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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Tauchens erzählt hatte. Natürlich begeisterten sich nicht gerade viele seiner Bekannten dafür, und Manhattan war auch nicht gerade ein Mekka für Tauchsportler. Trotzdem …
    Keine der zahlreichen Jaques-Cousteau-Reportagen oder die vielen Kinobesuche, bei denen er sich The Deep angesehen hatte, konnten den Zauber vermitteln, der sich einstellte, wenn man in den Lebensraum Meer vordrang und sich zwischen den Fischen, Mollusken und Schalentieren und all den elegant hin und her schwingenden Pflanzen bewegte.
    Aber es war mehr als nur ein Besuch. Man verschmolz regelrecht mit dieser Welt. Es war wunderbar, abzusinken und sich dort aufzuhalten, gewichtslos dahinzuschweben, ruhig, schweigend, beobachtend. Dieser Friede, die Ruhe, die Einsamkeit … Es war eindrucksvoller als alles, was er bisher erlebt hatte.
    Er liebte es auf Anhieb.
    Dann gingen sie an Bord der Sahbon und Tom steuerte sie aus dem Great Sound hinaus zu den Riffen. Dabei benutzte er sein GPS, um sich zu der Stelle führen zu lassen, an der sich die Überreste der Sombra vermutlich befanden. Sie gingen über einem Sandloch vor Anker und schlüpften in ihre Tauchausrüstungen.
    »Bereit?«, fragte Tom.
    Mit seinen mageren Armen und Beinen, arrangiert um einen beträchtlichen Bauch, der das Neoprenmaterial seines mit einer Kapuze versehenen Taucheranzugs fast bis zum Zerreißen spannte, sah er irgendwie lächerlich aus. Er brauchte nur noch ein Paar tischtennisballgroße Augen und hätte in jedem Science-Fiction-Film ein Monster aus dem Weltraum spielen können.
    »Was wäre denn, wenn ich nein sagen würde?«
    In Sichtweite des Anlegestegs im Meer zu versinken und von einem Boot, das an die fünfzehn Kilometer vom nächsten Ufer entfernt war, ins Wasser zu springen, war wirklich nicht dasselbe. Aber auch nicht annähernd. Er blickte zu den Dächern auf den Inseln, die im Licht der Mittagssonne funkelten.
    »Jack …«
    »Okay, ich bin bereit«, sagte er und fügte hinzu: »Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?«
    Tom nickte. »Unten wartet die Sombra schon auf uns.«
    »Wenn du es sagst. Und was ist, wenn wir einem Hai begegnen?«
    Tom winkte lässig ab. »Wenn das passiert, haben wir es mit einer harmlosen Gattung zu tun. Und jetzt pass auf, es läuft folgendermaßen. Siehst du, wie wir am Ankerseil ziehen? Daran erkennt man, welche Richtung die Strömung hat. Wir befinden uns am stromaufwärts gelegenen Ende des Sandlochs. Und so gehen wir vor: Wir fangen mit der Suche stromaufwärts an und lassen uns mit der Strömung treiben. Verstanden?«
    »Klar. Anstatt Sand ins Gesicht zu bekommen, schwimmt er an uns vorbei.«
    »Genau. Einer von uns bedient den Schlauch, während der andere runtergeht und nach irgendwelchen Gegenständen Ausschau hält – vorzugsweise nach Artefakten aus Gold oder Silber.«
    »Und auf diese Weise soll das Wrack freigelegt werden?«
    »Ich weiß, es klingt ein wenig primitiv, aber so wird es eben gemacht. Der Ansaugschlauch transportiert Meerwasser zur Pumpe, und die Pumpe drückt es durch den Ausströmschlauch. Der Wasserstrahl spült den Sand auf dem Grund Schicht für Schicht weg. Es ist simpel, aber genial.«
    Jack sah sich um. Die Sahbon schaukelte einsam auf dem glitzernden Wasser. Die Küste von St. George’s lag dreizehn oder vierzehn Kilometer im Süden. Im Norden, jenseits des Riffs, fiel der Meeresboden bis auf zweihundert Meter ab und danach noch einige Kilometer bis zur Basis des Bermudasockels.
    Er kam sich hier draußen völlig ungeschützt vor.
    Und ausgesprochen unbehaglich.
    Klarer Himmel, klare Luft, klares Wasser, eine sanfte Brise, glitzernde Wellen … Woher kam nur dieses Unbehagen?
    »Tom, was tun wir hier eigentlich?«
    Das Gesicht seines Bruders signalisierte unschuldige Verwirrung. »Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll, Jack. Wir sind im Begriff, mit einer archäologischen Ausgrabungsaktion im Zuge einer Suche nach einem versunkenen Schatz zu beginnen, um meinen Hals zu retten. Welchen anderen Grund sollte es geben?«
    Jack fiel keiner ein. Aber er ahnte etwas.
    »Na schön. Dann will ich anders fragen: Wenn die Küstenwache oder die Marine der Bermudas oder wer auch immer diese Gewässer überwacht plötzlich hier auftaucht und wissen will, wer wir sind und was wir hier zu suchen haben, was werden wir ihnen antworten?«
    Er hatte Tom diese Frage seit dem Vormittag schon mehrmals gestellt, bisher aber keine zufrieden stellende Auskunft erhalten.
    »Dazu wird es nicht kommen. Weshalb

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