    Jack wollte das nicht. Man würde ein Passbild von ihm schießen und es im Computer abspeichern. Aber wie konnte er die Prozedur ablehnen, ohne seiner Glaubwürdigkeit zu schaden?
    Verdammt.

4
    Jensen verfolgte, wie sich Jason Amurri in Positur setzte, um sich fotografieren zu lassen. Er schien zwar davon begeistert zu sein, doch Jensen glaubte auch so etwas wie ein unterschwelliges Unbehagen wahrnehmen zu können.
    Warum? Dies war doch ein einmaliges Privileg – eines, gegen dessen Gewährung sich Jensen mit Nachdruck ausgesprochen hatte. Doch er war überstimmt worden – also warum war Amurri damit nicht glücklich?
    Das war ein weiterer Punkt bei diesem Typ, der irgendwie nicht zu passen schien. Angeblich sollte er so etwas wie ein reicher, verwöhnter Einzelgänger sein. Aber er bewegte sich nicht wie jemand, der mit der Frage aufgewachsen war, welchen Silberlöffel er benutzen sollte. Und seine Augen … ihnen entging nichts. Jensen war überzeugt, dass er einige von den Videokameras entdeckt hatte, vielleicht nicht alle, aber er hatte sich nicht danach erkundigt.
    Natürlich hatte er mit ihrem Vorhandensein als Teil des Sicherheitssystems gerechnet. Aber hätte jemand, der so viel Wert auf seine Privatsphäre legt, nicht wenigstens irgendeine kurze Bemerkung dazu fallen gelassen?
    Vielleicht war

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